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Tipps für junge Gründer: „Genau jetzt ist Gründen deine Chance“

Der eigene Chef sein – das wünschen sich Viele. Den Traum von der Selbständigkeit tatsächlich verwirklichen – das wagen jedoch nur Wenige. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten siegt oftmals die Angst vor dem Ungewissen. Dabei steckt in jeder Krise auch ein großes Umbruchpotenzial. Doch wie sinnvoll ist es derzeit, mit dem eigenen Business durchzustarten?

Redakteurin Charlotta Witte OEVB
von Charlotta Witte12 Januar, 2021
gruenden im team
Das Wichtigste in 60 Sekunden

In jungen Jahren Gründer werden – warum nicht? Starke Ideen und Innovationen stören sich weder am Lebensalter noch an ungewissen Zeiten. Gerade die momentane Corona-Krise bietet jungen Menschen die Chance, zu erkennen, wo sich Gründen wirklich lohnt. Dafür brauchst du nicht immer viel Erfahrung. Lernen kannst du von Startup-Hubs und den passenden Mentoren. Vielleicht findest du auf diese Weise sogar jemanden, der in deine Idee investiert. Doch auch ohne Business-Angel kannst du dir mit einem erfolgsversprechenden Businessplan zum Beispiel Startkapital in Form eines Bankkredites holen. Sei mutig und bereit etwas zu riskieren, um deinen Traum von der Selbständigkeit zu verwirklichen. 

„Genau jetzt ist Gründen deine Chance!“, sagt Andreas Lenz.  Der CEO und Gründer des t3n Magazins für Digitale Pioniere sieht gerade in der Corona-Krise viel Potenzial für Jungunternehmer: „Die Bundes- sowie die Niedersächsische Landesregierung haben zu spüren bekommen, wie wichtig neue Ideen und Lösungen sind.“ Gerade Themen, wie eine schnelle Transformation und die Digitalisierung seien nun von Bedeutung – spannende Ansatzpunkte für eine Unternehmensgründung. „Das hat dazu geführt, dass auch viele große und vor allem niedrigschwellige Förderprogramme für Startups geschaffen wurden.“ 

In der Krise zum Gründer werden  

Wo der Gesundheitsbranche derzeit jede Luft zum Atmen fehlt, hat die Corona-Krise vielen Arbeitnehmern anderer Sektoren eine Art Zwangs-Verschnaufpause verpasst. Viele Unternehmen haben ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt, Stellenausschreibungen für junge Berufseinsteiger sind in den letzten Monaten überschaubar geworden. Bedeutet: Viele Menschen haben momentan Zeit übrig. 

Wer nebenberuflich gründet, schafft sich ein zweites Standbein für wirtschaftlich unsichere Zeiten. Und auch diejenigen, die bislang noch keine Berufserfahrung sammeln konnten, sind gut beraten, die Zeit für die Arbeit an eigenen Projekten zu nutzen. „Bei jungen Gründungen und Ideen mit einer guten Innovation oder Schöpfungshöhe, halte ich starken Willen und Kommunikationsfähigkeit für wichtiger als Erfahrung“, sagt Lenz. 

Begriffsdefinition „Schöpfungshöhe“

Wer etwas Neues entwickelt oder erfindet, will vermeiden, dass sich Dritte diese Innovation zu eigen machen. Deshalb ist es entscheidend, das eigene Werk zu schützen. Das funktioniert automatisch und kostenlos mit dem Urheberrecht. Allerdings entsteht ein Urheberrecht erst, wenn das Werk eine bestimmte „Schöpfungshöhe“ erreicht, sprich ausreichend individuell und originell und damit schützenswert ist. Für eine Idee allein gibt es übrigens noch keinen Schutz, hier helfen oft nur Geheimhaltungsverträge weiter.

Er rät Jungunternehmern, immer offen für Feedback zu sein und sich frühzeitig um Vorbilder und Mentoren zu kümmern. „Wer nicht beratungsresistent ist, kann von der Erfahrung durch Startup-Hubs wie der Venture Villa oder dem Hafven in Hannover profitieren“, so der Experte. Auch bei der Wirtschaftsförderung oder bei Vereinen wie „Senioren helfen jungen Unternehmern“ können sich junge Gründer Rat holen. Und gerade am Anfang einer Gründung gilt ohnehin: Gehe Risiken ein und habe den Mut, Fehler zu machen, um aus diesen zu lernen. 

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Gründen im Team

Gut aufgestellt ist immer, wer mit Leidenschaft, Leichtigkeit und Herzblut dabei ist. Wer liebt, was er tut – und das ist in jedem Alter möglich – erfüllt bereits ein wichtiges Gründermerkmal. Leichter macht es sich, wer im Team gründet anstatt alleine. „Ein Gründerteam mit verschiedenen Skillsets ist vermutlich der leistungsfähigste Motor, den man sich wünschen kann“, sagt Lenz. Gerade in der Studien- und Ausbildungszeit begegnest du vielen spannenden Charakteren – vielleicht triffst du auf diese Weise einen Partner für deine Unternehmensgründung

Gemeinsam lassen sich ungewisse Zeiten zudem besser überstehen und Erfolge kräftiger feiern. Letzteres sollte in keinem Fall zu kurz kommen, ebenso wie der Respekt für den Partner und mögliche Mitarbeiter. „Schaffe ein Umfeld, auf das du jeden Tag Lust hast – zum Beispiel ein cooles Büro oder flexible Arbeitszeiten“, empfiehlt Lenz. 

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Zur richtigen Zeit gründen  

Um nicht nur ein kurzes Leuchtfeuer zu zünden, solltest du Entwicklungen und Trends des Marktes aufmerksam verfolgen. Langfristig erfolgreich ist, wer schwierigen Zeiten mit Offenheit und Flexibilität begegnet. Erreiche ich meine Zielgruppe noch optimal? Ist das Problem, für das ich eine Lösung anbiete, noch dasselbe oder hat es sich verändert? Wichtige Fragen, die es stetig neu zu denken gilt. Denn: Gerade in der Krise zeigt sich auch, wo sich Gründen lohnt. Immer einen Schritt voraus bist du, wenn du die Augen offen für Innovationen, neue Lücken und Growth-Hacks hältst. „Gerade in der Nische und in Grauzonen wird gewonnen“, so der Experte und meint damit vor allem Bereiche, in denen neue Technologie entsteht.  „In einer Zone, für die es noch keine klare Rechtsprechung gibt, entstehen neue Märkte. Hier gibt es die größten Transformationen, Disruptionen und damit Wachstumschancen“, so Lenz. Bist du mit deiner Idee in einem solchen Bereich unterwegs, kann sich eine Unternehmensgründung richtig lohnen. 

Wie finanziere ich meine Gründung?

Egal, wie gut die Idee ist, ohne das nötige Geld lässt sich nicht gründen. Weil eine mangelnde Finanzplanung einer der häufigsten Gründe für ein Scheitern ist, solltest du dir dafür Zeit nehmen. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: 

Eigenkapital

Am einfachsten hat es, wer seine Gründung selbst finanziert. Das bedeutet maximale Verantwortung, aber auch größtmögliche Entscheidungsfreiheit. 

Bankkredit

Brauchst du größeres Startkapitel, bietet sich ein Kredit bei deiner Hausbank an. Dafür braucht es zweierlei: gute Vorbereitung und einen ausgereiften Businessplan – was erfolgsversprechend klingt, hat Aussicht auf einen Kredit. Wer jung ist, hat zudem einen Zeitvorteil bei der Rückzahlung des Kredits. 

Darlehen bzw. geförderter Kredit

Existenzgründer können Fördermöglichkeiten nutzen. Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet z.B. Startgeld für Gründungsvorhaben an. Auch Bund, Länder, Kommunen und die Europäische Union haben einen Topf für Fördergelder oder können für eine Gründung bürgen. Das ist vor allem für Banken attraktiv, da die Förderstelle zusichert, bei Misserfolg den Kredit zu übernehmen. In diesem Fall musst du jedoch nicht nur deine Bank, sondern auch die entsprechende Förderstelle von deiner Idee überzeugen. 

Business-Angel

Für deine Idee kannst du auch einen Business-Angel gewinnen. Das sind erfahrene Unternehmer, die ausreichend liquide Mittel haben, um früh in Ideen zu investieren. Von ihnen erhältst du nicht nur Geld, sondern auch Erfahrung, Beratung und Kontakte. Im Gegenzug erhält dein Business-Angel Anteile an deinem Unternehmen und profitiert somit im Falle des Erfolgs. 

Gründerwettbewerbe

Inzwischen gibt es eine große Auswahl an Gründerwettbewerben – von lokal bis international ist für jede Branche etwas dabei.

10 Gründer-Tipps to go: 

  1. Gründe, weil du liebst, was du tust
  2. Sei offen für Feedback und flexibel für Veränderungen
  3. Such dir Partner, die dich ergänzen 
  4. Halte die Augen offen für Innovationen und neue Lücken
  5. Gehe Risiken ein
  6. Sei mutig, Fehler zu machen und lerne aus ihnen
  7. Hab deine Zahlen im Griff und einen Businessplan zur Hand
  8. Schaffe eine authentische Marke 
  9. Sei bereit, hart zu arbeiten
  10. Feiere Erfolge

Ein persönliches Risiko gehst du als Jungunternehmer bei einer Gründung grundsätzlich immer ein. Doch gerade für Risiken, die du nicht beeinflussen kannst, gibt es Versicherungen. So kannst du zum Beispiel nach deiner Unternehmensgründung entscheiden, ob du eine gesetzliche oder eine private Krankenversicherung abschließen möchtest. Wer selbständig ist, kann seine Altersvorsorge selbst in die Hand nehmen. Bei dem Angebot der VGH kannst du deinen Versicherungsschutz zum Beispiel individuell zusammenstellen. Für viele Risiken gibt es Versicherungen, damit die finanziellen Auswirkungen nicht schon ein frühes Ende der Selbständigkeit bedeuten. 

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