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Geocaching in Niedersachsen: Alles, was du wissen musst, um Jäger des digitalen Schatzes zu werden

Auch wenn es nicht unbedingt zu unseren Grundbedürfnissen gehört, haben Menschen es schon immer getan: Orientierungspunkte festgelegt, um Leute auf die Suche nach Orten und Dingen zu schicken. Um nichts anderes geht es beim Geocaching. In der Antike lagen diese Fixpunkte buchstäblich in den Sternen, später, beispielsweise auf den Schatzkarten der Piraten, wurden landschaftliche Merkmale genutzt. Im Jahre 2000 war die Qualität der GPS-Signale soweit, dass Schnitzeljagden auf der Basis satellitengestützter Standortinformationen an den Start gehen konnten. Heute hat sich genau das, Geocaching, zur weltweit größten Schatzsuche entwickelt. Mehr als 3 Millionen Caches, so werden die Suchobjekte beim Geocaching genannt, in 190 Ländern soll es aufzuspüren geben. Du findest hier alle wichtigen Infos, die du brauchst, um dich dieser weltweiten Community der Suchenden und Findenden anzuschließen. Ich kann aus Erfahrung sagen: Hast du dich erstmal angesteckt, wird es dir mit diesem Hobby nie wieder an Alltags-Abenteuern fehlen. Egal, ob du verwunschene Orte entdecken oder einfach deine eigene Stadt besser kennenlernen möchtest. Wie funktioniert Geocaching, was musst du beachten und wo lohnt es sich besonders? Wir sagen’s dir.

Lisa Vogt Redakteurin JetztLosleben VGH
von Lisa Berendes9 März, 2021
Zwei Maedchen suchen mit Handy nach Geocaching Schatz
Das Wichtigste in 60 Sekunden

Die GPS-gestützte Suche nach kleinen Schätzen, den Geocaches, feierte im letzten Jahr 20. Geburtstag. Sie hat Fans auf aller Welt, das liegt auch daran, dass für die digitalen Orientierungsläufe kaum etwas benötigt wird: nur die Geocaching-App, ein Smartphone und ein Stift. Egal, ob du dich direkt auf die Suche begibst, oder Caches wählst, bei denen du zunächst noch Rätsel lösen musst: Am Ende gilt es, einen der gut versteckten Behälter zu finden, sich vielleicht über einen kleinen Tausch-Preis zu freuen und sich als erfolgreicher Schatzsucher ins Logbuch einzutragen. Geocachen kannst du fast überall, doch laut dem Experten Daniel Pflieger lohnt es sich in Niedersachsen besonders. In Hannover sollen die wohl raffiniertesten und liebevollsten Geocaching-Routen zu finden sein. Das sind natürlich beste Voraussetzungen, um die Runde mit Freunden, die Familie oder einen Kindergeburtstag auf Trab zu halten.

Nochmal von Anfang an: Was ist Geocaching?

Geocaching Experte Daniel Pflieger von Geheimpunkt
Geocaching Experte Daniel Pflieger von Geheimpunkt

„Geocaching ist eine Art digitale Schnitzeljagd“, sagt Daniel Pflieger. Er ist Gründer von Geheimpunkt, einem Hannoveraner Unternehmen, das ganz individuelle Geocaching-Routen für seine Kunden entwirft. Damit hat er vor über 10 Jahren seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. „Man sucht dabei mithilfe seines Smartphones oder GPS-Gerätes nach kleinen oder größeren Schätzen, die andere Spieler weltweit versteckt haben“. Und diese Schätze können ganz unterschiedlich aussehen: Brotdosen, kleine Kanister, Flaschen oder alte Filmdöschen.

Damit du soweit kommst, musst du dir auf Geocaching-Plattformen im Internet zunächst die geographischen Daten und weitere Infos zu deinem Schatz heraussuchen. Pflieger empfiehlt dafür die offizielle Geocaching-App. Dort kannst du dich einfach und kostenlos registrieren und das Angebot der Geocaches mit deinen Wunsch-Kriterien filtern.

Die Feinheiten des Geocaching

Allein in Niedersachsen gibt es über 40.000 Schätze zu finden. Aber auch, wenn das Angebot erstmal riesig wirkt: Achte auf die Schwierigkeits- und Terrainbewertungen. „Am Anfang sollte man sich nicht allzu schwierige Geocaches raussuchen. Schwierigkeit 1 heißt, ich finde den Geocache wahrscheinlich ziemlich schnell. Schwierigkeit 5 heißt, ich muss vielleicht nochmal wiederkommen, weil ich keine Ahnung habe, wo er versteckt sein könnte“, erklärt Daniel Pflieger. Das Gleiche gilt bei der Terrainwertung. „Gelände-Wertung 1 heißt, ein Rollstuhlfahrer kann den Geocache erreichen. Bei einer 5 brauche ich Spezialausrüstung.“

Hast du dir deinen Wunsch-Cache ausgesucht, navigiert dich die App in Richtung Ziel. „Man bekommt Schritt für Schritt erklärt, was man machen muss. Sich daran zu halten, ist sinnvoll – ganz besonders als Anfänger“, empfiehlt der Geocaching-Experte. Sind diese Koordinaten erreicht, geht die Suche weiter. Denn die Angaben sind nicht gerade auf den Zentimeter genau. Das bedeutet, dass du vermutlich erstmal Ecken, Kanten, Mauern und Baumstümpfe abtasten und den ein oder anderen Stein umdrehen musst, um den Cache auch wirklich zu entdecken. Wenn du erfolgreich bist, kannst du den Cache öffnen und dich ganz offiziell ins Logbuch eintragen. Manchmal sind dort auch kleine Gegenstände zu finden, die du gegen ein eigenes Mitbringsel tauschen kannst.

Im Camper zum Geocaching Schatz navigieren
Geocaching mit Kindern in der Natur
Wanderausruestung fuers Geocaching
Ein Geocaching Behaelter verbirgt den Schatz

Was brauche ich zum Geocachen?

Gute Nachrichten: Beim Geocaching brauchst du eigentlich nur zwei Dinge, die du mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zuhause hast. Ein Handy und einen Stift. Das war nicht immer so. „Früher brauchte man noch ein teures GPS-Gerät, um mit dem Spiel zu starten“, erzählt Daniel Pflieger. „Heute reichen das Smartphone und eine der vielen Apps“. 

Der Stift dient deinem Eintrag ins Logbuch, in dem du deinen Namen in der Reihe erfolgreicher Schatzsucher festhalten kannst. „Damit gilt der Geocache als gefunden und man darf in der App entsprechend den Fundort reklamieren. Dafür bekommt man einen Punkt“, erklärt Pflieger.

Darüber hinaus solltest du die Terrain-Wertung im Blick behalten. Wählst du anspruchsvollere Routen, kann es gut sein, dass du auch mal Ausrüstung brauchst. Und die kann weit über ein Paar Wanderschuhe hinausgehen: Es kommt vor, dass du ein Boot, Kletterseil oder Taucherausrüstung brauchst, um den Geocache zu erreichen. „Sowas würde ich vielleicht zu Anfang nicht empfehlen. Man sollte sich lieber auf einfache Caches konzentrieren, damit kein Frust entsteht, wenn man nicht vorankommt“, empfiehlt der Geocaching-Experte. Außerdem kann es gefährlich werden, wenn du dich in Gefilde begibst, für die du eigentlich noch nicht erfahren genug bist. Schließlich befinden sich viele Schätze weit abgelegen in der Natur.

Ganz gleich, ob du bei der Suche im Wald stürzt oder dich bei der Gartenarbeit verletzt - die meisten Unfälle passieren in der Freizeit. Also dann, wenn kein Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung besteht, denn die zahlt nur, wenn der Unfall auf der Arbeit oder auf dem Arbeitsweg passiert. Bereite dich also entsprechend vor: Achte nicht nur darauf, dass du immer eine Powerbank dabeihast, um auch im Notfall noch Akku zu haben, sondern informiere dich auch über eine private Unfallversicherung.

UnfallversicherungBei Unfällen in der Freizeit schnell wieder auf die Beine kommen!

Welche Arten von Caches gibt es?

Geocaching bedeutet mehr, als nur einer Wegbeschreibung wie bei Google-Maps zu folgen. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Geocaching-Rätsel, denen du nachgehen kannst. Die 3 Wichtigsten stellen wir dir im Folgenden kurz vor.

Geocache-Arten

Suchst du in der App nach passenden Geocaches auf der Karte, solltest du auf das Symbol achten, mit dem sie abgebildet sind. Eine einfache Box bedeutet, dass es um einen Traditional-Cache geht. Siehst du zwei Boxen, handelt es sich um einen Multi-Cache. Ein Fragezeichen zeigt dir an, dass hier ein Mystery-Cache versteckt ist.

Traditional

Der Traditional-Cache ist laut Pflieger die wichtigste und häufigste Geocaching-Art. Bei ihr befindet sich der Schatz direkt an den angegebenen Koordinaten. „Das heißt, ich gebe die Koordinaten in meiner App ein und lasse mich dann dorthin lotsen“, erklärt er. „Ich bin also direkt am Ort des Geschehens, suche los und finde den Cache dann hoffentlich.“

Multi

Beim Multi-Cache ist das schon etwas komplizierter. Hier wirst du nicht direkt deinen Schatz finden, sondern erstmal einen Hinweis darauf, wo du als nächstes suchen solltest. Du hangelst dich also von Hinweis zu Hinweis, bis du schließlich am abschließenden Punkt nach deinem eigentlichen Ziel Ausschau halten kannst. Entsprechend heißt der Abschluss des Multi-Caches auch Finale. „Es gibt sehr kurze Multis mit nur zwei Stationen. Und es gibt sehr lange, die sich über mehrere hundert Kilometer erstrecken können.“ Damit hat diese Art des Geocachings am ehesten den Charakter einer klassischen Schnitzeljagd, findet Daniel Pflieger.

Mystery

Auch der Mystery-Cache ist eine wichtige und vor allem trickreiche Art des Geocachings. Im Unterschied zu den anderen, sollst du hier das Haus erstmal nicht verlassen. Denn bevor es losgeht, musst du zuerst etwas lösen, das Daniel Pflieger als „Indoor-Rätsel-Part“ beschreibt. Dabei musst du dir die Koordinaten deines Caches selbst erarbeiten, indem du sie dir aus dem Rätsel aus dessen Online-Beschreibung erschließt. „So ein Rätsel kann von einem einfachen Sudoku bis hin zu umfänglichen Internetrecherchen oder Dekodiermechanismen wirklich alles umfassen“, weiß der Experte. „Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.“ Hier kann es also kognitiv ganz schön anspruchsvoll werden.

Wo lohnt sich Geocaching besonders?

Geocachen kannst du weltweit. Egal, wo du bist, irgendwo in deiner Nähe hat ziemlich sicher jemand einen Cache versteckt. Trotzdem gibt es ein paar inoffizielle Geocaching-Hochburgen. Und eine davon liegt sogar in Niedersachsen. „Hannover hat den Ruf als Geocaching-Hauptstadt der Welt. Das sagen viele Geocaching-Influencer, -Blogger, oder -Vlogger“, erklärt Daniel Pflieger. „Die Qualität und die Dichte an qualitativ hochwertigen Geocaches in der Region Hannover ist höher als anderswo auf der Welt.“ Kein Wunder angesichts der Vielfalt an Naturschutzgebieten in Niedersachsen. Der Profi ist begeistert von dem einzigartigen Zusammenschluss von Spielern, Unternehmen, Kultur- und pädagogischen Einrichtungen, die dieses Bild geprägt haben. Auch er ist mit Geheimpunkt Teil davon. „Deswegen ist das ein guter Ort, um anzufangen“, rät er.

Wie so ein Geocache in Hannover aussehen kann, zeigt Daniel Pflieger in diesem Video:

Das Schild im Hintergrund lässt es bereits vermuten: Auch die VGH hat ihre Finger beim Geocaching mit im Spiel. Die Heinrich Jäger OHG, unsere Vertretung in Beverstedt hat zum Beispiel auch 2021 wieder ganz spezielle Routen für euch entworfen. Egal, ob ihr vorhabt zu wandern, Rad zu fahren oder euch anderweitig fortzubewegen – ihr habt die Auswahl aus vier Touren mit jeweils mehreren Etappen. Hinweise, Koordinaten und alles, was ihr sonst noch braucht, findet ihr im Flyer, den ihr euch direkt vor Ort abholen könnt. Wer erfolgreich ist, findet nicht nur die Caches, sondern hat auch die Chance echte Schätze wie z.B. ein iPad zu gewinnen.

Warum Geocaching DIE Idee für den nächsten Kindergeburtstag ist

Wer Kinder hat, weiß, wie schwierig es sein kann, vernünftige Spiele und Beschäftigungen zu finden, die nicht nur Spaß machen, sondern den Nachwuchs auch fördern. Mit Geocaching habt ihr die perfekte Möglichkeit, gemeinsam neue Dinge zu erleben und dabei auch noch aufregende Schätze zu finden – ganz individuell mit altersgerechtem Anspruch. „Geocaching ist eine schöne Sache für Kinder. Gerade jetzt in der Corona-Zeit“, sagt Daniel Pflieger. Und er hat recht: So kommt deine Familie nicht nur an die frische Luft und bewegt sich, auf euren Abenteuern schafft ihr es auch, ganz einfach Abstand zu Anderen zu halten. Außerdem läufst du nicht Gefahr, von deinen Kindern als altmodischer Pfadfinder abgestempelt zu werden, weil ihr mit dem Smartphone hochtechnologisch ausgerüstet seid. „Man hat eben eine gute Verknüpfung zwischen digitalen und analogen Ansätzen“, sagt auch der Geocaching-Experte. „Erfahrungsgemäß kommt das wirklich sehr gut an.“ Und die Botschaft stimmt auch: Beim Geocaching ist ganz offensichtlich der Weg das Ziel. Und das zu verstehen, kann ziemlich glücklich machen.

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