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Nachhaltig konsumieren, glücklicher leben mit Konsumverzicht: De-Influencing: Ist Konsum jetzt out?

Influencer auf Social Media empfehlen vom Lockenstab bis zum Auto alles Mögliche, das angeblich glücklicher machen soll. De-Influencer raten dagegen ihren Followern vom Kauf ab. Manche mahnen zu bedachtem Konsum, andere nehmen Produkte regelrecht auseinander. Ein guter Anlass, um über unser eigenes Konsumverhalten nachzudenken.

von Fabienne Günther3 August, 2023

Hand aufs Herz: Wie oft kaufst du Dinge, die du eigentlich gar nicht benötigst? Zum Beispiel, weil deine Freunde ein Produkt haben. Oder ein Promi, den du gut findest? Oder, weil deine Lieblings-Influencerin ein Produkt hyped? Und wie oft kaufst du etwas aus einem Impuls heraus, ohne so richtig drüber nachzudenken, einfach, weil Shopping Spaß macht und das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert?

Dass Influencer auf den populären Social Media-Plattformen wie Instagram, TikTok, Snapchat, Youtube und Co. Produkte bewerben und sich, wenn sie viele Follower haben, diese Werbung von den Herstellern sehr gut bezahlen lassen, ist ein alter Hut. Seit einigen Monaten explodiert im Netz allerdings regelrecht ein gegenläufiger Trend. De-Influencer drehen die Marketingmasche ins Gegenteil. Anstatt Produkte zu empfehlen, raten sie vom Kauf ab. Sie heben nicht hervor, was gut ist an einem Produkt, sondern was schlecht ist. Einige nehmen auch die Werbeversprechen auseinander und erklären konkret, weshalb ein Produkt nicht hält, was es verspricht. 

Achtung: Nicht jeder De-Influencer ist echt

Auf TikTok in den USA generieren Hashtags wie #deinfluence und #deinfluencing bereits viele Millionen Klicks binnen kurzer Zeit, und auch in Deutschland kommt der neue Trend immer stärker an. 

Es ist aber Vorsicht geboten. Denn längst nicht jeder De-Influencer ist echt. Diejenigen, die es ernst meinen, setzen sich wirklich kritisch mit Produkten und auch mit Konsum an sich auseinander. Sie riskieren damit, keine Werbeverträge mit Unternehmen mehr zu bekommen. Andere hingegen sind weiterhin bezahlte Influencer, die den Trend lediglich nutzen, um Klicks zu generieren und weiterhin 'ihre' Produkte zu pushen. Du erkennst das relativ leicht, wenn zum Beispiel jemand erst ein bestimmtes Produkt schlechtmacht, nur um dann ein anderes Produkt zu empfehlen. 

Aber was ist an Influencing und Shopping eigentlich so problematisch? Immerhin ist der private Konsum eine der wichtigsten Triebfedern unserer Wirtschaft. 

Kurzlebiger Konsum schadet der Umwelt 

Es kommt auf die Art und Menge des Konsums an. Produktzyklen werden immer kurzlebiger, Stichwort 'Fast Fashion' und 'geplante Obsoleszenz'. Wenn Kleidung oder auch Elektronik bewusst so hergestellt wird, dass sie schon nach relativ kurzer Zeit verschleißen und kaputt gehen, kurbelt das natürlich den Konsum an. Ergänzt wird das mit dem durch Werbung erzeugten Druck, immer das Neuste zu kaufen, wodurch viele Produkte sogar schon dann entsorgt bzw. ausgetauscht werden, wenn sie eigentlich noch brauchbar sind.

Das erzeugt viel Müll, und Müll inklusive der Entsorgung belastet die Umwelt und gefährdet Menschen und Tiere. Dasselbe gilt oft für Herstellung und Transport. Gerade viele der kurzlebigen Konsumprodukte werden in Fernost unter problematischen Arbeits- und Umweltbedingungen produziert und dann unter massivem CO2-Ausstoß um die halbe Welt transportiert. Der immer wieder in der Kritik stehende chinesische Fast-Fashion-Hersteller Shein versuchte, sein schlechtes Image aufzupolieren, indem er Influencer in eine seiner Fabriken einlud, die ein positives Bild zeichnen sollten. Das ging allerdings nach hinten los...

Wenn du hilfst, genau diese Art von Konsum zu reduzieren, leistest du einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel. Und das muss keineswegs bedeuten, auf etwas für dich Wichtiges zu verzichten. Denn meist gibt es durchaus nachhaltige, lokal produzierte Alternativen. Eine ganze Reihe an Beispielen findest du im Weser Kurier, der regelmäßig Unternehmen vorstellt, die in Bremen und Niedersachsen nachhaltig produzieren. Wenn De-Influencer dabei helfen, nachhaltigen Konsum zu stärken, ist das eine positive Entwicklung. 

Minimalismus und Konsumverzicht können glücklich machen

Neben nachhaltigem Konsum und Konsumverzicht trägt dazu seit einigen Jahren auch der Minimalismus-Trend bei. Beim Minimalismus geht es darum, sich bewusst zu machen, dass man im Alltag eigentlich nur sehr wenige Produkte wirklich benötigt – und dann mal so richtig auszumisten, um sich von Ballast zu befreien. Vor diesem Schritt haben viele Menschen erstmal Angst. Sich von Dingen zu trennen fällt schwer, selbst dann, wenn man sie ewig nicht in der Hand hatte. Der Effekt, dass man sich beim Ausmisten befreit fühlt, setzt aber sehr schnell ein. Es lohnt sich also, es einmal zu versuchen.

Das hat übrigens auch einen psychologisch positiven Effekt, wie wissenschaftlich herausgefunden wurde. Einer Studie der Universität von Arizona zufolge sorgt Konsumverzicht tatsächlich dafür, dass wir glücklicher sind. Der Grund dafür ist einfach: Konsum und Kaufdruck erzeugen Stress, ebenso wie ein Übermaß an materiellem Besitz und der Drang, sich mit anderen zu vergleichen. Ein damit zusammenhängender Effekt konnte in Shopping-Studien nachgewiesen werden. Wer pro Produkt nur eine kleine Auswahl hat, kauft wesentlich entspannter ein, als derjenige, der aus hunderten Produkten auswählen muss. 

Der 14-Tage-Trick

Deine Bude quillt über vor Zeug, das du gekauft hast, aber am Ende doch kaum nutzt? Es fällt dir total schwer, dich zurückzuhalten, wenn du im Shoppingrausch bist? Dagegen gibt es einen einfachen aber effektiven Live-Hack: Den 14-Tage-Trick!

Und so funktioniert's: Wenn du einen Kaufimpuls hast, vertage ihn um zwei Wochen. Lass dich nicht überrumpeln von Werbeaussagen wie „letzte Chance“, „nur solange der Vorrat reicht“, „befristeter Rabatt“, und so weiter. In aller Regel gibt es das Produkt auch zwei Wochen später noch, vielleicht sogar zu einem besseren Preis. Mach dir in diesen 14 Tagen Gedanken, ob du das Produkt wirklich besitzen möchtest und warum. Wie oft wirst du es benutzen? Fehlt dir wirklich etwas, wenn du es nicht kaufst? Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, lautet die Antwort meistens Nein. Ist die Sehnsucht nach dem Produkt am Ende der 14 Tage noch immer groß und bist du überzeugt es wirklich zu wollen oder zu benötigen, dann kaufe es.

Du wirst aber sehen, dass der Trick nach einer Weile zu deutlich weniger Konsum führt, denn wenn der erste Kaufimpuls einmal vorüber ist, flacht der Wunsch rasch ab und verschwindet oft ganz. Es wird sogar passieren, dass du es völlig vergisst. 

Ergänzen kannst du das mit dem Spar-Trick: Immer, wenn du dich nach 14 Tagen entscheidest, ein Produkt nicht (!) zu kaufen, lege den Betrag, den du dafür bezahlt hättest, beiseite. Du wirst staunen, welch beachtliche Summen damit in relativ kurzer Zeit zusammenkommen. 

Und was tust du mit all dem gesparten Geld, wenn du in Zukunft den 14-Tage-Trick anwendest und mehr auf De-Influencer statt auf Influencer hörst? 

Eine sinnvolle Option ist es, das gesparte Geld anzulegen oder in die Vorsorge zu stecken. So ist man später auf der sicheren Seite. Das geht schon ab 25 Euro. Lass dich dafür bei deinem VGH oder ÖVB Berater einfach beraten und informiere dich online. 

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