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Richtiges Verhalten bei Hitzewellen & Orte zur Abkühlung in Niedersachsen: Hitze & Gesundheit: So überstehst du Hitzephasen besser 

Die einen lieben sie, die anderen leiden unter der Sommerhitze. Aber ab wann werden die Temperaturen gesundheitlich problematisch? Was kann man tun, um sich kühl und fit zu halten? Welche Aktivitäten sind für heiße Tage geeignet, welche weniger? Mit unseren Tipps behältst du einen kühlen Kopf trotz brennender Sonne. Außerdem empfehlen wir vier Orte in Niedersachsen, an denen du Abkühlung findest.

Redakteur Merlin Nolte
von Merlin Nolte27 Juli, 2023

Der Klimawandel beschert uns einen Hitzerekord nach dem anderen. Jedes Jahr nehmen auch in Deutschland die Hitzetage mit 30 Grad Celsius oder mehr weiter zu. Dabei haben wir es noch relativ gut. In Spanien und Portugal ächzten die Menschen dieses Jahr schon bei 45 Grad; in Saudi Arabien oder Mexiko, wo man eigentlich an Hitzewellen gewöhnt ist, wird es im Sommer schon bis zu 50 Grad heiß. Das geht dann wirklich nur noch mit Klimaanlage. 

30 Grad im Sommer? Mögen viele nicht

Sonderlich beliebt sind die ganz hohen Temperaturen in Deutschland nicht, wie unlängst eine Umfrage ergab. Demzufolge fühlt sich die Mehrheit bei Sommerwetter zwischen 20 und 25 Grad am wohlsten. Bei 30 Grad und mehr sind es hingegen gerade mal fünf Prozent der Befragten. 

Vielleicht gehörst du ja auch zu jenen Menschen, die zwar Sommer und Sonne mögen, sich bei allzu hohen Temperaturen und einer Hitzewelle aber trotzdem nicht wirklich wohl fühlen oder sogar Probleme bekommen. Nichts ist dann nerviger als Personen, die mit einem Satz wie „Früher war es im Sommer auch schon heiß“ um die Ecke kommen, zumal das einfach nicht stimmt. Dennoch nehmen Hitzephasen in letzter Zeit nachweislich zu. Tage von 30 Grad und mehr gab es bis vor einigen Jahren nur ganz selten. 

Was heute zur Regel wird, war früher die Ausnahme. Nachvollziehen lässt sich das anhand der Wetteraufzeichnungen im Internet. Dort kannst du genau sehen, welche Temperatur es zum Beispiel in Hannover im August 1995 gab (durchschnittlich 19,3 Grad). Es hat gute Gründe, dass fast jeder sich noch so lebhaft an den Hitzesommer 2003 erinnert. Der wird gerne mal als Beispiel dafür herausgekramt, dass es auch vor zwanzig Jahren schon heiße Sommer gab. Nur war 2003 eine krasse Ausnahme inmitten von moderat temperierten Sommern – wäre es die Normalität gewesen, hätten alle das Jahr 2003 längst vergessen. 

Südeuropäer wissen, wie man mit Hitze umgeht

„Ab welcher Temperatur es gefährlich wird, kann man nicht so genau sagen, es kommt auf mehrere Faktoren an“, sagt Dr. med. Thomas Buck aus Hannover, der auch Vorstandsmitglied in der Ärztekammer Niedersachsen ist. „Wo hält man sich auf, wie alt ist man? Wenn es draußen 30 Grad sind, ist das aufgeheizte Auto kein guter Ort zum Verweilen. Säuglinge und Kleinkinder kommen generell schlechter mit Hitze zurecht, da sie kaum schwitzen und sich mehr bewegen, was Eigenwärme produziert.“

Aber wie verhält man sich bei sehr heißem Wetter richtig? „Bei Hitze sollte man generell wenig tun und sich indoors aufhalten“, sagt Dr. Buck, „das gilt besonders für Kinder. Neben der Temperatur ist auch die UV-Strahlung gefährlich. Wir können uns ein Beispiel an den Südeuropäern nehmen, die vor allem in den frühen Morgenstunden und abends aktiv sind. Zwischen zehn und siebzehn Uhr haben Kleinkinder bei Hitze draußen nichts zu suchen, und wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann nur im Schatten, mit luftiger Kleidung und viel zu trinken.“

Außerdem, fügt er hinzu, müsse man bei Hitze „mehr als sonst auf seinen Körper hören. Warnsignale sind Kopfschmerz, Schwindel, Schwäche, typische Kreislaufprobleme. Spätestens dann sollte man sich an einen kühleren Ort begeben, viel trinken und auch mal die Beine hochlegen. 

In Deutschland sind wir sehr geübt im Umgang mit Kälte. Den Umgang mit Hitze müssen wir jetzt lernen, das ist eine neue Herausforderung, die durch den Klimawandel zunimmt. In unserer Praxis haben wir zwar eine Klimaanlage, versuchen aber, sie nur selten zu nutzen, denn sie verschlimmert das Problem ja langfristig noch, weil der Stromverbrauch klimaschädlich ist.“

Kühle Wohnung: Lüften hilft nicht immer

Ein damit einhergehendes Problem ist die Frage: Wie hält man die Wohnung auch ohne Klimaanlage einigermaßen erträglich? Dr. Buck hat dazu eine differenziertere Auffassung: „Ein gutes Raumklima kann man schaffen, wenn man gelegentlich stoßlüftet, vor allem früh morgens und spät abends. Tagsüber braucht es Beschattung und auch ein Ventilator kann helfen. Bei sehr hohen Außentemperaturen kann Lüften auch kontraproduktiv sein. Da macht man besser nachts alles auf und lässt tagsüber die Fenster zu, anstatt heiße Luft in eine halbwegs angenehme Wohnung zu lassen und das Problem noch zu verschlimmern. Ob Lüften sinnvoll ist, muss individuell entschieden werden, aber pauschal kann man das nicht sagen.“ 

Auch, wenn man es heiß mag und sich im Sommer gern unter freiem Himmel aufhält, ist eine gewisse Vorsicht geboten, damit das Sonnenbad keine gesundheitlichen Folgen bis zum Sonnenstich hat. Zum einen ist der Sonnenschutz in Form von Sonnencreme wichtig. Wenn man das vergisst, sieht man hinterher nicht nur aus wie ein Krebs, schlimmstenfalls kann man selbigen in Form von Hautkrebs bekommen. Mal davon abgesehen, dass ein Sonnenbrand ziemlich schmerzhaft sein kann. 

Vorsicht Sonnenstich: Die wichtigsten Warnsignale

Im Blick behalten solltest du neben der Temperatur auch die Ozonwerte. Das kannst du zum Beispiel auf der Website des niedersächsischen Umweltministeriums. Ab einer gewissen Konzentration, kann das Ozon in der Luft „der Gesundheit schaden“, erläutert das Umweltbundesamt: „Ozon reizt die Atemwege, verursacht Husten, Kopfschmerzen oder Atembeschwerden. Auch Einschränkungen der Lungenfunktion sind möglich. Gerade bei körperlicher Anstrengung und bei erhöhtem Atemvolumen kann sich das verstärken. Empfindliche oder vorgeschädigte Personen und durch Atemwegserkrankungen vorbelastete Kinder, sollten bei hohen Ozonwerten körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden.“

Ein Sonnenstich droht, wenn man sich an heißen Tagen zu lange direkter Sonneneinstrahlung aussetzt. Wenn du plötzlich starke Kopfschmerzen bekommst, dir übel wird oder schwindlig oder dein Nacken sich versteift, sind das Alarmsignale. Das heißt: Sofort raus aus der Sonne und den Körper kühlen. Ansonsten kann daraus ein Hitzschlag werden – eine Überhitzung des Körpers. Und das ist lebensgefährlich. Wenn du solche Symptome bei anderen bemerkst, hilf ihnen, in ein Gebäude oder wenigstens in den Schatten zu kommen. Denn nicht immer schaffen Betroffene das selbst, da es auch zu Verwirrtheit kommen kann. Im Zweifel scheue dich nicht, einen Notarzt zu rufen.  

Wenn du all diese Tipps beachtest, kommst du einigermaßen gut durch den Sommer, auch wenn es in den nächsten Wochen bestimmt nochmal so richtig hitzig wird. Und wenn du gar nicht mehr weiter weißt und einfach keine Lust mehr hast, zu schwitzen, dann statte diesen kühlen Orten doch mal einen Besuch ab:

4 kühle Orte in Niedersachsen, die auch im Hochsommer angenehm sind

Die Einhornhöhle im Harz...

… bei Scharzfeld ist nicht nur aus geologischer und historischer Perspektive interessant. 700 Meter ist sie lang. Bei Führungen erfährt man viel über ihre Geschichte und die beeindruckenden unterirdischen Gesteinsformationen. In den größeren Räumen und Grotten entlang des Weges kann man Felszeichnungen aus der Zeit der Neandertaler bestaunen, auch Werkzeuge, Fossilien und andere Objekte haben Forscher gefunden, was zeigt, dass die Höhle schon sehr früh von Menschen genutzt wurde. Besonders beeindruckend ist die Blaue Grotte, wenn das Sonnenlicht durch die natürlichen Eingänge in die Höhle fällt. Und das Argument für Hitzephobiker? Auch im Sommer ist es dort angenehme fünf bis sieben Grad kühl. Also: Jacke mitbringen! Weitere Infos und Buchungsoptionen findest du hier.

Die Schillat-Höhle...

… in Hessisch Oldendorf ist hingegen eine Tropfsteinhöhle im Weserbergland. Etwa die Hälfte der knapp 400 Meter langen Formation kann besichtigt werden. Während die Einhornhöhle vor rund 500 Jahren entdeckt wurde, ist die Schillat-Höhle erst seit 1992 bekannt. Sie wurde bei Arbeiten in einem Steinbruch freigelegt und dabei leider zum Teil abgetragen. Menschliche Spuren wurden nicht gefunden, was bedeutet, dass jene Menschen, die sie seit der Eröffnung 2004 besichtigt haben, wahre Pioniere sind. Du kannst einer davon sein – bei relaxten acht Grad Celsius, auch im Sommer. 

Das Bergwerk Rammelsberg...

… in Goslar ist heute ein Museum und Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Mehr als 1000 Jahre lang haben Menschen hier Bergbau betrieben – noch bis in die späten Achtziger Jahre. Seit 1992 kann man es besichtigen und eine Reise in die Geschichte machen. Das Feuergezäher Gewölbe soll der älteste fest gemauerte Raum in einer Grube in Europa sein. An vielen Stellen des Stollens finden sich Spuren, die Jahrhunderte zurückreichen – und bis heute werden immer neue Entdeckungen gemacht. Im Sommer kann man die Bergwerkserkundung bei angenehmen zehn bis zwölf Grad genießen.

Die Eissauna in Hannover...

… ist etwas für alle, die das Gegenteil von Hitze lieben, und denen die Temperaturen in Höhlen und Bergwerken noch viel zu hoch sind. Hier geht es darum, zu frieren – und zwar so richtig. Denn in der Eissauna kann man sich drei Minuten lang auf wahnsinnige -160 Grad Celsius runterkühlen lassen. Wer nicht ganz so kältebeständig ist, begnügt sich bei rund -50 Grad mit etwas weniger Frost. Allerdings musst du schon gesund und körperlich fit sein, um dich da reinzutrauen. Dann ist es in jedem Fall ein Erlebnis. Mehr Winter mitten im Sommer gibt es nirgends. Weitere Infos findest du hier.  

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