Ein kleiner, feiner Ratgeber rund ums Thema Wasserschaden: Wir beginnen mit einem 10-Punkte-Plan für die Erste Hilfe bei einem akuten Wasserschaden in deiner Wohnung und beantworten dann die Frage, wer für den Schaden aufkommt. Dabei entscheidend: Wasserschaden ist nicht gleich Wasserschaden. Geklärt werden muss zunächst, wer der Verursacher ist. Wenn er identifiziert ist, kann das Unglück ohne gültigen Versicherungsschutz sehr teuer für ihn werden. Um es gar nicht erst zur Katastrophe kommen zu lassen, informiert dich dieser Ratgeber über die häufigsten Ursachen eines Wasserschadens und gibt dir Tipps, wie du vorbeugen kannst.
Erste Hilfe beim Wasserschaden – 10 Tipps, auf die es jetzt ankommt
Wie bei jedem anderen unglücklichen Ereignis kommt es auch bei einem Wasserschaden auf schnelle und korrekte Erste Hilfe an. Wenn du einen Wasserschaden bemerkst, bist du verpflichtet, den Schaden umgehend einzugrenzen. Dazu gehört, falls möglich, den Hauptwasserhahn zuzudrehen. So ist der erste Schritt Richtung Problemlösung bereits getan. Wir haben eine 10-Punkte-Checkliste für dich aufgestellt, die du im Fall der Fälle der Reihe nach abhaken solltest:
- Wasserhähne und -leitungen schließen, Haupthahn schließen (falls du noch nicht weißt, wo sich dein Haupthahn befindet, frag am besten zeitnah bei deinem Vermieter nach)
- Stromzufuhr unterbrechen, Sicherungsautomaten ausschalten
- Informiere den Mieter unter deiner Wohnung über deinen Wasserschaden
- Wasser beseitigen, so gut es geht – bei großen Wasserschäden ggf. die Feuerwehr rufen
- Hausrat sichern, rette so viele Dinge wie möglich vor dem Wasser
- Dokumentation: Mache Fotos vom aktuellen Schaden
- Lüften und ggf. Heizen
- Versicherung kontaktieren und den Schaden melden
- Vermieter, Verwalter, Hausmeister verständigen (auch bei Heizungsausfall)
- Informiere dich über die Möglichkeiten einer Mietminderung
Wer haftet und welche Schäden übernimmt die Versicherung?
Es ist ein Jammer: Vom Wasserschaden zerstörtes Parkett, vom Rohrbruch betroffenes Mobiliar – wer bezahlt das alles und trägt die Wasserschadensanierung? Um diese Fragen zu klären, sind Haftpflichtversicherung, Hausrat- und Wohngebäudeversicherung wichtig. Diese solltest du übrigens auch unbedingt abschließen, um im Fall eines Wohnungsbrandes gut abgesichert zu sein. Ein Wasserschaden liegt klassischerweise für deine Hausratversicherung vor, wenn Leitungswasser „bestimmungswidrig“ austritt und dadurch einen Schaden verursacht. Bestimmungswidrig heißt in diesem Fall, dass zum Beispiel das Wasser deiner Badewanne nicht nur im Rohr fließt, sondern sich in der Wohnung verbreitet. Auch ist es wichtig zu unterscheiden, ob es sich bei dem Leitungswasser um eigenes handelt oder um das Wasser aus der Wohnung der Nachbarn. Du merkst: Wasserschaden ist nicht gleich Wasserschaden. Es gibt eine Faustregel, an die du dich halten kannst: Alles, was aus deinem Haus oder deiner Wohnung herausfallen kann, wenn du es auf den Kopf stellst, ist über deine Hausratversicherung abgedeckt. Zum Hausrat gehört alles, was beweglich ist. Das Haus oder die Wohnung selber ist über die Wohngebäudeversicherung geschützt. Welche Versicherung für dich die richtige ist, klärst du am besten direkt mit deinem VGH Berater vor Ort. Er berät dich natürlich auch bei einem Wasserschaden gerne.
Häufige Ursachen für einen Wasserschaden
Über eine Million Wasserschäden pro Jahr werden den deutschen Versicherern gemeldet. Das heißt, jeden Deutschen erwischt es statistisch gesehen einmal in 15 Jahren. Laut GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.) kommt es alle 30 Sekunden in Deutschland zu einem Wasserrohrbruch. Es ist also gar nicht so unwahrscheinlich, wenn es auch dich mal erwischt. Aber nicht immer ist ein Rohrbruch Grund für einen Wasserschaden. Die Ursachen für einen Wasserschaden sind ebenso vielfältig wie die Folgen in deiner Mietwohnung oder Eigentumswohnung. Außerdem kann ein Wasserschaden plötzlich oder schleichend auftreten. Wie du vielleicht schon bemerkst hast, ein Wasserschaden ist unberechenbar. Diese sieben Ursachen sind die häufigsten, die für einen Wasserschaden verantwortlich sein können:
- Rohrbrüche/eine defekte Wasserleitung
- defekte technische Geräte, zum Beispiel eine Waschmaschine, die ausläuft
- menschliche Fehler wie übergelaufene Badewanne
- hohe Niederschlagsdichte (Starkregen)
- ein verstopftes Abflussrohr
- Hochwasser
- Folgeschäden von Unwettern (zum Beispiel ein kaputtes Dach und es regnet rein)
Was solltest du mit beschädigten Möbeln machen?
Beseitige die beschädigten Einrichtungsgegenstände nicht sofort! Du benötigst sie für die Dokumentation des Schadens sowie die Ermittlung der Schadenshöhe durch einen Gutachter deiner Versicherung.
So vermeidest du einen Wasserschaden
Um einem Wasserschaden vorzubeugen, hilft oft ein achtsamer Umgang mit alltäglichen Dingen. Damit in Zukunft nichts schief geht, haben wir 5 Tipps für dich, wie du einen Wasserschaden vermeidest:
- Regelmäßige Kontrolle von Wasserleitungen, sowie Geräten mit Wasseranschluss, ggf. einen Fachmann hinzuhiehen.
- Bei Neukauf einer Wasch- oder Geschirrspülmaschine auf Geräte mit Aqua-Stopp achten.
- Wäsche waschen nur wenn du zu Hause bist.
- Abflüsse in Bad und Küche nicht verstopfen (keine Essensreste ins WC schütten).
- Die Badewanne beim Befüllen nicht unbeaufsichtigt lassen.