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In Wertpapiere investieren: 4 Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest

Machen wir uns nichts vor: Der offensichtlichste und wichtigste Grund für die tägliche Arbeit ist und bleibt das Geld. Wir arbeiten, um die Miete zu zahlen, unsere Kühlschränke zu füllen, gelegentlich mal in den Urlaub zu fahren oder mit diesem wahnsinnig unvernünftigen goldenen Mercedes Vintage-Cabrio rumzucruisen. Doch warum drehen wir den Spieß nicht einfach mal um und lassen das Geld für uns arbeiten? Während du am Strand auf Mallorca chillst, können richtig investierte Euros dein kleines Vermögen vergrößern. Wertpapiere sind eine effektive Möglichkeit, um dein Geld langfristig wachsen zu lassen und für das Alter vorzusorgen. Weil das Investieren an der Börse jedoch nicht ganz risikoarm ist, haben wir für dich die wichtigsten Fettnäpfchen identifiziert. Natürlich verraten wir dir auch, wie du gar nicht erst in sie hineintrittst.

Redakteurin VGH Wiebke Knoche JetztLosleben
von Wiebke Knoche11 Mai, 2021
wertpapiere sind eine risikoreiche Geldanlage
Das Wichtigste in 60 Sekunden

Anlegen für Beginner: Du interessierst dich dafür, Wertpapiere zu erwerben? Glückwunsch – eine weise Entscheidung! Schließlich bringen Sparbücher und Co. heutzutage kaum noch Zinsen. An der Börse kannst du hingegen Gewinn machen, sofern du einige Fehler vermeidest. Vorneweg gilt: Du solltest nur in Aktien investieren, wenn dein Kontostand es zulässt. Geld, das du voraussichtlich in den nächsten Jahren brauchst, hat an der Börse nichts zu suchen. Als Neueinsteiger machst du dir das Leben einfacher, wenn du nicht in einzelne Aktien, sondern in einen Fonds oder – besser noch – einen ETF investierst. Was ein ETF ist, lernst du in diesem Text. So verteilst du dein Geld auf unterschiedliche Unternehmen und verlierst im Falle eines Abwärtstrends nicht gleich alles. Eine digitale Vermögensverwaltung kann dir bei der Auswahl eines passenden ETFs helfen und unterstützt dich dabei, im Börsen-Dschungel nicht den Überblick zu verlieren. Denn eines solltest du keinesfalls tun: Dein eigenes Können überschätzen oder hektische Entscheidungen treffen. Die Erfahrung zeigt, dass sich Geduld auszahlt und sich deine Wertpapiere umso besser entwickeln, je länger du sie behältst. 

1. Gar nicht oder zu viel Geld investieren

Sparbücher und Tagesgeldkonten sind out – zumindest dann, wenn du dein Geld wachsen lassen möchtest. Diese Anlagemöglichkeiten mögen wichtig sein, um einen Teil deiner Ersparnisse sicher zu parken. Da die Zinsen jedoch gleich null sind, wirst du so auf Dauer Geld verlieren. Du solltest also auch andere Optionen in den Blick nehmen: „Sobald man Geld hat, das man für fünf Jahre oder länger nicht benötigt, sollte man über ein Investment in Wertpapiere nachdenken“, sagt Jens Ohr, Mitgründer der digitalen Vermögensverwaltung OSKAR. Denn: Hier sind durchschnittlich rund 8 % Rendite (= erwirtschafteter Gewinn deiner Investition) pro Jahr drin – zumindest, wenn man in einen ETF, das heißt einen in der Regel nicht aktiv gemanagten Fonds, investiert! Die 8 % ergeben sich übrigens aus der durchschnittlichen Rendite des DAX in den letzten 15 Jahren)

Was sind Aktien?

Aktien sind nichts anderes als Wertpapiere, die für einen bestimmten Anteil des Eigenkapitals einer Aktiengesellschaft (AG) stehen. Aktiengesellschaften sind meist große Unternehmen, die ihre Unternehmensanteile in Form von Aktien an der Börse zum Kauf anbieten. Die Börse kann man sich dabei wie einen Marktplatz vorstellen, an dem Aktien ständig ge- und verkauft werden. Leute, die Aktien kaufen, werden somit Teilhaber der Aktiengesellschaften. Man nennt sie Aktionäre.

Möchtest du in Aktien investieren, gibt es allerdings einen Haken: das Risiko. Und das solltest du nicht unterschätzen, vor allem, wenn du neu im Börsen-Business bist. Nimm deshalb niemals einen Kredit auf oder leihe dir anderweitig Geld, nur um Aktionär zu werden. Du solltest nur Aktien kaufen, wenn dein Kontostand es zulässt. Sinnvoll ist es, wenn du immer drei bis sechs Monatsgehälter als Reserve auf deinem Sparbuch hältst. Das gibt dir nicht nur Sicherheit beim Investieren in risikoreichere Anlagen. Rücklagen bewahren dich auch davor, Wertpapiere frühzeitig verkaufen zu müssen, weil du gerade Geld brauchst.


Tipp: Möchtest du die Börsen-Welt erst einmal kennenlernen, ohne gleich eigenes Geld in die Hand zu nehmen, kannst du dir ein virtuelles Wertpapierdepot anlegen und auf dem Papier mithandeln. So lernst du die Abläufe kennen und bekommst ein Gefühl für die Entwicklung der Aktienkurse. Kostenlose Anbieter solcher Depots sind unter anderem comdirect oder nextmarkets.

risiko eingehen und in aktien investieren
in jungen Jahren in Wertpapiere investieren
du solltest geduld haben wenn du in aktien investierst

2. All eggs in one basket

Grundsätzlich gehst du bei einem Investment in Wertpapiere immer ein Risiko ein. Aber das tust du auch, wenn du ins Auto steigst. Entscheidend ist, wie du mit diesem Risiko umgehst. Denn auch, wenn du in Aktien investierst, gibt es einen Airbag, der dich vor dem (finanziellen) Totalschaden schützen kann. Und der nennt sich: Diversifikation bzw. Risikostreuung. „Die Risikostreuung ist Regel Nummer eins an der Börse“, weiß Jens Ohr. Gerade als Anfänger solltest du nicht den Fehler machen und nur Einzelwerte kaufen, sprich lediglich Anteile eines bestimmten Unternehmens erwerben. Denn das erhöht die Gefahr, dass du bei schlechter Kursentwicklung dein ganzes Geld auf einmal verlierst. Verteilst du dein Investment hingegen auf mehrere Unternehmen, können schlechte Entwicklungen einzelner Firmen durch gute Entwicklungen anderer ausgeglichen werden.

Zwei Arten von Fonds

Eine gute Möglichkeit, um Risiken zu streuen, sind Fonds. Das sind Wertpapieranlagen, die verschiedene Aktien bündeln. Hier kannst du entscheiden, ob du dein Geld in einen traditionellen Fonds oder einen ETF investieren willst. Wir zeigen dir die Unterschiede:

Traditioneller Fonds

Bei einem traditionellen Fonds werden die verschiedenen Aktien einzelner Unternehmen aktiv ausgewählt – und zwar von einem menschlichen Fondsmanager, der die Märkte analysiert und die erfolgversprechendsten Wertpapiere für den Fond auswählt. Die Auswahl der Wertpapiere folgt einer vorher festgelegten Anlagestrategie. Der Fondsmanager ist davon überzeugt, dass es ihm gelingt, immer genau die Aktien auszuwählen, deren Kurse steigen und die eine hohe Rendite erzielen. In der Praxis gelingt das jedoch nicht immer. Trotzdem muss der Investor für diese Arbeit ordentlich zahlen, weshalb traditionelle Fonds höhere laufende Kosten haben als ETFs.

Gerade der jungen Generation geht es meist jedoch nicht mehr nur darum, viel aus dem eigenen Geld zu machen, sondern es auch so anzulegen, dass es die persönlichen Interessen widerspiegelt. Bedeutet: Viele entscheiden sich bewusst für einen thematischen Fonds, in dem zum Beispiel nur Aktien nachhaltiger Unternehmen gebündelt sind – dieses Ziel kann in der Anlagestrategie festgelegt werden, sodass sich der Fondsmanager daran orientiert.

Börsengehandelter Fonds (ETF)

ETF ist die Abkürzung für Exchange Traded Funds (börsengehandelter Indexfonds). Anders als bei traditionellen Fonds werden die verschiedenen Aktien bei einem ETF weder einzeln ausgesucht noch aktiv gemanagt. Die Auswahl orientiert sich nicht an dem Potenzial einzelner Unternehmen, sondern an einem Index. Das kann zum Beispiel der deutsche Aktienindex DAX oder der Weltaktienindex MSCI World sein. Ein ETF, der den DAX abbildet, kauft die Aktien der 30 größten Unternehmen in Deutschland und entwickelt sich im Wert genauso wie der deutsche Aktienindex. Der Vorteil: Weil im DAX Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen vertreten sind (z.B. Adidas, SAP, Volkswagen) ist das finanzielle Risiko auch sehr breit gestreut. Oder anders gesagt: Wenn beispielsweise die Automobilbranche strauchelt, ist nicht automatisch dein ganzes Aktienpaket bedroht, da der ETF nicht die Entwicklung einzelner Unternehmen, sondern den Markt als Ganzes abbildet.

Wenn eine Aktie ein Einfamilienhaus ist, ist ein ETF-Fonds ein Mehrfamilienhaus. Und ein Wasserschaden in allen Wohnungen gleichzeitig ist eher unwahrscheinlich.Jens Ohr, Mitgründer der digitalen Vermögensverwaltung OSKAR

Wenn du als Anleger Geld in einen ETF einzahlst, bist du einer von vielen. Deshalb kannst du bereits mit relativ kleinen Geldbeträgen im Aktienmarkt mitmischen. Ein sogenannter Fondssparplan ermöglicht es dir, mit einer monatlichen Sparrate langfristig von Aktien zu profitieren. Schon mal was vom „Cost-Average-Effekt“ gehört? Zahlst du regelmäßig einen festgelegten Betrag in deinen Fondssparplan ein, kaufst du bei hohen Kursen weniger und bei niedrigen Kursen mehr Anteile ein. Damit kannst du im Durchschnitt einen günstigeren Kurs realisieren, als wenn du pro Monat eine feste Anzahl an Anteilen kaufst.

Wir rechnen es dir anhand eines Beispiels vor:

Option 1: Du kaufst für deinen Sparplan jeden Monate Anteile eines Fonds für 50 Euro. Dabei erhältst du folgende Anteile:

Nachdem der Sparplan ein halbes Jahr gelaufen ist, hast du insgesamt 300 Euro investiert und dafür 18 Anteile erworben. Im Durchschnitt hat jeder Fondsanteil 17,60 Euro gekostet.

Option 2: Du entscheidest dich dafür, jeden Monat drei Anteile an einem Fonds zu kaufen. Der Preis der jeweiligen Anteile orientiert sich am aktuellen Kurs:

Auch mit diesem Sparplan hast du nach einem halben Jahr 18 Anteile erhalten. Allerdings hast du insgesamt 430 Euro investiert. Im Durchschnitt hat jeder Fondsanteil knapp 24 Euro gekostet – rund 6 Euro mehr als bei einem festen Sparbetrag pro Monat.

Risikostreuung bedeutet übrigens nicht nur, in mehrere Unternehmen gleichzeitig zu investieren. Achte beim Kauf von Wertpapieren auch darauf, dass du über deinen Heimatmarkt hinausdenkst. Oftmals tendieren wir dazu, unser Geld in die Unternehmen vor der eigenen Haustür zu stecken. Bei uns Deutschen ist dieser Home-Bias-Effekt sehr ausgeprägt. Dabei reduziert eine global breite Streuung das finanzielle Risiko ebenfalls.

3. Emotionales, hektisches Handeln

„Geduld und Disziplin sind wichtig, weil die Kurse an der Börse kurzfristig stark schwanken können, aber langfristig immer steigen“, erklärt Jens Ohr. Juckt es dir bei jedem kleinen Abwärtstrend in den Fingern und du möchtest am liebsten direkt verkaufen? Dann solltest du überlegen, ob das Investieren in Wertpapiere für dich die richtige Altersvorsorge ist oder die ständige Aufregung dir nur schneller graue Haare verschafft. Eine gute Alternative könnte die VGH PrivatRente mit dem VGH Altersvorsorge Fonds für dich sein, die dir – je nach Sicherheitsbedürfnis – drei Varianten bietet, dein Geld anzulegen: Sicherheit, Balance, Chance. So kannst du hohe Erträge erwirtschaften, gleichzeitig aber auf finanzielle Stabilität vertrauen.

Kurzschlusshandlungen haben an der Börse jedenfalls nichts zu suchen. Im Gegenteil: Geduld zahlt sich meist aus. „Bisher haben sich die Kurse immer wieder erholt“, weiß Jens Ohr. Streuung über die Zeit ist damit ein weiterer wichtiger Faktor, um Risiken zu reduzieren. „Statistisch gesehen, ist man nach 12 Jahren selbst mit großen Krisen wie der Finanzkrise immer im Plus. Meist sogar sehr viel“, so der Experte. Schau deshalb am besten nicht ständig in dein Depot, in der Regel reicht es, einmal im Jahr zu prüfen, ob dein Portfolio noch passt. Haben sich deine Wertpapiere über mehrere Jahre gut entwickelt, kannst du sie dann anteilig verkaufen und über eine Investition in neue, vielversprechende Aktien bzw. ETFs nachdenken.  

Die Börse ist keine Boutique

Beim Kauf und Verkauf deiner Wertpapiere solltest du dich nicht zu stark von der täglichen Berichterstattung und aktuellen Trends leiten lassen. Die größten Gewinne erzielst du, wenn du deine Aktien immer nur so lange behältst, wie der Aufwärtstrend andauert und sie genau bei Trendumkehr verkaufst. Bedenke allerdings, dass der Kursverlauf dir kein Signal senden wird, bevor es abwärts geht. Die bekannte Börsenweisheit „The Trend is your Friend“ kann deshalb manchmal trügerisch sein…

Private RentenversicherungEine gute Altersvorsorge setzt nicht nur auf ein Pferd. Streue dein Risiko, indem du dein Geld auf verschiedene Anlageklassen verteilst – auch mit einer privaten Rentenversicherung lässt sich Vermögen aufbauen!

Beobachte Trends an der Börse genau und investiere nicht in ein Unternehmen, nur weil es gerade alle tun. Das Verhalten der Masse beeinflusst die zukünftige Entwicklung einer Aktie nämlich nicht. Und wenn wir schon bei Börsenweisheiten sind: Greife nicht in ein fallendes Messer! Nur weil eine Aktie gerade an Wert verliert und deshalb einen niedrigen Preis hat, solltest du nicht gleich zum Geldbeutel greifen. Der Abwärtstrend kann schließlich weiter anhalten. Checke lieber dein persönliches Anlageziel und deine Strategie, um dieses Ziel zu erreichen und entscheide dann mit ruhiger Hand und Geduld, welches Investment die besten finanziellen Aussichten mit sich bringt.

4. Eigenes Können überschätzen

Die Börse ist definitiv der falsche Ort, um sich „auszuprobieren“. Weil Fehltritte schnell teuer werden können, solltest du dir – vor allem als Neueinsteiger – Unterstützung holen. „Es ist nicht sinnvoll, als Anfänger seinen Fonds selbst zu managen“, sagt Jens Ohr. Eine digitale Vermögensverwaltung kann dir helfen, dich im Börsen-Dschungel zurecht zu finden. Bei OSKAR oder growney kannst du zum Beispiel innerhalb von 15 Minuten ein kostenloses Konto eröffnen, auf das du Geld zum Anlegen einzahlst. Den komplizierten Teil, das heißt den Kauf der Wertpapiere, übernimmt dann die App für dich. „Man muss nur entscheiden, wieviel Risiko man eingehen und wieviel Geld man monatlich investieren möchte“, erklärt OSKAR-Mitgründer Jens Ohr. Dafür fällt eine Gebühr von knapp einem Prozent pro Jahr an – weniger als bei einem aktiv gemanagten Fonds. Familien können mit der digitalen Vermögensverwaltung außerdem gemeinsam sparen und als Berufseinsteiger kannst du schon mit 25 Euro Sparbetrag im Monat loslegen.

8 wertvolle Tipps für die Wertpapier-Welt

  • Investiere frühzeitig in Wertpapiere, aber nur, wenn du es dir auch leisten kannst
  • Sei dir der Risiken von Wertpapier-Investitionen bewusst
  • Setze auf ETFs oder Fonds mit mehreren Aktien, um dein Risiko zu streuen
  • Sei geduldig und vermeide unüberlegte An- und Verkäufe
  • Herdenverhalten ist nicht immer die beste Taktik, um an der Börse erfolgreich zu sein
  • Investiere für mindestens fünf Jahre, um Kursschwankungen auszugleichen und langfristig Gewinne zu erzielen
  • Blicke über deinen Heimatmarkt hinaus und investiere auch in ausländische Unternehmen
  • Sei bescheiden und suche dir Unterstützung bei Experten: Kleine Erfolge sind nicht unbedingt Indiz dafür, dass in dir ein Investor-Talent schlummert

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