Die Sonne steht hoch am strahlend blauen Himmel – der Sommer ist da. Und pünktlich beginnen auch die Sommerferien 2023. Bestimmt hast du, wie viele andere auch, nach den trüben Pandemiejahren so richtig Lust, mal wieder in die Ferne zu schweifen. Sonne, Strand, Meer und vor allem: Keine Sorgen. Ausspannen. Die freie Zeit genießen. Die Füße ins Wasser baumeln und den Sand durch die Finger rieseln lassen, die langen Tage nehmen, wie sie kommen.
So geht es im Moment vielen Menschen im ganzen Land. Wie Umfragen und Daten von Reiseveranstaltern zeigen, sind viele trotz Inflation und wirtschaftlich angespannter Lage bereit, für den Urlaub richtig Geld auszugeben. Inzwischen sind die Urlaubsbuchungen, so berichtet es die Tagesschau, wieder fast auf dem Niveau von vor der Pandemie angekommen. Und das, obwohl auch Reisen, Hotels und Co in letzter Zeit deutlich teurer geworden sind.
Urlaub zu teuer?
Aber was ist, wenn du zu denjenigen gehörst, die sparen müssen und mit der Inflation ohnehin schon Probleme haben? Nicht jeder kann einfach Flug und Hotel buchen und sich auf den Weg machen. Ist es denn momentan überhaupt noch möglich, billig zu reisen und trotz engem Budget die Sommerferien zu feiern? Es kommt drauf an. Und zwar auf die Frage, was dir wichtig ist. Eine gute Nachricht haben wir: Ein toller Urlaub ist nicht zwangsläufig eine Frage von sehr viel Geld. Mitunter kann sogar das Gegenteil stimmen. Ein luxuriöses Hotel und exklusive Locations müssen nicht immer das Nonplusultra sein. Wer auf all das verzichtet, kann bisweilen sogar mehr erleben als alle, die Pauschalreisen und All-Inclusive buchen. Wenn du ein wenig flexibel und abenteuerlustig bist, gehen unsere Spartipps und eine spannende Reise Hand in Hand.
Couchsurfing & Co: Es muss nicht immer ein Hotel sein
Das fängt bei der Unterkunft an. Die Preise für Hotelzimmer und Ferienwohnungen haben spürbar angezogen. Das hast du bestimmt auch schon gemerkt. Eine echte Alternative sind daher AirBNB oder Couchsurfing. Vor allem, wenn du alleine verreist, ist Couchsurfing eine tolle Option. Denn es ist nicht nur unschlagbar günstig. Es bringt dich auch direkt in Kontakt mit Menschen, die an deinem Urlaubsort leben – und das bringt uns ohne Umweg zu den nächsten Spartipps.
Was ist Couchsurfing?
Beim Couchsurfing registriert man sich, wie schon weltweit zwölf Millionen andere Menschen, auf der zugehörigenWebsite. Dort findet man kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten in fast jedem Land der Welt – bei Privatpersonen. Das bedeutet nicht, dass man immer auf einem potentiell ungemütlichen Sofa nächtigen muss. Oft ist es auch ein gemütliches Bett im Gästezimmer. Im Optimalfall bietest du selbst wiederum einen Schlafplatz bei dir zu Hause für Couchsurfer aus aller Welt an. Ein detailliertes Bewertungssystem soll sicherstellen, dass man keine unangenehmen Überraschungen erlebt. Die Übernachtungen selbst kosten nichts, für die Mitgliedschaft fällt eine kleine Gebühr von aktuell 14 Euro jährlich oder zwei Euro monatlich an. Übrigens, wenn du auf der Suche nach Anregungen und Ideen bist, wirf doch mal einen Blick in die Couchsurfing-Bücher des Reiseautors Stephan Orth. Er hat unter anderem in Iran und China auf Sofas genächtigt.
Der eigentliche Vorteil des Couchsurfings ist aber nicht mal die Kostenersparnis, sondern der Austausch, der dir die Reiseführer erspart. Denn wer kennt sich in einer Stadt besser aus als jemand, der vor Ort lebt? In Reiseführern finden sich eher selten die wirklichen Geheimtipps. Seien es richtig gute Restaurant, Kneipen, Clubs, seien es schöne Orte zum Chillen, kulturelle Events oder sehenswürdige Ecken. Überprüfe das mal mit deiner Heimatstadt: Was sind deine Lieblingsorte – und stehen sie in Reiseführern?
Teure Touri-Hotspots umgehen
Apropos: Einheimische helfen dir auch bei unserem nächsten Spartipp: Touri-Hotspots meiden! Klar, die eine oder andere berühmte Sehenswürdigkeit willst du dir sicher nicht entgehen lassen. Wer nach Pisa reist, ohne ein Selfie am schiefen Turm zu machen, ärgert sich hinterher. Ferien in Rom gehen auch nicht, ohne den Petersdom mal gesehen zu haben. Und was wäre Istanbul ohne Hagia Sophia, Blaue Moschee und Galatabrücke?
Allerdings solltest du um Restaurants, Geschäfte und Unterkünfte in unmittelbarer Nähe zu solchen Locations den größtmöglichen Bogen machen. Denn diese sind so gut wie immer krass überteuert. Und wer hat schon Lust, fünfzehn Euro für einen mittelmäßigen Kaffee zu bezahlen? (Kein Gag, so einen Betrag wird man zum Beispiel am Markusplatz in Venedig rasch los für ein simples Getränk.) Das wirklich gute Essen zu bezahlbaren Preisen findet sich abseits der Touri-Routen. In Istanbul zum Beispiel in den kleinen Lokantas in den Seitengassen, wo Bauarbeiter und Banker gemeinsam zu Mittag Essen. Volle Teller kann man da schon ab umgerechnet zwei bis drei Euro pro Portion ergattern. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.
So richtig unangenehm kann es im Sommerurlaub im Ausland allerdings werden, wenn die Gesundheit nicht mitspielt. Eine Infektion oder eine Verletzung bei einem Ausflug und statt der nächsten Sehenswürdigkeit musst du das ausländische Krankenhaus besuchen. Dann steht man schnell vor hohen medizinischen Kosten, die die gesetzliche Krankenkasse aus Deutschland nicht oder nur anteilig übernimmt. Damit man sich ganz auf die Genesung konzentrieren kann und sich nicht um Geld sorgen muss, lohnt sich eine Reisekrankenversicherung. Die kostet wenig und bringt im Notfall viel.
Apropos Essen: Am allergünstigsten ist es natürlich, selbst zu kochen, statt ins Restaurant zu gehen. Vor allem, wenn du mit der Familie oder mit Freunden verreist, ist das eine echte Alternative. Und in einer Ferienwohnung bzw. in der Couchsurfing-Unterkunft steht ja meist eine eigene oder mitgenutzte Küche zur Verfügung. Auch an vergleichsweise teuren Ferienorten gibt es Märkte und Geschäfte, in denen man Lebensmittel günstig einkaufen kann.
Gemeinsam verreisen – Kosten sparen
Und auch auf diesen Aspekt lohnt vor Reisebeginn ein genauer Blick: Wie hoch sind am Zielort die allgemeinen Lebenshaltungskosten, wie steht aktuell der Wechselkurs der Landeswährung zum Euro? Trotz weltweit gestiegener Preise kann man in vielen Ländern nach wie vor sehr günstig durch den Tag kommen. Checkt also einfach mal im Netz, was an eurem Zielort beispielsweise ein bestimmtes Gemüse oder Getränke im Supermarkt kosten – das ist immer ein guter Anhaltspunkt. Wer hier viel einspart, hat selbst die Kosten für einen Langstreckenflug nach einer Weile wieder reingeholt.
Wenn du mit Partner oder Partnerin und Kindern verreist, kann es mit dem Couchsurfing natürlich schwierig werden. Aber wie wäre es, eine befreundete Familie zu fragen und sich gemeinsam auf den Weg zu machen? Dann könnt ihr zusammen eine große Ferienwohnung oder sogar ein Ferienhaus mieten und euch diese Kosten ebenso teilen wie das Geld für die Verpflegung. Billiger, als wenn jeder für sich in den Urlaub zieht, ist das allemal. Billig reisen ist möglich – man muss nur wissen, wie!
Ganz zum Schluss noch der Tipp, mit dem du generell am meisten Geld einsparst, falls du Flug und Unterkunft noch nicht gebucht oder für die kommenden Wochen nichts Passendes gefunden hast: Am günstigsten verreist du außerhalb der Kern-Ferienzeit. Schon zum Ende der Sommerferien ist es vielerorts deutlich billiger, als wenn du dich sofort zum Beginn der Ferienzeit auf den Weg machst. Außerdem ist es sinnvoll, Preise im Netz eine Weile im Blick zu behalten. Denn diese schwanken mitunter im Stundentakt und mit ein wenig Geduld holst du mit diesem Trick ansehnliche Beträge raus.
