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Lost Places Niedersachsen: 5 morbide Orte, die für Gänsehaut sorgen

Abenteurer, Historiker und Fotografen lieben verlassene Orte: Die bröckelnden Fassaden, das überwuchernde Gras, zersplitterte Scheiben und diese unheimliche Stille. Alles sieht so aus, als sei das Filmteam von „The Walking Dead“ gerade abgereist und hätte die Kulisse stehen lassen. Willkommen in der Welt der Lost Places. Leerstehende Fabrikhallen, alte Krankenhäuser oder sogar ganze Dörfer ziehen Urban Explorer, kurz Urbexer, an. Sie halten die morbiden Orte in schaurig-schönen Fotografien fest. Wie und wo du in Niedersachsen Lost Places findest, die gute Motive für deine Fantasie oder Kamera abgeben, liest du hier.

Lisa Vogt Redakteurin JetztLosleben VGH
von Lisa Berendes8 Januar, 2021
Lost Places Niedersachsen

Das Heidedorf Lopau

Mitten in der Lüneburger Heide liegt der größte Truppenübungsplatz Europas. Und direkt daneben befindet sich ein kleines, verlassenes Dorf namens Lopau: ein morbides Juwel unter den Lost Places in Niedersachsen.

Mitte der 70er Jahre, damals lebten nur noch 62 Menschen hier, begann das Militär, das Areal um Lopau Stück für Stück zu erschließen. 1980 war es dann endgültig so weit: Der Truppenübungsstandort Munster Nord benötigte eine weitere Schießbahn und die Anwohner mussten umgesiedelt werden, die Gefahr eines Fehlschusses war schlicht zu groß. Doch obwohl menschliches Treiben hier längst der Vergangenheit angehört, erzählen die verlassenen Gebäude als stumme Zeugen davon. Ein alter Bauernhof, die Dorfschule und verfallene Wohnhäuser.

Achtung: Wenn du in Lopau auf die Suche nach verlorenen Seelen gehen willst, dann solltest du das Gelände nur betreten, wenn die Schranke zum Areal geöffnet ist, denn andernfalls übt das Militär, und das Betreten kann lebensgefährlich sein. Für einige Tage im Jahr dient ein altes Gehöft Pfadfindern als Vereinsheim. Auch für deine Wanderung ist Lopau eine prima Pausenstation, denn es liegt inmitten des wunderschönen Lopautals, hier herrscht Ruhe – wenn nicht gerade die Panzer schießen.

Anfahrt: Mit dem Auto parkst du am Klostergut Wulfsode und legst die letzten Kilometer zu Fuß zurück. Die genauen Koordinaten findest du hier.

Lost Places zu entdecken, gibt uns den Kick, der im Alltag manchmal fehlt. Doch auch wenn die Überbleibsel eines einst belebten Dorfes dich wie magisch anziehen – auf halb verrotteten Hütten oder Ähnlichem herumzuklettern, kann gefährlich sein. Sollte Urban Exploring also auf der Liste deiner Wunsch-Hobbys stehen, solltest du dir eine Unfallversicherung zulegen. Sie schützt dich finanziell, wenn ein Abenteuer nach hinten losgeht und du erst mal flach liegst. Solltest du noch Fragen haben, lass dich doch einfach unverbindlich und vertrauensvoll

Private UnfallversicherungFür nicht ganz ungefährliche Hobbys

Der Niederländische Pavillon

Ein wenig traurig ist es schon: Vier Jahre wurde das Schmuckstück der Expo 2000 in Hannover geplant und gebaut. Knapp 20 Jahre später gleicht es einer Ruine. Die dem Gebäude zugrundeliegende architektonische Vision, die auf 9.000 qm Grundstücksfläche umgesetzt wurde, und als Symbolbild für die niederländische Bauart konzipiert war, begeisterte 18 Millionen Besucher.

Vom Schmuckstück zur Ruine: Der Niederländische Pavillion ist ein vergessener Ort mitten in Hannover

Mit übereinander gestapelten Landschaften demonstrierte das Architekturbüro MVRDV, wie sich ganz nach niederländischer Manier auf kleinem Raum viel Platz schaffen lässt. Die Konstruktion türmte sich 40 Meter in die Höhe und war damit das höchste Gebäude auf dem Gelände. Heute gibt der künstlerische Lost Place eine von vielen perfekten Fotokulissen in Niedersachsen ab. Wild darauf herumklettern solltest du nicht, du findest auch außen genug spannende Perspektiven!

Anfahrt: Das Expogelände in Hannover erreichst du zum Beispiel mit der Bahn vom Hauptbahnhof mit der Linie 6 oder 16 Richtung Messe Ost bis Endstation Expo-Plaza.

Lost Places: top secret, eigentlich

Der Ehrenkodex der Urban Explorer besagt, die genauen Standorte der Lost Places niemals öffentlich preiszugeben oder danach zu fragen. Aus Angst vor Vandalismus und davor, die Authentizität der historischen Atmosphäre zu zerstören. Aber mal ehrlich: Sind wirklich alles Urban Explorer tage- oder wochenlang durchs Unterholz gestromert, um verlassene Orte ganz allein zu entdecken? Und ist nicht die Lust, die Eindrücke mit Anderen zu teilen, völlig legitim? Außerdem sieht jeder urbane Entdecker einen Ort anders und hält ihn individuell fotografisch fest. Diese verschiedenen Blickwinkel sind spannend und inspirierend. Wir wollen mehr davon und teilen deshalb diese Orte mit euch. Wir bitten allerdings darum, dass sich alle an die Regeln halten, die wir am Ende des Artikels aufgelistet haben – denkt nachhaltig und an die Entdecker, die nach euch kommen! 

Der Freizeitpark Kirchhorst

Die Achterbahnen aus Kirchhorst wurden verkauft. Sie beglücken nun Touristen nahe Rom oder in den USA. Weniger Wertvollem kannst du bei einer Lost-Place-Tour im Freizeitpark Kirchhorst beim langsamen Verfall zusehen: Rust never sleeps.

Zur Geschichte der Freizeit-Ruine: Mitte der 70er Jahre eröffnete der Park in der Nähe des Heideparks in Soltau. Die nahe Konkurrenz wurde ihm zum Verhängnis. Nur 10 Jahre nach der Eröffnung machte er die Pforten wieder dicht. Ein Ausflug zum Freizeitpark erfordert viel Vorstellungskraft, viel steht hier nicht mehr – aber das, was noch da ist, punktet mit Skurrilität. Etwa ein begehbarer Riesenkürbis, der im Gestrüpp wie ein vergessenes Dinosaurierei wirkt.

Anfahrt: Der Park liegt am östlichen Rand des Ortsteils Kirchhorst an der Bundesstraße 3. Hier musst du entweder mit dem Auto anreisen oder von Hannover mit der S6 Richtung Burgdorf fahren. Anschließend geht es mit dem Bus 640 für 10 Minuten weiter bis zur Station Kirchdorf Blumenhorst.

Kaputtes Fenster in einem der Lost Places in Niedersachsen
Als Lost Place gilt auch dieses verlassene und halb einstürzte Gebäude
lost-places
Verlassenes Gebäude, das als Lost Place zählt und von Urban Explorern entdeckt werden will

Das Gülden Quartier in Bremen

Das Güldenareal, die Produktionsstätte des gleichnamigen Bremer Schnapsproduzenten, steht seit 1999 leer. Seitdem verfallen die Gebäude, da Käufer und Stadt keine Einigung finden.

Geplant war, die alte Fabrik abzureißen und stattdessen Wohnraum zu schaffen. Doch bislang hat sich nichts getan. Besichtigen kannst du das Gelände nur von außen. 2009 zog hier eine Paintball-Halle ein, was Sportlern Gelegenheit bot, das Areal zu betreten. Im Frühjahr 2019 musste diese jedoch wieder schließen. Was nun passiert? Urban Explorer sollten dran bleiben!

Anfahrt: Das Gülden Quartier befindet sich in der Gr.-Sortillen-Str. am Rande der Bremer Neustadt. Das Betreten des Geländes ist jedoch momentan untersagt – für Fans von Lost Places lohnt es sich allerdings, immer wieder den aktuellen Stand abzufragen.

Welche Regeln gelten für Urban Explorer?

Der Grundsatz der Urbexer Community besagt: Nimm nichts mit außer Fotos und hinterlasse nichts weiter als Fußspuren.

Die Orte wahllos öffentlich zu machen, ohne auf bestimmte Verhaltensregeln hinzuweisen, ist nicht gerne gesehen.

Begib dich nicht in offensichtliche Gefahrenzonen. Militäranlagen wie in Lopau solltest du nur dann betreten, wenn dies ausdrücklich gestattet ist, einsturzgefährdete Gebäude solltest du meiden!

Respektiere Privatgelände, alles andere ist und bleibt ein Einbruch!

Solltest du beim Exploren doch aus Versehen das Eigentum anderer beschädigen, kommen eine Privathaftpflicht und im Zweifel sogar eine Rechtsschutzversicherung sehr gelegen. Warum sich das Ganze für dich lohnt und welche Versicherungsbausteine dich wie schützen, können dir unsere vertrauensvollen Versicherungsberater erklären.

Jetzt Versicherungsberater findenIm Zweifel lieber vorher Bescheid wissen.

Die Geisterstation von Hannover

Streng genommen ist die Geisterstation unterm Raschplatz kein richtiger Lost Place, denn ohne Führung kommt man hier nicht hin. Allerdings wollten wir dir diesen für viele immer noch geheimen, unterirdischen Ort nicht vorenthalten.

Super zum reinschnuppern in Urban Exploration: Eine Führung durch die Geisterstation von Hannover
©Stadtreisen Hannover e.V.

Denn zumindest die Atmosphäre hier ist sehr „Lost Spacig“: viel Beton-Ästhetik und klare Linien, Fans des Brutalismus werden begeistert sein. Kurz ein wenig zur Geschichte: 1969, als der Raschplatz einem kompletten Umbau unterzogen wurde, baute man ebenfalls einen unterirdischen Teil der D-Linie. Dieser wurde jedoch nie fertiggestellt und befindet sich seitdem im Rohbau. Ganz ausgeschlossen ist die Nutzung jedoch nicht, die oberirdische Lösung war zur damaligen Zeit schlicht die bessere Variante. Fürs Foto können ja Bahnmodelle mitgebracht werden...

Anfahrt: Die Station befindet sich unter dem Hauptbahnhof. Der Zugang ist nur über eine geführte Tour möglich – anmelden kannst du dich hier.

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