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Grillen: Was darf ich, worauf muss ich achten?: Sommerabend am Grill: Mit diesen Tipps bleibt alles entspannt

Was gehört zum Sommer einfach dazu? Richtig: Der herrliche Duft von gegrillten Köstlichkeiten. Endlich kann man wieder mal Freunde zum Essen einladen. Im Garten, im Park oder auf dem Balkon in der Abendsonne sitzen und genießen. Allerdings mag das nicht jeder. Manche Menschen fühlen sich vom Grillgeruch und Partykrach eher belästigt. Was darf man, worauf sollte man achten? Und wie grillt es sich am besten? Wir haben die Antworten!

Redakteur Merlin Nolte
von Merlin Nolte20 Juli, 2023

Wenn du im Sommer gerne den Grill anwirfst, bist du nicht allein. Statistisch gesehen haben rund achtzig Prozent der Menschen in Deutschland Freude am Grillen, und viele gehen dem in den warmen Monaten auch leidenschaftlich nach. 

Zugegeben, es macht ja auch Spaß! Familie und beste Freunde einladen, saftiges Fleisch und knackiges Gemüse grillen und dabei über leckeres Essen und die richtige Grilltechnik fachsimpeln, dazu kühle Getränke und vielleicht zwischendurch eine Abkühlung unter der Gartendusche – so entstehen unvergessliche Sommerabende zu Hause! Selbst wenn man nur einen Balkon hat, ist das möglich. Und wenn nicht, gibt es immer noch viele öffentliche Parks, in denen das Grillen erlaubt ist. 

Allerdings ist ein derart beliebtes Thema auch ein Streitthema, das landauf landab die Gerichte beschäftigt. Im Zweifel kann der relaxte Grillabend einen teuren und nervenaufreibenden Konflikt nach sich ziehen. Hier ein paar Fälle, die sich tatsächlich so ereignet haben: 

  • Ein Mann in Bayern grillte demnach nahezu täglich und ignorierte wohl die Beschwerden seiner Nachbarn, bis diese vor Gericht zogen. Das Urteil fiel heftig aus: Die Richter gaben Regeln für die Grillzeiten vor (höchstens vier Mal im Monat und nicht an zwei aufeinander folgenden Tagen) und drohten dem Beklagten ein Bußgeld von 250.000 Euro an, sollte er sich daran nicht halten. 
  • Noch krasser urteilte der Süddeutschen Zeitung zufolge einst das Amtsgericht Bonn und begrenzte das Grillen auf dem Balkon auf ein einziges Mal pro Monat. Andere Urteile fielen nur wenig lockerer aus; in einem wurde zum Beispiel festgelegt, dass das Grillen mit Holzkohlegrill nur mit mindestens fünfundzwanzig Metern Abstand zum Nachbarn erfolgen darf. Keine Chance auf Grillspaß also für Menschen ohne großen Garten. 
  • Aber auch im Park kann es Zoff mit Anwohnern geben, wie Grillfreunde in Mainz im Jahr 2021 erleben mussten: Dort klagte ein Anwohner des Volksparks gegen die Grillerei, deren Gerüche er als Belästigung empfand – und verlor. Das Gericht urteilte, der Mann müsse das schon aushalten. 
  • In München gab es den Fall, dass eine Wohnungseigentümergemeinschaft in einem Mehrfamilienhaus ein Grillverbot in die Hausordnung aufnahm – was einer Bewohnerin nicht gefiel. Sie klagte und verlor. Das Gericht gab der Mehrheit und der Hausordnung Recht. 

Eines wird bei diesen Beispielen schnell klar: Es gibt kaum einheitliche Regeln, an denen man sich orientieren könnte. Und Gerichte urteilen von Fall zu Fall und Region zu Region sehr unterschiedlich. Ein Urteil aus Bayern kann in einem ähnlich gelagerten Streit in Niedersachsen oder Bremen ganz anders ausgehen. Am besten ist aber, wenn es gar nicht erst so weit kommt – und das ist eigentlich recht einfach, wenn man sich rücksichtsvoll verhält und ein paar Dinge beachtet.

Was gilt beim Grillen auf dem Balkon und im eigenen Garten?

Wenn du Mieter bist, solltest du zuallererst einen Blick in den Mietvertrag und die Hausordnung werfen. Wenn dort das Grillen verboten ist oder zum Beispiel nur Elektrogrills, aber keine Holzkohlegrills erlaubt sind, dann musst du dich daran auch halten. Sonst kann es stressig und teuer werden. Wiederholte Verstöße gegen die Hausordnung können sogar zur Kündigung des Mietverhältnisses führen. Und wer will das schon? Wenn du ein totaler Grillfan bist, ist es also sinnvoll, schon vor Antritt eines neuen Mietverhältnisses zu checken, was du darfst und was nicht. Sonst droht spätestens im nächsten Sommer eine große Enttäuschung. 

Im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) ist sinngemäß festgelegt, dass man seine Nachbarn nicht belästigen darf. Die recht umständliche Formulierung des Paragraphen 242 BGB sagt im Grunde aus: Nimm Rücksicht auf deine Mitmenschen! Und das ist tatsächlich der beste Weg – nicht nur beim Grillen zu Hause oder unterwegs. 

Wenn du einen Grillabend veranstalten möchtest, dann tu das nicht ohne Vorwarnung, sondern kündige es deinen Nachbarn vorher an und sage ihnen auch grob, wie lange die Feier dauern wird. Noch besser: Lade sie ein! Das stärkt das Miteinander vor Ort, außerdem ist es eine wunderbare Gelegenheit, die Menschen besser kennenzulernen, mit denen man Tür an Tür lebt. Wenn du es nicht übertreibst und nur gelegentlich den Grill anwirfst, dürftest du mit offener Kommunikation Problemen vorbeugen. Das gilt übrigens auch fürs Feiern. Ab 22 Uhr muss Ruhe herrschen und auch die Geburtstagsparty im Sommer darf offiziell nicht mehr die Zimmerlautstärke überschreiten. Aber wenn du ein gutes Verhältnis zu deinen Nachbarn hast, werden sie ab und zu sicher auch mal ein Auge zudrücken, wenn es etwas länger dauert. Im Gegenzug musst du aber so fair sein, ihnen dasselbe zuzugestehen. Und wenn jemand am nächsten Tag früh raus muss oder krank ist und daher um Ruhe bittet, sollte es selbstverständlich sein, dass der Grillabend aus Rücksicht ausfällt oder verschoben wird. 

All das gilt natürlich auch im eigenen Garten – es sei denn, er ist so groß, dass nichts in den Nachbargarten rüberziehen kann.

Und was ist, wenn auch absolut rücksichtsvolles Verhalten nichts bringt, weil der Nachbar auf Krawall gebürstet ist oder der Vermieter deine Rechte nicht anerkennt? Das kommt leider manchmal vor. In dem Fall ist eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll, damit du dir um die Kosten eines Streits vor Gericht keine Sorgen machen musst. Die Rechtsschutzversicherung von der VGH kannst du dir aus einzelnen Bausteinen individuell passend zusammenstellen. Den Wohnungs- und Grundstücks-Rechtsschutz für die selbstbewohnte Wohneinheit gibt es bereits für 3,88 Euro im Monat.

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Grillen im Park

In Parks herrscht im Hochsommer oft Partystimmung. Ob du dort auch grillen darfst, ist aber von Ort zu Ort verschieden. Deshalb gilt es, auf Schilder zu achten und auch mal einen Blick auf die Website der jeweiligen Stadtverwaltung zu werfen. In Hannover zum Beispiel ist Grillen in Parks aufgrund der Trockenheit und der damit einhergehenden Brandgefahr aktuell verboten. „Wegen extremer Trockenheit und Hitze in öffentlichen Park- und Grünanlagen verbietet die Stadtverwaltung Hannover dort temporär das Grillen. Solange sich die Wetterlage nicht grundlegend ändert, ist die Gefahr eines Flächenbrandes zu groß“, heißt es zur Begründung. 

Das ist ein Problem, das sich in den nächsten Jahren durch den Klimawandel noch verschärfen dürfte. Wer gegen solche Verbote verstößt, riskiert bis zu 5000 Euro Bußgeld. Und wenn man ein Feuer im Park verursacht und die Feuerwehr anrücken muss, wird es noch deutlich teurer.

In Wäldern und unter Bäumen ist Grillen übrigens nicht nur im Hochsommer, sondern grundsätzlich verboten. Ausnahmen bieten Grillhütten und extra ausgewiesene Grillplätze. Hier gilt: Hinterlasse sie bitte sauber und ordentlich und beachte die lokalen Sicherheitsregeln, damit auch andere noch schöne Abende vor Ort erleben können.

Nachhaltig grillen – geht das überhaupt?

Bleibt noch eine Frage, die sich immer mehr Grillfreunde stellen: Ist Grillen nicht klimatechnisch höchst problematisch, gerade, wenn man mit Holzkohle grillt? Die Antwort lautet leider Ja! Das heißt nicht, dass man komplett aufs Grillen verzichten muss. Aber je seltener, desto besser (auch im Sinne guter Nachbarschaft). Die Frage, welche Art Grill man am besten verwendet, ist dabei gar nicht mal so wichtig. Es stimmt zwar, dass Elektrogrills und Gasgrills das Klima weniger belasten als der klassische Holzkohlegrill. Und es ist bei der Holzkohle auch sinnvoll, auf die Zertifizierung zu achten, damit man nicht Kohle aus undurchsichtigen Quellen verfeuert, nachdem sie von weit her importiert wurde.

Noch wichtiger ist aber, was man grillt. Denn bekanntermaßen zählen Lebensmittel, das um die halbe Welt transportiert werden, zu den größten CO2-Emittenden überhaupt.  Schaut stattdessen lieber nach regionalen Produkten. Viele Supermärkte bieten Fleisch und Gemüse aus der Umgebung an, und auch bei vielen Höfen kann man direkt vor Ort kaufen und sich auch persönlich von den Haltungsbedingungen der Tiere überzeugen. Das ist nachhaltiger, spart CO2 und schont das Klima – und oft schmeckt es auch einfach besser.  

Und wenn du jetzt noch Lust hast, den Grillabend mit ganz besonderen, typisch niedersächsischen Spezialitäten abzurunden, findest du hier Inspiration und Anregung

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