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Familienhund anschaffen: Ja zur Jagdhunderasse? Aber sicher!

Jagdhunde sind tolle Begleiter fürs Leben – nicht nur, wenn die Jagd Teil deines eigenen Berufs ist. Dennoch gibt es einige Tipps und Tücken, über die du Bescheid wissen solltest, wenn du vorhast, dir einen Jagdhund zuzulegen. Sonst kann es im Alltag schnell mal zu Stress und Überforderung kommen und damit tust du auch dem Familienzuwachs keinen Gefallen. Um das zu vermeiden, haben wir dir hier das Wichtigste auf einen Blick zusammengestellt.

Redakteurin Annika Adler
von Annika Adler8 Januar, 2021
Dackel als Jagdhund
Das Wichtigste in 60 Sekunden

Jagdhunde können auch wunderbare Familienhunde sein - wenn sie denn ausreichend beschäftigt werden. Vor der Anschaffung ist es deshalb wichtig, sich über die individuellen Charaktere und Bedürfnisse der Jagdhunderassen zu informieren. Bei einigen Hunden bedarf es weniger, bei anderen mehr Ausbildungsarbeit. Von manchen Rassen sollte man als Nicht-Jäger aber lieber doch die Finger lassen.

Muss ich Jäger sein, um einen Jagdhund als Familienhund zu haben?

Kurz gesagt: Nein. Jagdhunderassen als Familienhund zu halten ist schon lange keine Seltenheit mehr. Einige Rassen wie der Retriever oder der Jack Russell Terrier sind mittlerweile sogar zu richtigen Familien-Traumhunden geworden. Und auch über den Tierschutz kommen mittlerweile viele Tiere in die Hände von Nicht-Jägern. 

Doch egal wie süß die Vierbeiner auch aussehen: Jagdhunde können einiges an Temperament im Blut haben. Schließlich wurden sie über Jahrhunderte ausschließlich auf die Jagd gepolt und das sollte entsprechend auch bei der Auswahl der Rasse und der Gestaltung des Alltags nicht unter den Tisch fallen. Insbesondere wer bald mit Familienzuwachs rechnet, sollte sich im Vorfeld gut über die Familienzusammenführung von Hund und Baby informieren.

Jagdhund
Jagdhund auf der Wiese
Jagdhund als Familienhund
Jagdhund auf dem Feld

Welcher Jagdhund passt als Familienhund?

Grundsätzlich gelten die Tiere als unabhängig und selbstsicher. Trotzdem hat jede Jagdhunderasse ihren ganz eigenen Charakter und natürlich auch unterschiedliche Bedürfnisse. Deshalb gibt es hier einen kleinen Überblick – damit ihr den Jagdhund findet, der am besten zu eurer Familie passt.

Jack Russel Terrier

Jack Russel Terrier

Er gilt als absolute Frohnatur unter den Jagdhunderassen. Seine Aufgewecktheit und Energie machen ihn zu einem tollen Familienbegleiter, der aber auch ausgelastet werden will. Die Jagd braucht er zwar zwangsweise nicht, allerdings sollte man bei anderen Haustieren im Haushalt trotzdem eher vorsichtig sein.

dachshund

Dackel

Sie sind klein, aber oho. Dackel passen sich allen Gegebenheiten an – solange sie das Tempo vorgeben können. Das fordert vom Hundehalter ein wenig Geduld. Davon abgesehen sind die quirligen Vierbeiner aber gute Teamplayer in einer Familie.

Retriever

Retriever

Golden Retriever, Labrador und Flat Coated Retriever gelten schon lange als Familienhunde und werden auch als Begleit- und Blindenführhunde eingesetzt. Sie sind robust, wetterunempfindlich und im Vergleich zu Jagdhunderassen wie dem Jack Russel eher ruhig. Zur Auslastung bieten sich Apportier-Spiele (ganz besonders im Wasser) an – die Erziehung wird durch ihr Bedürfnis, ihrem menschlichen Begleiter zu gefallen, erleichtert.  

puppy hund
Hundehalter-HaftpflichtversicherungDen vierbeinigen Freund zu versichern ist in Niedersachen Pflicht

Labradoodle

Der Mischling aus Pudel und Labrador ist zurzeit schwer angesagt, gilt als unkompliziert und ohne ausgeprägte jagdliche Verhaltensmuster. Dabei zeichnet auch er sich als hervorragender Helfer für die Wasser- und Apportierarbeit aus. Der Labradoodle liebt die Arbeit und sollte wegen seiner Intelligenz mit komplexen Aufgaben beschäftigt werden. 

Magyar Vizsla

Magyar Vizsla

Durch die Landschaft seiner ungarischen Wurzeln geprägt, ist es der Magyar Vizsla gewohnt, nah am Menschen zu arbeiten. Diese Jagdhunderasse bleibt also immer in der Nähe des Halters und gilt als unkompliziert und leichtführig. Das macht ihn zum idealen Gefährten, vor allem für aktive Familien.

Weimaraner

Weimaraner

Weimaraner sind silbergraue Jagdhunde, die sich wegen ihrer edlen Erscheinung äußerster Beliebtheit erfreuen. Auch deshalb versuchen viele Züchter mittlerweile den Jagdtrieb der Rasse zu mäßigen, um den Weimaraner familientauglicher zu machen. Trotzdem sollte man sich vom schönen Äußeren nicht täuschen lassen und dabei seine Bedürfnisse vernachlässigen. Es handelt sich um einen sehr intelligenten Hund, der eine starke geistige Auslastung sowie eine enge Versuchsperson braucht. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass er anderen Mitgliedern der Familie wenig Beachtung schenkt. 

Bei diesen Hundegruppen solltest du aufpassen

Leider kann es bei einigen Rassen vorkommen, dass sich unser tierischer Freund trotz größter Mühen und körperlicher Auslastung einfach nicht in der Familie einfindet. Denn bestimmte Jagdhunderassen als Familienhund zu halten, widerstrebt einfach ihrer Natur – sie sind nur auf der Jagd wirklich glücklich und ausgeglichen. 
Bei den folgenden Gruppen solltest du dir also doppelt überlegen, ob ein solcher Jagdhund wirklich das Richtige für dich und deine Familie ist. Wenn ihr schon einiges an Hundeerfahrung mitbringt und euch der Aufgabe trotzdem gewachsen fühlt, könnt ihr euch im nächsten Abschnitt auch direkt mit Tipps für den Alltag und den Umgang mit eurem Familienzuwachs versorgen.

Bracken

Bracken gehören zu den ältesten Jagdhundegruppen. Auf der Jagd zeichnen sie sich durch das Spur- und Fährtenlaute Verfolgen aus. Sprich: Sie bellen. Sie haben einen besonders ausgeprägten Finderwillen und jagen ihre Beute bis zum Schuss des Jägers. Bei einem Spaziergang im Wald könnte es daher passieren, dass dir dein Vierbeiner entwischt, weil er eine Fährte aufgenommen hat. Zu dieser Hundegruppe gehören unter anderem die Deutsche Bracke oder auch der Beagle

Schweißhunde

Schweißhunde sind darauf spezialisiert, Paarhufer wie Wildschweine oder Hirsche in der Nachsuche zu finden, also nachdem sie bei der Jagd schon verletzt wurden. Auch am Folgetag können diese Jagdhunde mit ihrer feinen Nase noch ein verletztes Tier aus mehreren Kilometern Entfernung finden. Ein Schweißhund möchte viel und ausgiebig beschäftigt werden, daher musst du als Hundeführer*in nicht nur sehr fit, sondern auch flexibel sein. Denn selbst bei Jägern sind Schweißhunde wie ein Hannoverscher Schweißhund häufig nicht vollends ausgelastet. 

Stöberhund

Dieser Jagdhund ist es gewohnt, ohne Blicksicht seiner Halter*in im Dickicht nach Wild zu suchen. Stöberhunde gelten als sehr lauf- und bellfreudig. Durch ihre Eigenständigkeit bei der Jagd gehören sie aber zu den eigensinnigsten Hunden. Darauf solltest du dich einstellen, falls du auf einen Hund wie den English Cocker Spaniel nicht verzichten möchtest.

Jagdhunderassen als Familienhund halten: Mit diesen Tipps gelingen Erziehung und Alltag

Die Triebe eines Jagdhundes sind zwar kontrollierbar, können aber nie richtig ausgelöscht werden. Deshalb kann das neue Haustier ohne entsprechende Erziehung schnell zum Stressfaktor innerhalb einer Familie werden. Ziel sollte es sein, den Tieren klare Aufgaben zu geben, damit der neue Familienhund seine Unterforderung nicht an der Wohnzimmercouch auslässt.

Wer gerne Joggen und Radfahren geht, bringt zum Beispiel gute Voraussetzungen für das Halten von Jagdhunderassen als Familienhund mit. Lange Spaziergänge und Wanderungen können darüber hinaus nicht nur einer unternehmungslustigen Familie Spaß bereiten, sondern verschaffen deinem Jagdhund auch Abwechslung und Ausgeglichenheit. Tolle Ausflugsziele findet ihr zum Beispiel im Weserbergland oder in einem der vielen Naturschutzgebiete in Niedersachsen.

labrador-retriever

Auch Hundeschulen und Hundesport sollten auf deiner Liste stehen. Jungen Hunden ist es quasi egal, ob sie mit echtem Wild oder einem Dummy erzogen und ausgebildet werden – solange die Aufgaben ihren Fähigkeiten entsprechen. Daher bieten sich jagdlich orientierte Übungen wie Sucharbeiten gut an und lasten den Hund aus. Trotzdem solltest du immer sicher gehen, dass die Jagdhundeausbildung sinnvoll aufgebaut und individuell auf deinen Vierbeiner abgestimmt ist. 

Für die oben beschriebenen schwierigeren Jagdhundegruppen empfiehlt sich beispielsweise Mantrailing. Dabei sucht der Hund nicht nach einer Wildspur, sondern nach dem Geruch eines Menschen. Diese Ausbildung ist zwar enorm anspruchsvoll, kann eurem Hund aber einen Ausgleich verschaffen, den er im normalen Familienalltag nicht erleben würde.

Hund in der Hundeschule

Das Wichtigste bleibt es, dass Hund und Halter Spaß an der Hundeausbildung haben. Eine zu harte oder zu oberflächliche Ausbildung ist nur wenig förderlich. Stattdessen stärken gemeinsame Erfolgserlebnisse, die individuelle Förderung und eine Balance zwischen Arbeit und Entspannung nicht nur eure Beziehung, sie sind auch Voraussetzung für ein funktionierendes Familienleben mit deinem Jagdhund. 

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