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Nebenjob finden: So bekommst du den Richtigen

Auf der Suche nach einem Minijob verliert man schnell den Überblick. Die Frage heißt meist, darf ich überhaupt neben meinem Hauptjob arbeiten. Ich arbeite neben meinem Studium, was passiert mit meinem BAföG? Wir zeigen dir, was du beachten solltest, wie du für dich die passende Lösung findest und welche Jobbörse für dich besonders in Niedersachsen infrage kommt.

Redakteurin Charlotta Witte OEVB
von Charlotta Witte7 Mai, 2021
Nebenjob als Hundesitter
Das Wichtigste in 60 Sekunden

Die Miete wird teurer, die Waschmaschine geht kaputt, du brauchst ein neues Fahrrad, aber das Geld aus deiner Vollzeitbeschäftigung reicht nicht. Die erste Idee ist, schnell einen Nebenjob zu finden. Minijobs – oder auch 450 Euro Jobs – sind die erste und schnellste Option, auch weil sie zumeist steuerfrei sind. Es gibt auch Möglichkeiten, mit selbstständiger Arbeit etwas dazu zu verdienen. Mit einer Steuernummer oder einem Gewerbeschein kannst du kurzfristige Jobs annehmen. Hierbei musst du aber immer die steuerrechtlichen Abzüge bedenken. Für Studierende könnte eine Position als Werkstudent eine gute Lösung sein, nicht nur wegen der steuerrechtlichen Vorzüge. Doch bei all dem Dazuverdienen solltest du die Work Life Balance nicht außer Acht lassen und dich nicht überfordern.

Warum ein Nebenjob?

Nehmen wir mal an, du hast einen Job, ein Studium oder eine Ausbildung, doch immer noch nicht genug Geld. Einen Nebenjob finden oder arbeiten neben dem Studium wird für dich deshalb immer attraktiver. Denn du willst evtl. verreisen, eine größere Anschaffung steht dir bevor oder du brauchst einfach mehr Geld für Essen und das tägliche Leben. Gründe gibt es genug. Ebenso gibt es genug Möglichkeiten, sich Geld dazuzuverdienen. Und mit dem Wunsch bist du nicht allein. Doch was und wie viel darfst du arbeiten, wenn du bereits in einem Vollzeit-Studium steckst oder eine Beschäftigung hast? Einfach einen Aushilfsjob annehmen neben deiner Tätigkeit – geht das? „Besonders wichtig ist die Frage, lohnt sich das wirklich? Wenn du jung bist oder auch wenn du Ende 30 bist, hast du noch Kraft, aber manche überfordern sich auf Dauer“, so Holger Habenicht, Pressesprecher der Agentur für Arbeit in Hannover. Immerhin hast du bereits eine Stelle, die dich vollbeschäftigt. Zusätzliche Jobs bedeuten eine zusätzliche Belastung.

Experte für Nebenjobs Habenicht
Holger Habenicht, Pressesprecher der Agentur für Arbeit in Hannover

Wann kann ich einen 450 Euro Job annehmen?

Doch was gibt es für Möglichkeiten und darfst du überhaupt neben der Arbeit einen weiteren Job annehmen? Da gibt es ein klares Jein. „Meist ist im Arbeitsvertrag geregelt, ob man neben der Arbeit noch einen weiteren Job annehmen darf“, sagt Habenicht. Arbeitsrechtlern zufolge kann ein Arbeitgeber einen Nebenjob über Klauseln und Regelungen untersagen, aber sie brauchen dafür ein berechtigtes Interesse. Berechtigt wäre es, wenn beide Jobs kollidieren, etwa wenn du deinen Hauptberuf nicht mehr vernünftig und konzentriert ausführen kannst, weil du am Abend davor bis in die Nacht in einer Bar gearbeitet hast. Auch Interessenkonflikte können zu Problemen führen. Bist du IT-Mitarbeiter und bietest deine Dienste neben deinem eigentlichen Job der konkurrierenden Firma an, verstößt du gegen das Wettbewerbsverbot. Solltest du trotz des berechtigten Interesses deiner Firma einen Nebenjob annehmen, kann das zu Schadensersatzforderungen oder sogar zu einer Kündigung führen. Einen Nebenjob finden ist oft gar nicht so schwierig, ob du ihn annehmen kannst, muss am besten vorab geklärt sein. Auch die gesetzlichen Ruhe- und Arbeitszeiten müssen eingehalten werden. Übersetzt bedeutet das, du darfst maximal 10 Stunden am Tag arbeiten und zwischen zwei Arbeitstagen müssen 11 Stunden Ruhezeit liegen. Du kannst also eigentlich nicht morgens um acht anfangen, um 16 Uhr Feierabend machen und dann die Nachtschicht in der Tanke antreten, um dann wieder am nächsten Tag um acht Uhr auf der Matte zu stehen. Auch dein Urlaub ist zur Erholung da und nicht zum Arbeiten. Im Schnitt darfst du maximal 48 Stunden die Woche arbeiten, weshalb du am Wochenende auch länger als zwei Stunden arbeiten kannst. Zeitweilig darfst du sogar 60 Stunden in der Woche reißen, sofern du innerhalb von einem halben Jahr im Schnitt nur 48 Stunden die Woche jobbst.

Welchen Job soll ich machen?

Nun musst du herausfinden, was für einen Job du antreten willst. Was ist für mich und meine derzeitige Situation passend? Frage dich, warum du mehr Geld brauchst. Willst du temporär neben dem Studium arbeiten? Um dir etwas zu leisten? Weil du dich in deinem Hauptjob langweilst? Oder weil dein Hauptjob zum Leben nicht ausreicht? Auch die Branche muss gut überlegt sein. Soll es nur der kleine Euro sein, indem du dreimal die Woche putzen gehst, oder willst du dich kreativ austoben, dein Hobby zum Beruf machen, deiner Leidenschaft frönen? Vielleicht fährst du Radrennen und reparierst gerne Fahrräder, du schreibst gerne oder möchtest dich einfach ein wenig mehr körperlich betätigen, in einer Tischlerei etwa, weil du sonst einen recht bürolastigen Alltag hast.

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Was muss man bei einem Minijob beachten?

Die klassische und einfachste Nebentätigkeit ist der Minijob. Im haushaltsnahen Bereich findest du Jobangebote als Haushaltshilfe, Babysitter oder auch Hundesitter, also quasi alles, was in einem privaten Haushalt an Arbeit anfällt und eigentlich von der Familie übernommen wird. Ebenso klassisch ist ein Aushilfsjob in der Gastro oder im Verkauf. Hier kannst du meist schnell einen Nebenjob finden. Du kannst aber auch für 450 Euro Krabben pulen oder deine guten Mathekenntnisse an jüngere Schüler weitergeben. Sofern du über besondere Qualifikationen verfügst, kannst du auch einen Mini-Job als Sprachheilkundlerin antreten, wenn du sportlich bist, einen Sport-Workshop leiten oder du nutzt dein Nähtalent in einer Änderungsschneiderei. Wichtig ist auch, die steuerrechtliche Frage zu klären. Minijobs auf 450-Euro-Basis sind in der Regel steuerfrei. Der Vorteil ist, dass du bei einem Unternehmen angestellt bist. Sollte der Nebenverdienst höher als 450 Euro sein, musst du – je nach Steuerklasse – mit Abzügen rechnen. Bedenke also vorher, ob sich dann die Mehrarbeit noch lohnt, wenn dir die Hälfte anschließend wieder abgezogen wird. „Eine gute Seite im Internet ist die Minijob-Zentrale“, empfiehlt der Experte. Hier findest du alles rund um das Thema Minijob.

Das Wichtigste zum Minijob:

  • Arbeitsrecht: Achte darauf, nicht mit deinem Hauptjob zu kollidieren
  • Versicherung: Du bist als Minijobber nicht krankenversichert
  • Besonderheiten bestimmter Personengruppen: Es gelten Besonderheiten bei Arbeitssuchenden und Kurzarbeitern
  • Rentenversicherung: Du zahlst keine Rentenbeiträge bei einem 450-Euro-Job
  • Steuerfreibeträge: Beachte immer die Steuerfreibeträge in deinem besonderen Fall
Private RentenversicherungGeld dazuverdienen ist eine tolle Sache! Denk aber auch daran, einen Teil deines Einkommens sicher anzulegen, um auch im Alter gut versorgt zu sein.

Selbständig arbeiten in freien Berufen oder mit Gewerbeschein

Eine andere Möglichkeit, neben deinem Hauptberuf zusätzlich Geld zu verdienen, ist das selbstständige Arbeiten. Du bist in diesem Fall nicht bei einem Unternehmen fest angestellt, sondern erfüllst Auftragsarbeiten, Dienstleistungstätigkeiten und arbeitest auf Rechnung. Dafür musst du am Ende des Jahres eine Steuererklärung abgeben, die steuerfreie Grenze liegt hier bei 410 Euro im Jahr. Dafür kannst du als Selbstständiger deine Berufswahl freier treffen. Du kannst kreativ werden, Ideen ausprobieren, dir gezielt Aufträge aussuchen und abwechslungsreicher arbeiten. Bei den selbständigen Tätigkeiten gibt es die Unterscheidung von Freien Berufen und Berufen, für die du ein Gewerbe anmelden musst. Als Freier meldest du dich lediglich beim Finanzamt an und bekommst eine Steuernummer, die du auf alle deine Rechnungen setzt. Möchtest du ein Gewerbe anmelden, gehst du zum Gewerbeamt und beantragst einen Gewerbeschein – der kostet zwischen 10 und 65 Euro, je nach Amt und nach Betriebsart. Sobald du deine Steuernummer oder deinen Gewerbeschein hast, kannst du loslegen und einen Nebenjob finden.

Die große Krux ist das Finden von Aufträgen. Wer nimmt deine Texte? Wo kannst du deine Bilder verkaufen? Wer braucht einen Hundetrainer? Hier bieten sich eigene Websites an, die dich und deine Arbeit zeigen. Auch auf diversen Plattformen kannst du nach Aufträgen suchen oder dich finden lassen. Häufig gibt es in dieser Branche kurze Aufträge, weshalb man gerne von Gig Economy spricht. Ähnlich wie bei Künstlern, die für einen Gig gebucht werden, kannst du etwa für ein Wochenende auf einer Messe arbeiten. Der Vorteil ist, dass die meisten Jobs nicht für die Ewigkeit ausgeschrieben sind und du dadurch viel Abwechslung und Flexibilität hast.

Gig Economy

Der Begriff Gig Economy ist vergleichsweise jung. Du arbeitest frei und selbstständig pro Auftrag, der meist klein, kurzweilig und kurzfristig ist. Ähnlich wie bei Musikern, die für ihren Auftritt, ihren Gig, bezahlt werden. Im Unterschied zu den klassischen Freien werden die Aufträge über eine Plattform vermittelt, wie etwa die Uber-App für die Uber-Fahrer.

In den Semesterferien kannst du viel arbeiten und für die Monate vorsorgen, in denen du Vorlesungen und Prüfungen hast. Der Nachteil ist, dass das mögliche Arbeitsvolumen sehr von der Konkurrenz und der Auftragslage abhängt. Außerdem kann es zu Dumping-Löhnen kommen und dementsprechend kann die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht mehr aufgehen. Auch gibt es Unternehmen, die sich mit der Zahlung der Rechnung sehr viel Zeit lassen. „Häufig fängt ein Minijob als Nebenjob an, dann wird immer mehr Arbeit in den Nebenjob investiert, die Stunden im Hauptjob reduziert und irgendwann ganz gewechselt“, sagt der Pressesprecher der BA in Hannover: „Es gibt aber gerade für Selbstständige die Möglichkeit, einen Gründungszuschuss zu bekommen, um sich ausschließlich auf die Selbstständigkeit zu konzentrieren. Sprechen Sie uns einfach an mit Ihren Ideen.“

Freie BerufeGewerbescheinPlattformen für Selbständige
AutorPromotionEtsy.de – für selbstgestaltete Werke
GrafikerFlyer-VerteilerMy-Hammer – für handwerkliche Tätigkeiten
KünstlerTour GuideLinkedIn – unter anderem für kreative oder freie Berufe
PhysiotherapeutLebensmittelverkosterTwago – für Freelancer, um Agenturen zu finden
WirtschaftsprüferNachhilfelehrerTaskrabbit – um Dienstleistungen anzubieten
BuchhalterFahrrad-ReparateurEbay Kleinanzeigen – Ankauf, Verkauf, Dienstleistungen
IngenieurHundetrainerPromotionbasis.de – für Jobs als Hostess oder Sales-Promoter
ArchitektTanzlehrerUpwork – für Freelancer, auf englisch
LotseSchmuck-DesignerXing – unter anderem für Selbstständige

Als Schüler nebenher arbeiten: Das musst du beachten

Wenn du unter 18 bist, gibt es eine Menge Zusätzliches, an das du dich halten musst. Gesetzlich ist zum Beispiel festgelegt, wie lange und in welchem Umfang du arbeiten darfst oder wie viel du verdienen kannst. Auf unserem Video-Portal How2 erklären wir dir, welche Regelungen es gibt – sowie viele weitere Dinge, die man in der Schule nicht lernt.

Nebenher Geld verdienen?

Kein Problem – solange du dich an die entsprechenden Vorschriften hältst. Wie die aussehen, erfährst du hier.

Kann man als Student mehr als 450 Euro verdienen?

Für immatrikulierte Studenten bietet sich eine Nebentätigkeit als Werkstudent an – sofern du dich nicht im Urlaubssemester befindest. Der Vorteil ist, dass du für mehr als 450 Euro arbeiten kannst neben dem Studium. Aber Achtung, wenn du BAföG beziehst, erkundige dich vorher beim Amt, wie hoch der Freibetrag in deinem Fall ist, ansonsten wird dir dein Verdienst auf deinen BAföG-Beitrag angerechnet. Als Werkstudent darfst du bis zu 20 Stunden die Woche arbeiten, am Wochenende und nachts gibt es Ausnahmen. Auch in den Semesterferien kannst du länger tätig sein – solange du in einem Jahr nicht mehr als 26 Wochen über 20 Stunden arbeitest. Als Werkstudent arbeitest du in jedem Fall zum Mindestlohn, oft zahlen die Firmen mehr, teilweise bis zu 15 Euro die Stunde. Du würdest mit 20 Stunden die Woche im Monat bei einem Bruttolohn von mindestens 760 Euro liegen. Erst bei einem Verdienst über 950 Euro monatlich werden dir Steuern abgezogen. Da du aber durch deinen Studentenstatus die Kranken- und Pflegeversicherung bereits abgedeckt hast und die Arbeitslosenversicherung wegfällt, werden dir lediglich die Rentenbeiträge abgezogen.

Nicht nur der finanzielle Aspekt bringt dir als Werkstudent Vorteile. Durch die Arbeit direkt im Unternehmen erfährst du Praxisnähe. Erste, im Studium erlernte, Methoden oder Theorien können angewendet oder umgesetzt werden. Wichtig ist besonders das Kontakteknüpfen, denn die bringen dich am besten in und durch die Arbeitswelt. Praktischerweise kannst du deine Arbeitszeiten oft deinen Lern- und Vorlesungszeiten anpassen. Im Unternehmen lernst du nicht nur gute Hard Skills in der Projektarbeit oder bei Marketingkampagnen, sondern auch den Umgang im Team mit den Kollegen oder auch bereits den Kunden kennen. Die Chancen auf eine Übernahme nach dem Studium sind hoch, genauso wie die Möglichkeit, deine Abschlussarbeit im Unternehmen schreiben zu können. Kleiner Tipp: Manchmal kannst du dir die Arbeitszeit auch als Pflichtpraktikum anrechnen lassen. Du siehst, als Student hast du hier viele Vorteile. Und dem Arbeiten neben dem Studium steht nichts im Weg.

Plattformen, Apps und Jobbörsen Tools nutzen

Zur Jobsuche eignen sich besonders Jobbörsen und Stellenplattformen, um Angebote in deiner Nähe und deiner bevorzugten Branche zu finden. Gib einfach ein „Jobs Niedersachsen“ und lies dir die Anzeigen durch. Auch in den sozialen Medien wie Facebook, gibt es Gruppen, in denen regelmäßig Aufträge für Freelancer oder Minijobber angeboten werden.

Jobs nach Branche und Region

Unter Stepstone Niedersachsen kannst du gezielt nach Stellen in deiner bevorzugten Branche und deiner Region suchen. Sei es als Werkstudent, als Aushilfe bei Edeka oder etwa in der Gastro. Gibt es auch als App.

Jobs für Studenten

Bei Absolventa, Campusjäger oder dem Stellenwerk Göttingen findest du besonders viele Jobangebote für Studenten, aber auch für Studienabgänger. Wähle aus, für welches Angestelltenverhältnis du dich interessierst. Auch findest du hier viele weitere Infos.

Aushilfsjobs in Niedersachsen

Du suchst einen Aushilfsjob auf 450 Euro-Basis, langfristig oder auch kurzfristig? Dann schau dich bei Aushilfsjob.info Niedersachsen um, wähle deine Region und bewirb dich. So kannst du einen Nebenjob finden.

Jobs mit Gewerbeschein

Du hast einen Gewerbeschein und suchst eher die Abwechslung? Dann kannst du auf Promotionsbasis.de diverse Messejobs als Hostess finden, Flyerverteiler auf Veranstaltungen sein, Züge abfertigen mit dem Öffentlichen Nahverkehr auf Großveranstaltungen oder auch mal Wii U spielen bei Media Markt mit den Kunden. Anmelden und suchen.

App zur Jobsuche

In der App der Bundesagentur für Arbeit werden täglich diverse Jobs von diversen Arbeitgebern eingestellt, wähle deine bevorzugte Branche und Region aus und suche dir einen guten Nebenjob.

Minijob-Zentrale

In der Minijob-Zentrale erfährst du viele wichtige Informationen rund um das Thema Minijob. Welche Pflichten du hast, alles zum Thema Rentenversicherung, Krankenversicherung und Besonderheiten für bestimmte Personengruppen.

Krisensichere Branchen für Nebenjobs

Bisher sind die klassischen Berufsfelder eines Mini- oder Nebenjobs die schnelllebigen Branchen wie die Gastro oder der Einzelhandel gewesen. In eine Bar gehen, in eine Boutique oder das kleine Café nebenan und schnell wusste man, ob hier ein Kellner, eine Verkäuferin oder ein Barista gebraucht wird. In Zeiten einer Pandemie ist dies jedoch sehr schwierig geworden und die Suche nach krisensicheren Nebenjobs ist größer denn je. Einen Nebenjob finden, der Sicherheit verspricht, ist vorrangig. „Wir haben sehr oft gesehen, dass die Minijobber jetzt in der Pandemie ohne Einnahmen dastanden. Viele Betriebe haben Kurzarbeit angemeldet und da Aushilfen nicht versicherungspflichtig sind, können die Firmen hier kein Kurzarbeitergeld beantragen“, erklärt Habenicht. In Zeiten wie diesen sieht man genau, welche Bereiche definitiv immer gebraucht werden.

Zuverlässige Branchen

  • IT-Branche
  • Gesundheitswesen
  • Lebensmittelindustrie
  • Bestattungswesen
  • Bildung
  • Pflege
  • Sozialarbeiter

Nebenjob als Dauerlösung. Kann das gut gehen?

Ein Minijob wird häufig als schneller Nebenerwerb angenommen, temporär neben dem Studium, der Ausbildung oder als Einstieg in eine neue Branche. Ein Minijob kann aber auch als Wiedereinstieg funktionieren, etwa nach einer Elternzeit. „Wir sehen aber auch sehr oft Frauen, die neben der Kinderbetreuung und der Hausfrauentätigkeit lediglich einen Aushilfsjob ausüben als Reinigungskraft, aber eigentlich sehr gut qualifiziert sind. Sie trauen sich aber nicht mehr, weil sie länger nicht in diesem Beruf gearbeitet haben“, erzählt Habenicht: „Sie würde sich gar nicht mehr auskennen, heißt es dann etwa bei einer gelernten Buchhalterin.“ Einen Nebenjob finden oder vielleicht sogar mehreren nachzugehen, sollte aber keine Dauerlösung sein. „Wenn permanent das Geld fehlt, dann stellt sich die Frage, ob eine Fortbildung oder eine Umschulung hier mehr von Nutzen ist“, so der Experte.

Du solltest vor allem bedenken, dass du mit einem Minijob nicht in deine Rente zahlst. Dies kann später zur Altersarmut führen. „Es herrscht ein Fachkräftemangel. Wir sind in einer Phase des Umdenkens, mitten im Strukturwandel. Da wäre es ein Fehler, nicht mit der Bundesagentur für Arbeit zu reden“, sagt Habenicht. Es gibt zahlreiche Angebote und Möglichkeiten für Umschulungen oder Weiterbildungen. So bietet etwa das Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gemeinnützige GmbH das Angebot Campus Familie und Beruf - mit Jobcafé an. Dieses Angebot richtet sich auch an erwerbsfähige Leistungsberechtigte oder Berufsrückkehrende. Zu den Programmpunkten der Maßnahme gehören „Neustart MINT“ und „Neue Perspektiven für Hochqualifizierte“. „Es gibt Möglichkeiten, sodass man einen Job ausführen kann, mit Anerkennung und Respekt und einem Gehalt, mit dem man keinen Nebenjob mehr braucht. Reden Sie mit uns“, sagt Holger Habenicht, Pressesprecher der Bundesagentur für Arbeit in Hannover.

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