Mit dem Start ins Berufsleben kommt neue Verantwortung auf dich zu. Sobald du auf eigenen Beinen stehst, musst du dich in der Regel selbst versichern. Um herauszufinden, welche Versicherungen für dich sinnvoll sind, solltest du eine individuelle Bedarfsanalyse machen. Welche Dinge sind dir wichtig, welche Risiken möchtest du absichern? Für Berufseinsteiger sind meist drei Versicherungen unverzichtbar: Die Berufsunfähigkeitsversicherung, eine Haftpflicht- sowie eine Rechtsschutzversicherung. Alle drei bewahren dich im Ernstfall vor großen finanziellen Sorgen und sind ihr Geld wert. Bei allen weiteren Versicherungen solltest du als Berufseinsteiger schauen, was mit deinem Einkommen möglich ist. Wäge ab, welche Risiken du persönlich abfedern möchtest und verzichte auf Versicherungen, die du dir nicht leisten kannst. Befasst du dich mit dem Thema und sprichst mit einem Berater, wirst du ein Gefühl dafür bekommen, wie du dein Versicherungsprofil bestmöglich gestalten kannst.
Sind Studium oder Ausbildung beendet, wartet meist das Berufsleben. Endlich auf eigenen Beinen stehen – das klingt erstrebenswert, bedeutet aber auch, die lieb gewonnene Komfortzone zu verlassen. Jetzt heißt es Verantwortung übernehmen: Im Job und für sich selbst. Gerade, wenn es um dein eigenes Leben geht, solltest du nichts dem Zufall überlassen, sondern rechtzeitig checken, wie du dich bestmöglich absicherst. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt? Spätestens, wenn du deinen ersten festen Job hast, fällst du aus der Familienversicherung raus. Dann solltest du dich selbst um deine Versicherungen kümmern. Doch welche Versicherungen braucht man als Berufseinsteiger?
Individuelle Bedarfsanalyse
„Was wichtige Versicherungen sind, lässt sich nicht pauschal sagen, sondern muss individuell geklärt werden“, sagt Oliver Bode, Hauptvertreter bei der VGH. Bevor du eine Versicherung abschließt, solltest du deshalb eine sogenannte Bedarfsanalyse machen. „Das kann man sich vorstellen wie eine ausführliche Anamnese beim Arzt“, so Bode. Nur, dass nicht die Gesundheit, sondern das Leben ganz allgemein unter die Lupe genommen wird. Wie sieht dein Leben aus? Welche Dinge sind dir wichtig? Welche Risiken möchtest du absichern? Und wie viel Geld steht dir dafür zur Verfügung? „Erst, wenn diese Fragen geklärt sind, lässt sich ein individuelles Versicherungsprofil gestalten.“ Am einfachsten kannst du die Bedarfsanalyse mit einem Versicherungsberater durchführen. Solche Gespräche sind in der Regel kostenlos und unverbindlich. Suche dir einfach einen passenden Berater in deiner Nähe.
Alternativ kannst du auch erst mal mit deinen Eltern über das Thema sprechen. Sie haben mehr Lebenserfahrung und können dir helfen zu verstehen, was wichtige Versicherungen sind. Denn das ist entscheidend: „Nur wer weiß, wofür welche Versicherung gut ist, kann beurteilen, ob sie das eigene Geld wert ist“, erklärt Bode. Schließlich macht es keinen Sinn, eine Hausratsversicherung abzuschließen, wenn du noch bei deinen Eltern wohnst. Beziehst du jedoch eine eigene Wohnung und investierst in neue Möbel, solltest du deinen Hausrat unbedingt absichern, um bei einem Wasserschaden, Einbruch oder Wohnungsbrand nicht in finanzielle Schwierigkeiten stürzen.
Drei wichtige Versicherungen
Du siehst: Versichern ist weder ein Selbstläufer noch verallgemeinerbar. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass es für Berufseinsteiger grundsätzlich wichtig ist, drei Dinge abzusichern: Die Arbeitsfähigkeit, das Vermögen und die eigenen Ansprüche. „Alle drei Risiken sind nicht kalkulierbar, weshalb eine Versicherung in der Regel unverzichtbar ist“, sagt Bode. Das Risiko, aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht mehr arbeiten zu können, lässt sich mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung absichern. Um dein anfangs überschaubares Vermögen zu schützen, solltest du eine Privat-Haftpflichtversicherung abschließen. Du musst nämlich für jeden Schaden aufkommen, den du verursachst. Um deine persönlichen Ansprüche durchzusetzen, hilft dir eine Rechtsschutzversicherung. „Gerade junge Menschen brauchen jemanden, der ihnen hilft, wenn sie zum Beispiel gekündigt werden“, erklärt Bode.
Welche Versicherungen für dich in Frage kommen, ist jedoch nicht nur eine Frage deiner Prioritätensetzung. „Als Berufseinsteiger sollte man schauen, was mit dem Einkommen möglich ist, um möglichst breit abgesichert zu sein“, sagt Bode. Wäge deshalb ab, welche Risiken dir persönlich wichtig sind und verzichte auf Versicherungen, die du dir nicht leisten kannst. Wird dein Handy oder dein Fahrrad geklaut, ist der finanzielle Schaden überschaubar. Wirst du hingegen durch einen Verkehrsunfall berufsunfähig, können die Sorgen ohne Versicherung schnell existenziell werden. Bist du gerne aktiv unterwegs oder übst sogar eine risikoreiche Sportart aus, solltest du über eine Unfallversicherung nachdenken, hast du ein Auto, führt kein Weg an einer KFZ-Versicherung vorbei. „Was wichtige Versicherungen sind, hängt von der jeweiligen Person und ihrem Leben ab“, sagt Bode.
Vorausschauend versichern
Schließt du deine Versicherungen in jungen Jahren ab, kannst du übrigens Geld sparen. „Bei Personenversicherungen spielt das Beitrittsalter eine große Rolle. Weil junge Menschen gesünder sind, stellen sie ein geringeres Risiko für Versicherungen dar“, sagt Bode. Die meisten Berufseinsteiger haben zudem noch kein Kind, das mitversichert werden muss. Die Beiträge, die du für die Versicherung zahlst, sind dementsprechend geringer.
Hast du Geld übrig, kannst du darüber nachdenken, für das Alter vorzusorgen – eine weitere Möglichkeit, um Risiken zu minimieren und dich bestmöglich abzusichern. „Wer jetzt jung ist, muss sich darauf einstellen, dass die Rente klein ausfallen wird“, so Bode. Deshalb ist es sinnvoll frühzeitig Geld anzusparen, zum Beispiel in einer zusätzlichen Rentenversicherung. „Zeit ist hierbei das, was zählt, denn Zinsen gibt es nicht mehr.“
Überstürzen solltest du allerdings nichts. Egal wie überzeugt du von einer Versicherung bist, unterschreibe einen Vertrag immer erst, wenn du eine Nacht darüber geschlafen hast. „Nur was morgen noch wichtig erscheint, ist auch richtig“, sagt Bode. Sicherlich wirst du als Berufseinsteiger einige Risiken für unwahrscheinlich halten, trotzdem lohnt es sich, wichtige Versicherungen frühzeitig abzuschließen. Denn auch das hat Kästner erkannt: „Das Glück ist keine Dauerwurst, von der man täglich eine Scheibe herunterschneiden kann.“
So geht nichts schief!
- Mit den Eltern oder einem Berater über das Thema Versicherungen sprechen
- Versicherungsdschungel durchblicken
- Ausführliche Bedarfsanalyse machen
- Finanzielle Möglichkeiten checken
- Möglichst breit absichern
- Nicht kalkulierbare Risiken versichern (z.B. Berufsunfähigkeit oder Krankheit)
- Keine voreiligen Vertragsunterzeichnungen