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Nachhaltige Ernährung: Futtern for Future

Was war zuerst da – die Henne oder das Ei? Während die meisten von uns diese Frage heutzutage eindeutig beantworten können (es war das Ei), drängt sich ein weiterer Gedanke auf, der mittlerweile auf viele unserer Alltagsentscheidungen Einfluss nimmt: Was ist nachhaltiger – die Henne oder Ei? Zwischen tausendfach verarbeiteter Fertiglasagne und reiner Rohkostdiät müssen wir unseren Platz finden und diese (es ist wieder das Ei) wie auch viele weitere Fragen für uns beantworten.

Redakteurin Annika Adler
von Annika Adler10 März, 2022
Das Wichtigste in 60 Sekunden

Veganer-Witze sind out, bewusste und nachhaltige Ernährung ist in. Und sie hat viele Facetten: Saisonales Kochen, Lebensmittelrettung oder tierische Produkte von lokalen Höfen oder Jägern sind nur einige davon. An welchen Schrauben du drehen kannst, um Nachhaltigkeit weiter in deinen Alltag zu integrieren, welche Wirkung das haben kann und wie diese Ansätze einfach umzusetzen sind, erklären wir hier.

Bewusste Ernährung lebt davon, dass wir uns mit dem auseinandersetzen, was wir konsumieren. Randvolle Supermarktregale und zahllose Anbieter sind demnach nicht nur ein Privileg, sondern auch Arbeit. Doch die lohnt sich: 145 Millionen Tonnen pro Jahr – so viel stoßen wir laut dem Bundesministerium für Umwelt aufgrund unserer Ernährung deutschlandweit an Treibhausgasen aus. Zum Vergleich: Unsere Verkehrsemissionen belaufen sich auf 171 Millionen Tonnen. So können selbst kleine Konsumentscheidungen, die allein gesehen unbedeutend erscheinen, in der gesamtgesellschaftlichen Summe einen echten Unterschied machen. Zwischen dem Anbau und unserem Teller liegt oft ein weiter Weg – wir haben ihn genauer unter die Lupe genommen.

Wie dein Mittagsessen die Umwelt beeinflusst

Vorweg: Natürlich geht es hier nicht um eine einzelne Mahlzeit. Aber über die Lebensspanne betrachtet, kommen bei jedem von uns immerhin 30 000 Mittagessen zusammen. Wie meine Oma immer so schön sagte: Es läppert sich. Was genau und wie hoch es sich läppert, das hängt von der Art der Lebensmittel, ihrer Herstellung, Verarbeitung und z.B. dem Transport ab.

Alles, was auf unserem Teller landet, hat eine bestimmte Fläche zur Erzeugung benötigt. Die Nutzung dieser Fläche hat wiederum einen Einfluss auf das Ökosystem. Knapp die Hälfte der gesamten Landesfläche in Deutschland wird für die Landwirtschaft genutzt.

Das bedeutet einfach gesagt: Auf diesen Flächen stehen keine Bäume und nur wenige Tiere können dort leben – dafür wird gedüngt und ordentlich gewässert. Das verbraucht Ressourcen und kann den Lebewesen in diesem und anliegenden Ökosystemen schaden. Häufig wird der Boden durch langjährige eintönige Nutzung unfruchtbar, das Grundwasser wird belastet und Pestizide und Co. gelangen in Flüsse, in Seen und ins Meer und stören dort das natürliche Gleichgewicht.

Definition: virtuelles Wasser

Virtuelles Wasser meint die Menge an Wasser, die insgesamt für die Herstellung eines Produkts benötigt wurde. Dabei wird unterschieden zwischen:

  • Grünem virtuellen Wasser aus Niederschlag und natürlicher Bodenfeuchte
  • Blauem virtuellen Wasser für künstliche Bewässerung
  • Grauem virtuellen Wasser, das während der Nutzung durch Düngemittel, Pestizide oder Industrieabfälle verschmutzt wird und nur bedingt wiederverwendet werden kann

Besonders belastend sei der weltweit steigende Fleischkonsum, schreibt das Bundesministerium für Umwelt: „Kaum ein Lebensmittel benötigt bei seiner Produktion so viel Fläche und solche Mengen an Wasser.“ Das Problem sehen die Experten des Bundesumweltministeriums dabei auch im Anbau des Tierfutters, das riesiger landwirtschaftlicher Flächen bedarf: „Dafür werden immer wieder wertvolle Waldflächen – etwa im Regenwald – gerodet, die zuvor deutlich mehr Kohlendioxid aus der Luft aufgenommen haben, als es die Futterpflanzen tun.“

Aber auch Transporte via LKW oder Flugzeug lassen die CO2-Bilanzen unserer Lebensmittel nach oben schnellen. Ein Kilogramm Ananas, das aus der Ferne eingeflogen wird, belastet die Atmosphäre zum Beispiel 25-mal mehr als Ananas, die mit dem Schiff zum Händler transportiert wird – das zeigen die Ergebnisse einer Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. Bei der Weiterverarbeitung wird ebenfalls Energie benötigt, Abfälle entstehen und weitere Ressourcen werden verbraucht.

Bereits jetzt sehen wir die Auswirkungen unseres Konsums in den Anfängen des Klimawandels. Die damit einhergehenden Unsicherheiten werden größer. Was in den nächsten Jahren folgt, hängt von unserem heutigen Handeln ab. Ein wenig Kontrolle und Zuversicht kannst du dir zurückholen, indem du also schon heute die Zukunft in deine Planung miteinbeziehst – auch in Hinblick auf deine finanziellen Aussichten. Die Privatrente der VGH gibt dir die Sicherheit, die du brauchst, um dich heute schon auf ein besseres Morgen zu konzentrieren – ohne dir Sorgen über die künftig kleiner werdende staatliche Rente machen zu müssen.

PrivatRenteVorausschauend planen – für eine sichere Zukunft.

Hier und jetzt: regionale und saisonale Ernährung

Je näher, desto besser?

Damit du deine Ernährung (und deinen Konsum im Allgemeinen) möglichst nachhaltig gestalten kannst, solltest du dir bewusst machen, welchen Weg ein Produkt hinter sich hat.

Das meint sowohl zurückgelegte Entfernungen als auch durchlaufene Verarbeitungsschritte. Den genauen Prozess nachzuvollziehen, ist jedoch nicht nur aufwendig, sondern häufig unmöglich – ganz besonders vor dem Supermarktregal. Doch es gibt bestimmte Daumenregeln, die in ihrer Summe für ein Produkt mit vielen Verarbeitungsschritten sprechen:

  • Vorgewaschen oder geschält
  • Eingelegt
  • Eingefroren
  • Gebacken
  • Verpackt
  • Eine Form, wie sie in der Natur nicht vorkommt (z.B. bei Schokoflakes im Gegensatz zu einer Paprika)
  • Weit entfernte oder mehrere Ursprungsorte
  • Viele verschiedene Zutaten

Besonders Fertiggerichte erfüllen diese Kriterien. Solche Produkte sind nicht nur nicht nachhaltig, sondern in der Masse auch gesundheitsschädigend, z.B. weil eine Menge Konservierungsstoffe benötigt werden und sie viel Fett und Zucker enthalten. Es gilt also: je naturbelassener, desto besser.

Bei den Transportwegen verhält es sich nicht ganz so einfach. Denn wer genau sein will, dem hilft keine Luftlinienrechnung – Obst und Gemüse aus Europa ist nicht automatisch nachhaltiger als aus anderen Regionen. In Spanien leiden z.B. bestimmte Gebiete unter enormen Wassermangel. Für den Anbau von Lebensmitteln werden dort teilweise illegale Brunnen angelegt, die den Grundwasserspiegel weiter senken. Das virtuelle Wasser, das im Prozess anfällt, hat also einen hohen Preis, den die Bewohner der Regionen tragen. Möchtest du dir eine Menge Rechercheaufwand sparen, solltest du aus „je näher, desto besser“ deshalb „am liebsten aus Deutschland“ machen.

Ein bisschen Verzicht, eine große Wirkung

Oh, wie schön ist es, in einer Welt zu leben, in der jederzeit alles verfügbar ist. Erdbeeren gibt’s nur im Sommer? Nicht in meinem Supermarkt. Vielfalt macht Freude – aber häufig auch einen größeren ökologischen Fußabdruck. Denn während regionale Erdbeeren im Juni und Juli pro Kilo gerade mal für 0,3 Kilo CO2-Äquivalente verantwortlich sind, sind es bei „Wintererdbeeren“ schon 3,4 – das entspricht etwa dem CO2-Fußabdruck von Hähnchennuggets. Ziemlich verrückt, oder?

Und doch ist es logisch: Die Erdbeere hat es gerne sommerlich warm. Um im Winter zu wachsen und zu gedeihen, braucht es deshalb beheizte Treibhäuser, die wahre Energiefresser sind. Oder das Obst wird in wärmeren Regionen angebaut, in denen es natürlicherweise nicht vorkommen würde – damit wären wir wieder beim Wasser-Dilemma. Wer sich an den Saisonkalender, z.B. den der Verbraucherzentrale Niedersachsen, hält, spart damit wertvolle Emissionen und Ressourcen. Vielleicht müssen es also nicht immer Erdbeeren sein.

Unser Tipp: Nachhaltigkeit direkt vor der Haustür

Bisher erscheint ein Nachhaltigkeitscheck unserer Supermarktprodukte vor allem undurchsichtig, kompliziert und so gar nicht alltagstauglich. Was auf den Weg in die Regale passiert und ob die Lebensmittel zu dieser Zeit im Jahr dort überhaupt hingehören, diese Frage können dir Landwirte selbst am besten beantworten.

Zum Beispiel Hannes und Steffen Tipke und ihr Team von Tipkes Hofkontor im niedersächsischen Hollenbeck. Die beiden kennen die Erzeuger ihres Joghurts, Jäger und Schlachter der Wildwurst oder Schäfer des Schafsmilchkäses beim Vornamen. „Bei der Auswahl der Produkte in unserem Hofladen setzen wir auf weitestgehend regionale, saisonale und fair produzierte Lebensmittel von Landwirten aus der Umgebung“, erklären sie.

Diese Herangehensweise schlägt sich auch in der Ökobilanz ihrer Waren nieder. „Die saisonalen Lebensmittel benötigen keine beheizten Gewächshäuser, die einen hohen Energiebedarf haben und kurze Transportwege schonen zusätzlich die Umwelt“, erläutern sie. „Darüber hinaus bieten wir in unserem Hofladen sämtliches Obst und Gemüse unverpackt an, wodurch wir Plastikmüll vermeiden.“

Frauen präsentieren nachhaltig angepflanztes Gemüse

Eine gesunde Ernährung tue nicht nur dem eigenen Körper gut, sondern auch dem Klima und der Gesellschaft, sagen sie. Von der Saat bis zum Teller kennt das Team von Tipkes Hofkontor ihre Produkte und die ihrer Partner. Selbst wenn du dir also nicht aufschlüsseln lässt, welchen Dünger sie beim Dinkelanbau verwenden, kannst du dir also der Nachhaltigkeit der Lebensmittel sicher sein.

Ebenso leidenschaftlich geht es beim Hofladen & Café „Zum Bullenstall“ zu, der direkt am Radrundweg des Steinhuder Meers bei Hannover liegt. Drei Generationen sorgen hier dafür, dass bei dir Saisonales und Regionales auf den Tisch kommen kann – immer direkt vom eigenen Hof. Außerhalb der Öffnungszeiten wirst du am SB-Automaten außerdem mit frischen Eiern und Kartoffeln versorgt.

Stadtbewohner haben es erfahrungsgemäß nicht ganz so leicht, an nachhaltige Lebensmittel aus der Umgebung zu kommen – zu groß ist die Verlockung der großen Supermarktketten, zu umständlich der Weg hinaus aufs Land. Aber keine Angst, denn Landwirte und Verkäufer regionaler Waren kommen zu dir. Im Internet findest du innerhalb weniger Klicks eine Übersicht der niedersächsischen und Bremer Wochenmärkte, dank derer einem nachhaltigen Einkauf nichts mehr im Wege steht.

Alternativ kannst du selbst deinen Balkon zum Paradies für heimisches und saisonales Obst und Gemüse machen: In unserem Stadtgarten-Guide erfährst du, wie.

(Ve)ganz oder gar nicht? Ein Vergleich

In Deutschland bezeichnen sich aktuell 24 Prozent der Menschen als Flexitarier (sie reduzieren also bewusst den Konsum tierischer Produkte), fünf Prozent leben vegetarisch, zwei Prozent vegan. In der Altersgruppe zwischen 15 und 29 zählen sich fast doppelt so viele Menschen in die letzten beiden Kategorien. Laut dem Fleischatlas 2021 interessieren sich diese Gruppen außerdem deutlich häufiger für das Thema Nachhaltigkeit als andere.

Kein Wunder, weiß Dr. Markus Keller, Leiter des Forschungsinstituts für pflanzenbasierte Ernährung Gießen. „Die globalen Herausforderungen im Klimaschutz, der Schadstoffbelastung von Luft, Wasser und Böden, der sinkenden Artenvielfalt, dem Verlust fruchtbarer Böden, dem zunehmenden Wassermangel sowie der Ernährungssicherung einer wachsenden Weltbevölkerung zeigen immer deutlicher, dass eine Ernährungswende hin zu pflanzenbasierten Kostformen alternativlos ist“, schreibt er. Pflanzenbasiert meint damit nicht ausschließlich vegane Ernährung – jeglicher Ansatz, der einen reduzierten Konsum tierischer Erzeugnisse vorsieht, fällt darunter.

Betrachte man die Treibhausgas-Emissionen nach Lebensmittelgruppen zeigt sich außerdem: „Tierische Produkte verursachen etwa 68 Prozent der ernährungsbedingten Klimagase, pflanzliche Produkte nur etwa 32 Prozent.“  Gleichzeitig seien hauptsächlich pflanzliche Lebensmittel für unsere tägliche Energieaufnahme zuständig: Fleisch, Fisch, Eier und Co. haben also einen vergleichsweise niedrigen Mehrwert für die hohen ökologischen Kosten, die sie verursachen.

Du siehst: Der Verzicht auf tierische Produkte ist ein weiterer Grundpfeiler nachhaltiger Kost. Studien schätzen, dass die Treibhausgasemissionen bei veganer und vegetarischer Ernährung um knapp 50 Prozent bzw. 35 Prozent niedriger sind als bei der durchschnittlichen mischköstlichen Ernährung– bei entsprechend geringerem Verbrauch natürlicher Ressourcen.

Sollten deshalb alle Menschen auf den Veganismus umsteigen? Müssen sie gar nicht. Denn besonders reiche Industrieländer zählen zu den größten Abnehmern von Fleisch aus Massentierhaltung. Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch ist in Deutschland fast doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt, in den Vereinigten Staaten wird sogar die dreifache Menge konsumiert (Stand 2018).

Gleichzeitig spricht die Forschung sich dafür aus, dass mit einer erheblichen Reduktion tierischer Lebensmittel ebenso positive Ergebnisse für die Umwelt erzielt werden können wie mit einer rein veganen Ernährung. Die von der EAT-Lancet-Commission entwickelte Planetary Health Diet sieht deshalb vor, dass in Europa um 70 bis 80 % weniger Fleisch verzehrt werden müsste, um die Gesundheit von Mensch und Planeten in Zukunft zu gewährleisten.

Unser Tipp: Vom Alltagsessen zum Luxusgut

Jeden Tag Wurst oder Fleisch zu konsumieren, das ist für 28 Prozent der Deutschen ganz normal. Doch selbst junge Fleischesser lehnen die Bedingungen in der Massentierhaltung mittlerweile zu zwei Dritteln ab.

Während allerdings die drei größten Schlachtkonzerne (Tönnies, Westfleisch und Vion) fast 60 Prozent des Marktes innehaben, findet sich die Lösung für eine nachhaltige Ernährung zum Beispiel in lokalen Bio-Produkten mit kurzen Transportwegen, besseren Haltungsbedingungen und ohne die Verwendung gesundheits- und umweltschädlicher Antibiotika.

Auch ein Umsteigen auf Wildfleisch kann für die Ökobilanz deiner Ernährung einen entscheidenden Unterschied machen: Hier wird nicht nur die Anzahl der Tiere reguliert, auch die Umweltbelastung durch speziellen Futteranbau und Haltungsflächen ist enorm verringert. Zwar liegen die Kosten für solche tierischen Produkte deutlich höher als für die aus Massentierhaltung – doch wer seinen Konsum reduziert und Fleisch als Luxusgut und nicht als Alltagsessen betrachtet, zahlt unterm Strich dasselbe.

Du willst wissen, wo du Geld für eine nachhaltigere Ernährung einsparen kannst?

Auf unserem Video-Portal How2 erklären wir dir, wie du dir mit einem Haushaltsbuch einen Überblick über deine Finanzen verschaffst.

Wo du zum Beispiel in Niedersachsen oder Bremen Wild aus der Region (fast) direkt vom Jäger erwerben kannst, kannst du mit der Übersichtskarte von Wild auf Wild unkompliziert herausfinden. Noch bequemer geht es dank des niedersächsischen Startups PIELERS. Unter dem Hashtag #FromFarmToFork hast du auf dem Online-Marktplatz die Möglichkeit, lokale Produkte direkt von Landwirten zu kaufen – ohne Umwege oder Zwischenlager. Sämtliche Lebensmittel unterliegen strengen Nachhaltigkeitskriterien und Qualitätskontrollen, die du für jedes Produkt und jeden Hof einzeln nachlesen kannst – genauso wie die persönlichen Hintergründe der Erzeuger.  

Zu den Entscheidungen, die du zwischen Supermarktkasse und Herd triffst, kommt das tückische Auswärtsessen. Besonders in Anbetracht von Steakhäusern, Fischbrötchenständen und sahnigen Käsekuchen fällt das Reduzieren tierischer Lebensmittel im eigenen Ernährungsplan schwer. Zum Glück gibt es mittlerweile haufenweise vegane Restaurants und Cafés, deren Auswahl dich diese Versuchungen schnell vergessen lässt. Bremen liebt Grünzeug hilft dir als veganer Stadtführer dabei, dir einen Überblick über deine Optionen zu verschaffen – ohne dabei auf fettiges Gyros oder stapelweise Pancakes verzichten zu müssen (wie du siehst, muss vegan nicht gleich gesund bedeuten).

Zu gut für die Tonne: Lebensmittelrettung

Rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel landen deutschlandweit pro Jahr im Müll – weil sie zum Beispiel nicht den Schönheitsnormen der Industrie entsprechen, überproduziert wurden oder ihr Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht haben. Nachhaltig geht anders. Denn für all diese Lebensmittel wurden Ressourcen, Anbauflächen, Transportemissionen u.v.m. aufgebracht, nur um sie am Ende in der Tonne zu entsorgen.

Dein Auftrag ist klar: Rette die Lebensmittel. Wie? Zunächst müssen wir alle vor unserer eigenen Haustür kehren, denn über die Hälfte dieser Abfälle entstehen in privaten Haushalten. Initiativen wie „Zu gut für die Tonne“ geben uns dabei hilfreiche Tipps an die Hand, mithilfe derer wir unnötigen Müll reduzieren können. Zum Beispiel:

  • Einkäufe und Mahlzeiten konkret planen
  • Lebensmittel richtig lagern
  • Gemüsereste und Schalen weiterverwerten
  • Überschüssiges haltbar machen

Aber auch die anderen 50 Prozent der Lebensmittelverschwendung sind größtenteils vermeidbar – und entziehen sich keineswegs unseres Einflusses. Dank der Grünen Kiste finden frisches, saisonales Obst und Gemüse sowie andere regionale Lebensmittel aus Norddeutschland im Wochenrhythmus auf deinen Teller. Im Abo kannst du festlegen, welche Produkte du am liebsten an die Haustür geliefert bekommen möchtest – alle natürlich in Demeter-Bio-Qualität.

Beim Start-up Sirplus ist deine Auswahl noch größer: Das Unternehmen rettet für dich Produkte, die in der Industrie überschüssig sind und sonst in der Tonne landen würden. Müsli, Kaffee, vegane Schokolade – alles bekommst du dort für einen Bruchteil des eigentlichen Verkaufspreises. Alle Lebensmittel unterliegen außerdem einer strengen Qualitätskontrolle, sodass du dir sicher sein kannst, dass deine Einkäufe auch genießbar sind.

Wenn Abos für dich zu viel Commitment sind oder du von Online-Einkäufen nichts hältst, kannst du die Lebensmittelrettung auch selbst in die Hand nehmen. Mit der App Too Good To Go siehst du auf einen Blick, ob Restaurants, Bäckereien oder Supermärkte in deiner Nähe noch etwas übrighaben, das du dir zum Schnapperpreis einfach abholen kannst.

Die 7 Gebote der nachhaltigen Ernährung

Vom samstäglichen Schlendern über den Wochenmarkt bis zur Backwarenrettung: Es gibt viele kleine Schrauben, an denen du drehen kannst, um deine Ernährung nachhaltiger zu gestalten. Wir haben dir die wichtigsten Kriterien, auf die du beim Kauf deiner Lebensmittel achten solltest, noch einmal zusammengefasst:

  • Saisonal
  • Regional
  • Pflanzlich
  • Ökologisch
  • Wenig Müll
  • Gering verarbeitet

Eine solche Veränderung muss weder von einem Tag auf den nächsten passieren, noch muss sie all deine Energie oder den Inhalt deines Geldbeutels rauben. Dein Nachhaltigkeitsverständnis sollte sich immer auch an deinen Bedürfnissen orientieren, damit der Wandel deiner Ernährungsgewohnheiten langfristig erfolgreich ist. Deshalb das siebte Gebot:

  • Jeder, wie er kann

Und das Lesen dieses Artikels ist auf jeden Fall der richtige Start!

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