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Gesünder werden: Geht’s uns besser dank Self-Tracking?

Weniger, mehr, regelmäßig – der Jahreswechsel lässt viele Menschen den eigenen Lebensstil überdenken. Vorsätze sind schnell formuliert, im Zentrum steht meist der Wunsch nach einem gesünderen Leben. Doch was mit dem Sekt in der Hand noch leicht über die Lippen geht, sorgt oft schon am Neujahrsmorgen für Kopfschmerzen. Wir klären, inwiefern Self-Tracking dabei helfen kann, einen gesünderen Lifestyle umzusetzen.

Redakteurin VGH Wiebke Knoche JetztLosleben
von Wiebke Knoche19 Januar, 2020
Self Tracking bedeutet Koerpervermessung
Das Wichtigste in 60 Sekunden

Mit dem Jahreswechsel möchten viele Menschen in ein gesünderes Leben starten. Dabei können Fitnesstracker unterstützen. Mit ihnen lassen sich körpereigene Gesundheitsdaten erfassen, was im Fachjargon als Self-Tracking bezeichnet wird. Wer mit Hilfe von technischen Geräten wichtige Gesundheitsdaten, wie zum Beispiel Puls, Schlaf oder Aktivität misst, sammelt Informationen zu seinem Lebensstil, die – verbunden mit einer Beobachtung des eigenen Verhaltens – dazu motivieren können, gesünder zu leben.

Das ICH vermessen

„Je nach Alter und Gesundheit kann es sinnvoll sein, verschiedene Körperwerte zu erfassen“, sagt Florian Schumacher, Digital Health Blogger und Gründer von Quantified Self Deutschland. Im Fachjargon spricht man hier von Self-Tracking und das ist nicht erst seit gestern im Trend. Sportler machten den Anfang, inzwischen hat die digitale Vermessung auch den Spitzenpolitiker ereilt – das Tracken verschiedener Körperwerte und -aktivitäten ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, ebenso wie der entsprechende Fitnesstracker am Handgelenk. Gesünder werden scheint ein Ziel, auf das sich alle einigen können.

Verhaltens- statt Körperwerte

Um gesundheitlichen Risiken vorzubeugen, ist vor allem die Beobachtung von Gewicht und Körperfettanteil für alle sinnvoll. Und das funktioniert noch vollkommen analog mit Maßband und Körperwaage. Auch deine Blutdruckwerte kannst du – mit dem entsprechenden Gerät – in Ruhe von zu Hause aus checken. Mitunter sind sie sogar aussagekräftiger als beim Arzt, weil der Weißkittel-Effekt ausbleibt, sprich keine Aufregung im Spiel ist. 

Zu stark solltest du dich auf deine Körperwerte allerdings nicht fokussieren. „Die klassischen Körperwerte reagieren relativ langsam und laufen dem Verhalten nach“, sagt Florian Schumacher. Gerade als junger Mensch solltest du deshalb in erster Linie auf dein eigenes Verhalten achten. Ernährst du dich heute schlecht und treibst wenig Sport, wirst du Auffälligkeiten in deinen Körperwerten voraussichtlich erst in etwa zehn Jahren entdecken. „An erster Stelle kommt deshalb der Lebensstil, der wiederum beeinflusst Risikofaktoren und erst am Ende der Kette entsteht der Schaden im Körper.“ Die Verhaltenswerte seien deshalb viel aussagekräftiger, so der Experte. Doch auch diese lassen sich mit Hilfe eines Trackers einfach und schnell protokollieren.

Fitnesstracker
Self-Tracking
Schritte zählen
Herzfrequenz

Gesünderer Lifestyle durch Self-Tracking?

Immer mehr Menschen legen sich Fitnesstracker und Smartwatches zu, die wie persönliche Feedback-Maschinen funktionieren. Sie zählen zum Beispiel die Schritte pro Tag, zeichnen sportliche Aktivität und verbrannte Kalorien auf oder lassen dich wissen, wie gut du geschlafen hast. „Meist verfügen solche Geräte über einen Herzfrequenzsensor mit dessen Hilfe sich die Intensität eines Trainings oder die Erholung nach dem Schlaf einschätzen lässt“, sagt Schumacher und weist gleichzeitig darauf hin, dass es bei diesen Gadgets – anders als bei Medizingeräten – auch mal zu Messfehlern kommen könne.

So vielfältig die Funktionen, so divers ist auch das Angebot an Fitnesstrackern. Gerade in Zeiten von Corona, in denen Bewegungsangebote nicht stattfinden und die Verantwortung für den Tagesrhythmus stärker bei dir selbst liegt, kann ein Fitnesstracker dich dabei unterstützen, dein eigenes Verhalten und damit deinen Lebensstil besser zu verfolgen und zu verstehen. 

5 Fitness-Tracker, die es auszuprobieren lohnt

Welche Tracker eignen sich besonders, um Verhaltens- und Körperwerte zu messen? Wir haben unseren Experten Florian Schumacher nach den besten Modellen der beliebtesten Marken für junge Menschen gefragt:
 

Fitbit Versa 3

Fitness-Smartwatch mit guter Allround-Ausstattung. Mit einem zusätzlichen Premium-Abo sind zahlreiche Coaching-Angebote in den Bereichen Sport, Entspannung und Schlaf erhältlich.

Apple Watch SE

High-Tech Smartwatch mit dem besten Puls-Sensor für Sportler, vielen smarten Funktionen und großem App-Angebot. Ideal für jüngere iPhone Nutzer, die auf das EKG und andere Gesundheitsfunktionen der Apple Watch 6 verzichten können.

Xiamoi Mi Band 5

Günstiges Fitness-Armband mit vielen Funktionen zum Gesundheits-, Schlaf- und Fitness-Tracking.

Garmin Venu SQ

Günstige Smartwatch mit vielen Funktionen und guter Software. Ideal als Einstieg in Garmins Welt der Tracking-Geräte, für ambitionierte Sportler.

Withings ScanWatch

Modische Uhr mit vielen Gesundheitsfunktionen. Außerdem bietet Withings viele weitere modische Uhren für jüngere Menschen. Diese haben dann weniger Funktionen zur Gesundheitsüberwachung.

Florian Schumacher
Florian Schumacher, Digital Health Blogger und Gründer von Quantified Self Deutschland, hat die verschiedenen Fitnesstracker für uns getestet
© Emanuel Klempa

Die Realität in Zahlen

Insbesondere bei Basistätigkeiten wie Bewegung, Ernährung oder Schlaf schlagen objektive Messwerte meist die subjektive Wahrnehmung, denn die ist gut und gerne anfällig für Denkfehler und Selbsttäuschung. In einigen Fällen kann Self-Tracking sogar helfen, unerkannte Gesundheitsprobleme zu erkennen: „Entweder, indem die Geräte direkt darauf hinweisen oder man feststellt, dass die Werte merkwürdig sind“, erklärt der Self-Tracking-Pionier Florian Schumacher.

Machen wir es konkreter: Wer nach einem feuchtfröhlichen Abend schlecht schläft, ahnt bereits, dass ein gewisses Quantum Alkohol der Grund sein könnte. Siehst du die Spuren von zu viel Wein und Co. jedoch in Ruhepuls und Schlafdaten, bist du mitunter williger, dein Verhalten zu überdenken und in diesem Punkt einem gesünderen Lifestyle näher zu kommen. Die Erfassung der Gesundheitsdaten gibt dir auf diese Weise Kontrolle, sollte dich aber nicht unter Druck setzen. Die meisten deiner Daten sind individuell und eignen sich nicht zum Vergleichen. 

Natürlich bleibt immer aber auch ein Restrisiko. Auch wenn du noch so vorausschauend und bewusst in Sachen Self-Tracking agierst und darauf achtest, dass es dir gesundheitlich auch in Zukunft noch gut geht, manche Dinge kannst du einfach nicht beeinflussen. Was ist, wenn dir unerwartet etwas zustößt? Mit einer Risikolebensversicherung kannst du deine Liebsten schützen, falls das Schicksal einmal unerwartet zuschlagen sollte.

RisikolebensversicherungVerantwortung übernehmen, Leben absichern

Gesundheitsdaten als Motivator

Deine erfassten Gesundheitsdaten kannst du von deinem Tracker via Bluetooth in eine passende Smartphone-App übertragen und dort speichern. Das hat gleich mehrere Vorteile, so Schumacher: „Die Apps bieten meist viele Funktionen zum besseren Verständnis der Daten, geben hilfreiche Tipps für Fitness und Gesundheit und ermöglichen es, die Entwicklung der Messwerte zu beobachten.“ Vor allem letzteres kann oft neue Erkenntnisse bringen und dazu motivieren, gesünder zu werden. 

Apropos Motivation – die entsteht auch, wenn du dir selbst Ziele setzt. Ein persönliches Schrittziel lässt sich hervorragend durch Self-Tracking kontrollieren. Wenn es um sportliche Aktivität geht, kann das Messen mit anderen durchaus motivieren, „jedoch sollten auch hier sinnvolle Grenzen gesetzt werden“, sagt Schumacher. 

Das Märchen der 10.000 Schritte

Nicht 8.238 und auch nicht 11.789 Schritte. Genau 10.000 müssen es sein, raten Gesundheitsexperten. So bleibt man gesund und fit. Bei vielen Schrittzählern und Fitnesstrackern sind die 10.000 Schritte als Ziel bereits voreingestellt. Dabei gibt es keinen einzigen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass derjenige, der täglich diese Schrittzahl zurücklegt, besonders lange und besonders gesund lebt. Sport- und Bewegungswissenschaftler, ebenso wie erfahrene Athleten, schmunzeln über die gängige Empfehlung und packen sie in die Kategorie: guter Werbeslogan. Doch der wirkt nun schon seit über fünf Jahrzehnten. Selbst wenn die 10.000 Schritte eine wissenschaftliche Grundlage hätten: Sie wären wohl eher nur die Hälfte von dem, was nötig wäre. 

Gesünder werden - so geht's ohne Tracker

Möchtest du erst einmal auf Smartwatch oder Fitnesstracker verzichten, kannst du deine Werte auch direkt in einer von vielen Gesundheitsapps auf dem Smartphone erfassen. Du solltest jedoch unbedingt im Vorfeld prüfen, was dort mit deinen Daten passiert. Seriöse Anbieter verlangen häufig eine Nutzungsgebühr oder kooperieren mit Krankenkassen. Bei dieser Methode solltest du außerdem bedenken: Anders als den Tracker hast du dein Handy vermutlich nicht dauerhaft am Körper – entsprechend ungenau sind am Ende des Tages deine Daten. 

Praktisch können Gesundheitsapps sein, die nicht nur deine täglichen Werte messen, sondern als persönliche Gesundheitsakte funktionieren. Mit der VGH Gesundheitsapp kannst du als Kunde zum Beispiel auch ganz einfach und schnell Rechnungen einreichen und deine Krankenakte führen. Von Impfpass bis Röntgenbild hast du in der App all deine Gesundheitsdaten jederzeit griffbereit.

Auf einen Blick: Die Vor- und Nachteile von Self-Tracking

VorteileNachteile
Auskunft über wichtige Körper- und Verhaltenswerte (Aktivität, Schlaf, Puls, Erholung, etc.)Herausgabe von sensiblen, persönlichen Daten an Unternehmen 
Zielkontrolle und MotivationKontrollabgabe an den Tracker: Missachtung des eigenen körperlichen Empfindens
Vorbeugen von Krankheiten Gesteigerte Angst vor Krankheiten bei Dauerbeobachtung der Körperfunktionen
Mit Freunden verbinden und Ergebnisse teilenGefühl des Versagens bei Nicht-Erreichung der Ziele

Du bist mehr als du misst

Das Aufzeichnen der körpereigenen Daten kann dich auf dem Weg zu einem gesunden Lifestyle unterstützen. Nur noch in Daten denken und nicht mehr auf das Körpergefühl hören – das solltest du jedoch nicht. Self-Tracking ist eine gute Möglichkeit, das subjektive Empfinden um einen objektiven Blick zu erweitern: Wer seine Gesundheitsdaten regelmäßig erfasst, sammelt wichtige Erkenntnisse über den eigenen Körper, die sicherlich auch im nächsten Jahr Anlass für neue, konkretere Vorsätze geben. 

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