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Vorsorgeuntersuchungen: Gesundheit? Check!

Nicht nur gesetzlich krankenversicherte Kinder haben einen Anspruch auf Vorsorgeuntersuchungen. Auch Erwachsene, die lange aus dem U-Heft-Alter raus sind, dürfen sich auf Kosten der Krankenkassen regelmäßig durchchecken lassen. Wir geben einen Überblick darüber, welche empfohlenen Gesundheits-Checks ihr in welchem Alter von der Kasse bezahlt bekommt.

von Lena Gröbe15 Februar, 2024
Gesundheitschecks
Das wichtigste in 60 Sekunden

Ihr solltet die Check-ups, die euch kosten­frei zur Verfü­gung stehen, nutzen. Gerade die jähr­li­chen Zahn­arzt­ter­mine und gynä­ko­lo­gi­schen Vorsor­ge­un­ter­su­chungen sind wichtig. Wer darüber hinaus ohnehin häufiger Gast in Arzt­praxen ist, braucht bis zum 36. Lebens­jahr nicht unbe­dingt noch einen zusätz­li­chen Check-up. Wer selten zum Arzt geht, sollte den einmalig kosten­losen Check-up bis zum Alter von 35 aber nutzen, um unnö­tige Risiken zu vermeiden. Und: Den Impf­pass checken zu lassen, kann sich eben­falls lohnen. Denn anders als viele denken, müssen einige Schutz­imp­fungen lebens­lang aufge­frischt werden. Wenn ihr euch unsi­cher seid, ob ihr die von der Arzt­praxis ange­prie­sene indi­vi­du­elle Gesund­heits­leis­tung in Anspruch nehmen wollt, dann schaut einfach im IGeL-Monitor nach.

Die kalte Jahreszeit rückt immer näher und viele von uns sitzen wieder regelmäßig im Wartezimmer der hausärztlichen Praxis. Der eine oder die andere kommt dabei ein Gedanke an den letzten Check-up, der Jahre zurückliegt, oder an die letzte Schutzimpfung vor Corona, die wann nochmal war? Im Wartezimmer stellt sich dann schon mal die Frage, ob es für junge Menschen überhaupt Gesundheit-Checks gibt, die regelmäßig durchgeführt werden sollten. Die kurze Antwort: Ja. Die lange Antwort findet ihr hier:

  1. Allgemeine Check-ups

Ab 18 bis zum Alter von 35 haben gesetzlich krankenversicherte Frauen und Männer Anspruch auf einen einmaligen, allgemeinen Check-up. Die Untersuchung dient der Erfassung von Gesundheitsrisiken und zur Früherkennung von häufig auftretenden Krankheiten, insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen und Diabetes. Neben einer allgemeinen Anamnese, also der Abfrage von Beschwerden und Risikofaktoren, gibt es eine körperliche Untersuchung und eine Blutabnahme. Wenn ihr zum Beispiel aufgrund von Vorerkrankungen ohnehin regelmäßig beim Arzt seid, könnt ihr euch diesen Check-up wahrscheinlich sparen, aber gerade für Personen, die außer für Krankschreibungen nie zum Arzt gehen, kann die Untersuchung wichtig sein. Ab 35 Jahren habt ihr übrigens alle drei Jahre Anspruch auf diesen allgemeinen Gesundheits-Check. 

  1. Schutzimpfungen

Die meisten Impfungen werden in Deutschland schon im Säuglings- und Kindesalter vorgenommen. Sie basieren auf den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und führen zu einer Grundimmunisierung, die vor Eintritt in den Kindergarten oder die Schule nachgewiesen werden muss. Im Jugend- und Erwachsenenalter müssen dann einige Impfungen aufgefrischt werden. Während es sich im Jugendalter um Diphtherie (zweimal), Tetanus (zweimal), Pertussis (Keuchhusten, zweimal) und Poliomyelitis (Kinderlähmung) handelt, fokussieren sich die Auffrischimpfungen im Erwachsenenalter auf Diphtherie und Tetanus. Auffrischimpfungen werden hier alle zehn Jahre empfohlen. Darüber hinaus sollten Menschen mit unklarem Impfstatus besonderen Wert auf die Masernimpfung legen: Diese muss nachgeholt werden, wenn keine Angabe über den Impfstatus vorliegt oder in der Kindheit nur einmal geimpft wurde. In jedem Fall empfiehlt es sich, zwischendurch immer mal wieder mit dem Hausarzt oder der Hausärztin den Impfstatus zu besprechen. Nehmt doch einfach beim nächsten Besuch euren Impfpass mit und lasst ihn auf eventuelle Lücken prüfen.

  1. Zahnärztliche Kontrolluntersuchungen

Die jährlichen Check-ups in der Zahnarztpraxis sind wahrscheinlich die am bestbekanntesten Kontrolluntersuchungen. Möglicherweise auch deshalb, weil die Krankenkasse die regelmäßige Vorsorge mit einem höheren Festzuschuss beim Zahnersatz belohnt. Dafür muss allerdings ein Bonusheft geführt werden, in dem die Untersuchungen dokumentiert werden. Wenn ihr noch kein Zahnarzt-Bonusheft habt, lohnt es sich, beim nächsten Zahnarztbesuch danach zu fragen, denn ein Zahnersatz kann richtig teuer werden. 

Doch auch mit Bonusheft fallen unter Umständen hohe Kosten an, für die sich häufig eine Zahnzusatzversicherung rechnet. Die Zahnzusatzversicherung der VGH oder ÖVB übernimmt je nach Modell unterschiedliche Anteile des Rechnungsbetrags und schützt euch im Fall der Fälle vor hohen Zuzahlungen.

Sinnvoll ist außerdem einmal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung. Denn in der Regel reicht die häusliche Mundhygiene nicht aus, um Karies und Parodontitis entgegenzuwirken und Zähne und Zahnfleisch gesund zu halten. Anders als die jährliche Kontrolluntersuchung ist sie aber keine reguläre Leistung der gesetzlichen Krankenkasse. Auch hier lohnen sich die Zahnzusatzversicherungen der VGH: Pro Kalenderjahr bekommt ihr bis zu 100 Euro Zuschuss zur professionellen Zahnreinigung. 

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  1. Gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen

Frauen ab 20 sollten sich einmal jährlich in einer gynäkologischen Praxis untersuchen lassen, um Anzeichen von Gebärmutterhalskrebs rechtzeitig erkennen zu lassen. Auch wenn ihr gegen HPV (Humane Papillomviren) geimpft seid, die zum Gebärmutterhalskrebs führen, solltet ihr unbedingt regelmäßig zur Vorsorge gehen. Denn durch die Vorsorgeuntersuchung werden auch Gewebeveränderungen erkannt, die durch HPV-Typen verursacht werden können, aber nicht in den Impfstoffen enthalten sind.

Die umgangssprachlich als Gebärmutterhalskrebsimpfung bezeichnete Immunisierung gegen Humane Papillomviren sollte übrigens im besten Fall bis zum Alter von 17 Jahren abgeschlossen sein. Entgegen der allgemeinen Auffassung, dass sie nur für Mädchen und Frauen wichtig sei, sollten sich nach Empfehlung der STIKO auch Jungen und Männer impfen lassen. Denn Erkrankungen, die durch HPV-Infektionen verursacht werden, können bei allen Geschlechtern auftreten. Personen, die in der Kindheit und Jugend nicht geimpft wurden, können das auch in höherem Alter nachholen. Das ist gar nicht so selten, da es sich um eine relativ neue Impfung handelt und die Impfstoffe bei vielen Menschen im empfohlenen Alter noch gar nicht verfügbar waren. Also: Impfpass suchen und gegebenenfalls impfen lassen!

Bei Frauen unter 25 Jahren übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen darüber hinaus einmal im Jahr die Kosten für ein Chlamydien-Screening. Die Chlamydien-Infektion gehört weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Sie wird durch Bakterien verursacht, die vor allem bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen werden. Bleibt eine Chlamydien-Infektion unbehandelt, besteht die Gefahr, dass sie sich im Körper ausbreitet und bei Frauen zu Unfruchtbarkeit oder einer Fehlgeburt führen kann. Das Screening wird anhand einer Urinprobe und häufig im Zuge der jährlichen Vorsorge in der gynäkologischen Praxis durchgeführt. 

Ab dem 30. Lebensjahr wird zusätzlich eine Brustuntersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs empfohlen. Dabei werden das Drüsengewebe der Brust und die Lymphknoten in den Achselhöhlen abgetastet und nach knotigen Veränderungen im Gewebe untersucht. Achtet darauf, dass ihr dabei zur regelmäßigen Früherkennung in die Selbstuntersuchung der Brust eingewiesen werdet.

  1. Hautkrebsvorsorge

Früh erkannt ist Hautkrebs zu nahezu 100 Prozent heilbar. Doch zahlen viele gesetzliche Krankenkassen das Screening erst ab einem Alter von 35 Jahren. Gerade Menschen, die viele Muttermale haben oder oft in der Sonne sind, sollten sich schon vorher regelmäßig untersuchen lassen. Am besten fragt ihr bei eurer Krankenkasse nach, ob die Kosten einer Hautkrebsvorsorge auch schon vor dem 36. Lebensjahr übernommen werden. Manche Krankenkassen bieten zum Beispiel ab 20 alle zwei Jahre ein Screening an.

Lohnen sich die individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL)?

Darüber hinaus werben viele Arztpraxen mit speziellen Tests und Untersuchungen, die man gegen private Kostenübernahme in Anspruch nehmen kann. Beim jährlichen Besuch in der gynäkologischen Praxis bekommen viele von uns zum Beispiel gleich einen ganzen Katalog mit möglichen Zusatzleistungen in die Hand gedrückt, die man für einen bestmöglichen Gesundheitsschutz dazubuchen kann. Wenn ihr von den angepriesenen Leistungen genauso verwirrt seid, wie viele andere Patienten, dann informiert euch beim nächsten Check-up mit dem IGeL Monitor. Die Seite bewertet häufig angebotene Untersuchungen aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse und hat schon so manche Patientin vor einem teuren Ultraschall der Eierstöcke bewahrt. Dieser erweist sich nämlich bei genauem Hinschauen als nicht sonderlich hilfreich zur Früherkennung von Eierstockkrebs bei Patientinnen, bei denen kein Verdacht und keine Vorerkrankungen in der Familie bestehen. Durch den Ultraschall kann bei ihnen kein Behandlungsvorteil festgestellt werden. Im Gegenteil: Viele Frauen werden durch falsch positive Ergebnisse häufig eher unnötig beunruhigt und bei etwa drei von hundert Frauen werden gesunde, nicht krebserkrankte Eierstöcke entfernt. 

Nutzt die Check-ups!

Festhalten können wir also: Nutzt die Check-ups, die euch kostenfrei zur Verfügung stehen. Gerade die jährlichen Zahnarzttermine und gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen solltet ihr wahrnehmen. Wer darüber hinaus ohnehin häufiger Gast in Arztpraxen ist, braucht bis zum 36. Lebensjahr nicht unbedingt noch einen zusätzlichen Check-up. Wer selten zum Arzt geht, sollte den einmalig kostenlosen Check-up bis zum Alter von 35 aber nutzen, um unnötige Risiken zu vermeiden. Und: Den Impfpass checken zu lassen, kann sich ebenfalls lohnen. Denn anders als viele denken, müssen einige Schutzimpfungen lebenslang aufgefrischt werden. Wenn ihr euch unsicher seid, ob ihr die von der Arztpraxis angepriesene individuelle Gesundheitsleistung in Anspruch nehmen wollt, dann schaut einfach im IGeL-Monitor nach. Bleibt gesund!

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