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Naturschutzgebiete in Niedersachsen: Prärie, Moor oder Berge?

Raus zu Mikroabenteuern in die Natur? Wir haben gelernt, dass es zu Social Distancing manchmal keine Alternative gibt. Doch selbst wenn alles wieder möglich ist, tut es gut, mal wegzukommen vom Alltag und allem, was da nerven kann: In der Natur können wir uns am besten den Kopf freipusten lassen. Weg mit dem Stress. Mehr Luft, mehr Bewegung, mehr Klarheit! Vorbildlich Abstand halten lässt es sich in den weitläufigen Naturschutzgebieten Niedersachsens. Hier kann jeder sein eigenes Naturmekka finden: Ob mystische Moore, ein bisschen Kanada im Harz oder die endlose Prärie der Heidelandschaft. Wir haben für dich Ideen für Entschleunigungstrips gesammelt, los geht’s!

Redakteurin VGH Wiebke Knoche JetztLosleben
von Wiebke Knoche5 Februar, 2021
Heidschnucken im Naturschutzgebiet in Niedersachsen
Das Wichtigste in 60 Sekunden

Rund 830 Naturschutzgebiete gibt es in Niedersachsen. Das Größte ist die Lüneburger Heide, gefolgt von der Außenems und dem Borkumer Riff. Reichlich Möglichkeiten also für schöne Mikroabenteuer in der Natur! Wenn dich das flache Land reizt, dann ist vielleicht eine der 13 Etappen des insgesamt 223 Kilometer langen Heidschnuckenwegs etwas für dich. Er führt von Fischbek in der Nordheide bis zur Residenzstadt Celle im Süden der Heide. Wer auf Steigungen steht, na klar, der sollte für Tagesausflüge in den Harzer Nationalpark. Rund 150 Quadratkilometer der sagenumwobenen Bergwildnis liegen in Niedersachsen. Auch direkt am Wasser finden sich zahlreiche schöne Naturschutzgebiete in Niedersachsen mit Wanderwegen, beispielsweise am Steinhuder Meer, im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue oder im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Interessierst du dich für Moor, solltest du die verschiedenen Touren im Naturschutzgebiet „Großes und Weißes Moor“ entdecken, eines der am besten erhaltenen Hochmoore Niedersachsens.

Wer alleine auf meditative Naturabenteuer gehen will, hat in Niedersachsen die Qual der Wahl. Wusstest du, dass es hier insgesamt 830 Naturschutzgebiete (Stand 2019) gibt? Das Größte ist die Lüneburger Heide mit 23.437 Hektar, gefolgt von der Außenems mit 12.024 Hektar und dem Borkumer Riff mit 10.125 Hektar. Wenn du dich überraschen lassen willst, kannst du auf der offiziellen Liste des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) stöbern und nach dem Zufallsprinzip eines der 830 Naturschutzgebiete in Niedersachsen auswählen und entdecken. Natürlich haben wir auch ausgesuchte Tipps für dich parat. Es geht in die Weite, in die Höhe, in den mystischen Morast, zu lieblichen Auen und sogar ans Meer!

Heide: Nur du, die Schnucke und die endlos weite Prärie

Social Distancing? In der Heide kein Thema. Mehr als zweimal so groß wie die Nordseeinsel Sylt ist das autofreie und größte Naturschutzgebiet in Niedersachsen mit insgesamt 234 Quadratkilometern. Hochsaison ist zwar erst Ende Juli bis Anfang September, dann, wenn sich das Land mit der Blütezeit der Heide lila färbt. Doch für Soloabenteuer ist der Winter eigentlich die schönste Zeit; schließlich sind deutlich weniger Touristen unterwegs, der Raureif glitzert auf den Wacholdern und wenn du Glück hast, liegt sogar frischer Schnee auf den Reetdächern der schnuckeligen Heidedörfer. Und die Landschaft? Die glänzt durch Vielfalt: Von weiten Tälern und frisch duftenden Laubwäldern bis hin zu seicht fließenden Heideflüssen. So ganz alleine bist du in der Heide übrigens nie. Ca. 9.000 Schnucken ziehen ganzjährlich mit ihren Schäfern durch die Lande. 

Zwei Wandertipps

Auf dem "Schnucki":

13 Etappen hat der 223 Kilometer lange Heidschnuckenweg, der von Fischbek in der Nordheide bis zur Residenzstadt Celle im Süden der Heide führt. Er ist der einzige vom Deutschen Wanderverband zertifizierte Wanderweg in Norddeutschland und mit einem weißem "H" auf schwarzem Untergrund durchgängig gekennzeichnet. Für einen Tagesausflug kannst du dir einzelne Etappen oder Abschnitte vornehmen, zum Beispiel Etappe 4, die von Undeloh über 14 Kilometer nach Niederhaverbeck führt. Auf der Strecke warten viele Highlights: Der Totengrund etwa, eines der schönsten Heidetäler, Wilsede, ein wunderschönes, autofreies Heidedorf oder das Radenbachtal. Im Talgrund kannst du die „Wilseder Roten“ (Kühe) antreffen, und wenn du Glück hast, siehst du Dülmener Wildpferde zwischen den Bäumen grasen. 

Schöne Winterwanderung: Der Wacholderwald in der Teufelsheide:

Den größten Wacholderwald Niedersachsens kannst du entlang eines Rundwanderwegs, der am Wanderparkplatz in Schmarbeck beginnt, bestaunen. Viele Wacholder haben skurrile Formen, die besonders bei Frost und Nebel noch geheimnisvoller aussehen. An klaren Wintertagen hast du zudem weite Aussichten über die Südheide und ihre urigen Heidehöfe in Schmarbeck und Niederohe. Du kannst zwischen drei verschiedenen Rundtouren auswählen, die entweder 4, 7 oder 12 Kilometer lang sind. Übrigens: Der plattdeutsche Flurname für die Teufelsheide ist „Dübelsheide“. Noch um 1900 erstreckte sich eine etwa 350 Hektar große Heidefläche östlich von Schmarbeck. Die heutigen Heiden sind letzte Relikte dieser alten Kulturlandschaft aus der Zeit der Heidebauernwirtschaft. 

55 weitere Tipps für Wandertouren in einem der vielen Naturschutzgebiete in Niedersachsen findest du auf dem Infoportal der Lüneburger Heide

Schnucken gucken!

Während du auf dem Wanderpfad bleiben solltest (Naturschutz!), grasen sich die rund 9.000 Grauen Gehörnten Heidschnucken ganzjährig querbeet durch die Landschaft. Das ist ihr Job: Sie sind quasi die offiziellen und nachhaltigen Rasenmäher der Heide. Sie beißen Sprösslinge und Kräuter ab und verhindern damit, dass die Lüneburger Heide zuwächst und die Heidepflanzen ersticken. Durch die fleißigen Schnucken wird die Heide so zu einer Art Savanne, eine Landschaftsstruktur, die in der heute meist intensiv genutzten Landschaft in Mitteleuropa extrem selten geworden ist. Viele Tier- und Pflanzenarten fühlen sich dort wohl, ob Birkhühner, Raubwürger, Heidelerchen, Neuntöter oder Ziegenmelker. Und wo sind die legendären Schnucken zu finden? Häufig werden sie zum Beispiel im Büsenbachtal gesehen, in der Misselhorner Heide, in der Oberoher Heide, am Hotel Schäferhof oder am Tütsberg. Und am Abend in der Nähe ihrer Ställe, denn dahin kehren die Herden am späten Nachmittag in der Regel zurück. Wer lieber auf Nummer sicher geht, kann die Schnucken auch bei geführten Touren kennenlernen, zum Beispiel auf dem Heidschnucken Hof Niederohe oder auf dem Schäferhof Neuenkirchen.

Abendstimmung am Steinhuder Meer
Wandern in einem von vielen Naturschutzgebieten in Niedersachsen
Schilderwald im Naturschutzgebiet Harz
Ein beliebtes Naturschutzgebiet in Niedersachsen ist die Heide

Bergwildnis im Harz: Ein bisschen Kanada-Feeling!

Stehst du auf Steigungen, ist der Harzer Nationalpark spannend für dich. Rund 150 Quadratkilometer der sagenumwobenen Bergwildnis liegen in Niedersachsen, der Rest, ca. 90 Quadratkilometer, verteilt sich auf Sachsen-Anhalt. Rund 150 Kilometer Loipe gibt es für Skilangläufer sowie rund 88 Kilometer Winterwanderwege, die auch bei hoher Schneelage passierbar sind. Bekannteste Aushängeschilder des Nationalparks: Natürlich der höchste Gipfel des Parks, der Brocken mit 1.141 Metern Höhe (Sachsen-Anhalt) - einer von vielen herrlichen Fotospots im Harz. Der Wurmberg, der mit 971,2 Metern Höhe der zweithöchste Berg des Mittelgebirges Harz und der höchste Berg Niedersachsens ist. In den Wintermonaten eignen sich die Wege übrigens auch als Top-Pisten zum Rodeln. Und der bekannte Fernwanderweg „Harzer Hexenstieg“, der mit allen Wegvarianten stolze 150 Kilometer fasst. Auch in den tieferen Lagen gibt es – abseits des Trubels - viele attraktive Wanderwege, an denen du kostenlos parken und problemlos Abstandhalten kannst. 

Wolfswarte: Auf den zweithöchsten Gipfel Niedersachsens

Feste Schuhe mit Profil anziehen, es geht hoch auf die Wolfswarte! Die schroffe Felsklippe mit Panoramablick liegt in der Nähe des ca. 927 Meter hohen Bruchberggipfels und kann zu dieser Jahreszeit eisig und rutschig sein. Doch der mittelschwere Aufstieg lohnt sich! An einem kalten Wintertag erwarten dich hier atemberaubende Ausblicke auf Wälder, den vereisten Okerstausee und den höchsten Berg des Harz, den Brocken, wenn er sich nicht gerade hinter Winternebel versteckt. Hoch geht es entweder auf einem Wanderweg über den Butterstieg (knapp vier Stunden), der im Kurort Altenau startet, oder auf einem Rundweg (knapp fünf Stunden), der am Torfhaus beginnt. Auf Wolfsheulen wartet man hier übrigens vergeblich, es gibt sie hier schlicht nicht mehr. Früher jedoch lauerten auf dem Aussichtspunkt Jäger, die die Wölfe mit Ködern erlegten. 

Oderteich: Rund um die älteste Talsperre Deutschlands

Gleich biegt ein Grizzlybär um die Ecke. Könnte man zumindest meinen. Das dunkle Wasser des Oderteichs und die bis zu 300 Jahre alten Fichten, die sein Ufer säumen, lassen für einen Moment an Kanada denken. Die Farbe des Wassers rührt daher, dass der Teich zum großen Teil aus Hochmoorgebieten gespeist wird. Im Winter dagegen verwandelt sich der See oft in eine einzigartige weiße Eislandschaft. Ein leichter Rundweg ohne nennenswerte Steigungen führt in etwa zwei Stunden um den Teich, teils auf schmalen Bohlenstiegen und von Schnee bedeckten Wurzelpfaden. Deine Tour startest du am besten am Wanderparkplatz, der an der „Harzhochstraße“ zwischen Sonnenberg und Braunlage liegt. Ach ja, bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war der Oderteich übrigens die größte Talsperre Deutschlands. Er gehört heute zum Oberharzer Wasserregal, das seit 2010 UNESCO-Weltkulturerbe ist. 

Details zu den Winterwanderwegen und weitere Vorschläge für Touren findest du auf der offiziellen Infoseite des Nationalparks Harz oder auch auf Abenteuer Harz Wandern

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Nadeln sammeln!

Möchtest du gerne länger und öfter in Deutschlands nördlichstem Mittelgebirge laufen und brauchst noch einen Ansporn? Dann könnte die Harzer Wandernadel für dich interessant sein. Ein Wanderpass, der anhand von Stempeln zeigt, wie viel Harz-Highlights du schon geschafft hat. 

Stempelstellen gibt es an insgesamt 222 sehenswerten Plätzen, zum Beispiel in der Nähe von rustikalen Schutzhütten, Burgruinen oder Naturdenkmälern. Natürlich bekommst du auch am majestätischen Brocken einen Stempel in den Wanderpass. Beleibete Auszeichnungen für Kinder bis 11 Jahren sind die Wanderprinzessin und der Wanderprinz. 

Harzer Wandernadel durch Wandern in den Naturschutzgebieten sammeln
©TMN TourismusMarketing Niedersachsen GmbH

Ab ans Wasser: Flüsse und Auen, Seen und Meer

Über zu wenig Wasser kannst du dich in den Naturschutzgebieten in Niedersachsen wirklich nicht beklagen. Drei große Flüsse fließen durch das Bundesland: die Weser, die Ems und die Elbe. Ca. 345.000 Hektar groß ist das Niedersächsische Wattenmeer an der Nordsee, der zweitgrößte deutsche Nationalpark. Und mit einer Fläche von 29,1 Quadratkilometern ist das Steinhuder Meer der größte See Nordwestdeutschlands. Direkt am Wasser findest du zahlreiche schöne Naturschutzgebiete mit vielen Wanderwegen, hier ein paar Tipps: 

Alles fließt: Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue

Hübsch ist diese Flusslandschaft, die sich südöstlich von Hamburg über rund 100 Kilometer entlang der Orte Bleckede, Hitzacker und Dannenberg erstreckt. Das Urstromtal der Elbe entstand aus den Gletschern der letzten Eiszeit vor 12.000 Jahren. Sie schufen in Norddeutschland eine Dünenlandschaft, die heute meist von weitläufigen Nadelwäldern bewachsen ist. Früher, zu DDR-Zeiten, bildete die Elbe hier die innerdeutsche Grenze. Heute sind diese Gebiete wichtige Vogelschutzgebiete. Rund 150 Arten brüten hier. Und auch Gänse, Schwäne und Kraniche kannst du hier spotten – auf ihrem Weg in den Süden rasten sie an diesem hübschen Flecken Erde. Bei Wanderungen triffst du auch auf die hübschen Rundlingsdörfer im Wendland mit exotischen Namen wie Jiggel, Reddebeitz, Salderatzen, Tolstefanz oder Meuchefitz. 

- Hast du Zeit für ein längeres Wander-Sabbatical, kannst du dir den insgesamt 191 Kilometer langen Fernwanderweg „Wendlandrundweg“ vornehmen. 

- Schön für Tagesausflüge - auch im Winter - ist der knapp 30 Kilometer lange Klötzie-Stieg, der von den Elbhängen durch hübsche Dörfer und weite Wälder führt. Startpunkt der Tour ist kurz vor der DJH Jugendherberge, am Weinberg von Hitzacker. 

- Über 13,9 Kilometer schlängelt sich der Dumme-Wiesenweg am gleichnamigen Fluss entlang, zwischen den Flecken Bergen und dem Dorf Jiggel. Im Sommer schwirren hier Gebänderte Prachtlibellen durch die Luft 

- Auf dem Wanderdünen-Weg kannst du über 7,6 Kilometer der Stixer Wanderdüne folgen, einer der letzten Wanderdünen der Elbtalaue. 

Eine Übersicht zu allen Touren findest du auf der Infoseite von Wendland.Elbe.

Steinhuder Meer

Hier gibt’s was auf die Ohren: Wenn es hell wird, beginnt am Steinhuder Meer ein Konzert aus Quaken, Trompeten und Schnattern. Der größte See Nordwestdeutschlands ist ein Paradies für viele Tier- und über 250 heimische Vogelarten, zum Beispiel den Fisch- und Steinadler. Auch exotische Pflanzen wie Schwertlilien, Sumpfdotterblumen, Drachenwurz und sogar das fleischfressende Sonnentau fühlen sich hier pudelwohl. Eine etwa 32 Kilometer lange Rundtour führt rund um den See, vorbei an Kiefernwäldern, einem urwaldgleichen Erlenbruchwald und Uferregionen; auf hölzernen Stegen kannst du weite Schilfflächen und Feuchtwiesen durchqueren. 

Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

Im Winter knacken die Eisschichten unter jedem deiner Schritte, während du die Meeresbrise riechst und in die Weite blickst. Schön? Dann auf in den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer! Hier gibt es ein ausgedehntes Netz an Wander-, Rad- und Reitwegen, die es erlauben, Natur zu erleben, ohne sie zu stören. Als einzigartiges Ökosystem zählt das Wattenmeer übrigens seit 2009 zum offiziellen Weltnaturerbe der UNESCO.

- Wer schon immer mal übers Wasser laufen wollte, kann das zum Beispiel an der Wesermündung auf der Nordsee-Halbinsel Butjadingen. Auf dem Naturerlebnispfad Langwarder Groden kommst du trockenen Fußes übers Watt. Der Weg schlängelt sich fünf Kilometer lang durch Salzwiesen und Vogelbrutgebiete und führt dabei auch über einen 400 Meter langen Bohlensteg und eine 36 Meter lange Brücke. 

- Eine Wattwanderung solltest du nur mit Profi-Wattführern machen, zu unberechenbar sind die Gezeiten mit Ebbe und Flut für Ortsfremde. Über Deiche, entlang weiter Salzwiesen und am Rande des Wattenmeers kannst du auf einer Tour auch rastende Vögel beobachten. Startpunkte für winterliche Wanderungen entlang des Wattenmeeres sind die Dörfer Schillig, Dangst und Carolinensiel. Schöne Touren findest du zum Beispiel auf Komoot.

Moor: Mythen, Moorschnucken und Kraniche

Denkst du bei Moor auch gleich an Leichen, Mythen und schaurigen Nebel? Es ist definitiv ein exotischer Lebensraum. Kein See, aber auch kein festes Land. Heute hat man viele Moore wieder renaturiert, erfüllen sie doch wichtige Aufgaben: Sie binden das schädliche Treibhausgas Kohlenstoffdioxid und sind Heimat seltener Tiere und Pflanzen. Rund 38 Prozent der deutschen Moorflächen liegen übrigens in Niedersachsen, davon 2.500 Quadratkilometer Hochmoor, vor allem im Westen und Norden. Geschützte Moorflächen kannst du beispielsweise im Naturpark Dümmer, im Naturpark Moor-Veenland, im Naturpark Wildeshauser Geest und im Naturpark Steinhuder Meer entdecken. Zwei Tipps für Wanderungen im Moor: 

Großes und Weißes Moor

Die „Große Moorrunde“, wie der Nordpfad „Dör’t Moor“ im Wanderwegesystem des NABU bezeichnet wird, führt ein Stück weit durch das 654 Hektar große Naturschutzgebiet „Großes und Weißes Moor“, eines der am besten erhaltenen Hochmoore Niedersachsens. Die leichte, ca. 10 Kilometer lange Wanderung beginnt am Parkplatz des Großen Bullensees. Ein Aussichtsturm bietet einen tollen Blick über die Moor- und Wiesenlandschaft. Mit etwas Glück kannst du hier Sperber, Mäusebussarde oder Kraniche beobachten. Der Dör‘t Moor ist übrigens nominiert als Deutschlands schönster Wanderweg 2021! 

Diepholzer Moorniederung

Aus 15 Hoch- und Niedermooren besteht die Diepholzer Moorniederung, eine ca. 181 Quadratkilometer große Landschaft nahe des Dümmer Sees. Große Bereiche sind Brutplätze für seltene Vogelarten. Mehr als 80.000 Graue Kraniche rasten hier im Herbst auf dem Weg nach Süden. Ebenfalls ein Blickfang: die Moorschnucken-Herden, die hier von ihren Schäfern gehütet werden. Ein ca. zwei Kilometer langer Rundweg führt durch das Moor und erzählt auf zehn, teils interaktiven Stationen Details über die Besonderheiten dieser Landschaft.

Was du bei einer Winterwanderung beachten solltest:

  • Zieh nicht spontan deine Trekking-Boots an und fahr los, sondern wirf erst einen Blick auf die Wettervorhersage. Bei Sturm, schlechter Sicht durch Nebel oder heftigen Schneefällen solltest du deine Tour in eines der Naturschutzgebiete in Niedersachsen besser verschieben. 
  • Seit der Corona-Krise ist Wandern besonders beliebt, manche Wanderparkplätze sind daher vor allem an den Wochenenden überfüllt. Besuche, falls du mit dem Auto unterwegs bist, vor der Tour die Website der jeweiligen Region. Dort gibt es oft Tipps, auf welche Parkplätze du ausweichen kannst. 
  • Behalte bei deiner Planung im Hinterkopf, dass die Tage im Winter kürzer sind. Die gewählte Tour sollte nur so lang sein, dass du sie komplett bei Tageslicht schaffst. Rechne am besten mindestens eine Stunde Puffer ein!
  • Für Anfänger: Geh in gemäßigtem Tempo und am besten erst mal nur auf präparierten, flachen Wanderwegen.
Bilder: ©TMN TourismusMarketing Niedersachsen GmbH

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