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Festivals in Niedersachsen: Wellenreiter: Dein Festivalsommer 2021

Zwei Jahre ohne Festivals. Was vermisst du am meisten? Das nächtelange Durchtanzen? Das viel zu frühe Biertrinken oder die Schlammschlachten vor der Bühne? Der Sommer kommt, unaufhaltsam. Und mit jedem Sonnenstrahl steigt die Lust, sich mit Freunden ins vollgepackte Auto zu schmeißen und die Songs der Künstler vorzuhören, zu denen man sich einen Tag später die Stimme aus dem Leib schreit. Letztes Jahr war diese Sehnsucht aussichtlos. Doch dieses Jahr erhellt die stetig steigende Impfrate langsam, aber sicher den Himmel des Festivalgeschehens. Es wird sicher nicht dasselbe sein. Aber wir haben Bock!

Redakteurin Annika Adler
von Annika Adler9 Juli, 2021
Festivals 2021
Das Wichtigste in 60 Sekunden

Normalerweise ist Niedersachsen Festivalland. Doch Pandemie und Politik haben der Branche durch ihr unberechenbares Hin und Her auch dieses Jahr wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Einige Veranstalter haben trotzdem bis jetzt durchgehalten, um dir einen echten Festivalsommer zu ermöglichen. Ob picknicken auf dem Summertime Festival, zauberhafter Techno beim Moyn Moyn oder ganze 5.000 Besucher auf dem Watt En Schlick – es wird auch 2021 einiges los sein in Niedersachsen.

Macht die Festivals auf: Woran es scheitert

Wer versucht seinen Festivalsommer zu planen, der ist mit gewissen Unsicherheiten konfrontiert. Immer noch trudeln wöchentlich neue Absagen ein, zum Teil nur wenige Wochen vor der Veranstaltung. Um das Schicksal nicht herauszufordern, erlaubt man sich nur stille Vorfreude unter Vorbehalt. Sicherheit wäre schöner. Die wünscht sich auch David Lampe, Gründer und Geschäftsführer des KlubNetz, dem Verband der Niedersächsischen Konzertschaffenden e.V. Gemeinsam mit den Veranstaltern arbeitet er bereits seit letztem Jahr an der Erstellung von coronakonformen Konzepten und Regelungen. „Der wichtige Genehmigungsprozess mit Politik und Verwaltung, der auch schon vor der Pandemie sehr zeitintensiv war, ist für die Planung das größte Hindernis", erklärt er. Für die Arbeitsgruppe war schnell klar: Vor Mai brauchten sie Planungssicherheit. „Alles andere wäre zeitlich nicht machbar und finanziell ein großes Risiko gewesen“, so Lampe.

Der Verantwortung der Entscheidungsträger ist sich Lampe bewusst. Auch, dass die Gespräche mit politischen Akteuren zumindest wertschätzend verlaufen sind, freut ihn. Doch trotz eines Positionspapiers von über tausend kleinen bis mittelgroßen Festivals und lösungsorientierten Vorschlägen wie einer Experten-Taskforce, kam von der Politik nicht mehr als vager Zuspruch. Ständig ändern sich Regeln, Konzepte müssen angepasst werden – Sicherheit fehlt. Die Lockerungen der niedersächsischen Coronaverordnung von Ende Mai kommen für Viele zu spät. Dass das auch Festivalgänger frustriert, kann der Geschäftsführer des KlubNetz nachvollziehen. „Wir Fans der Festivalkultur vermissen das gemeinsame Feiern, die Gespräche mit alten und neuen Bekannten, leise und laute Musik und die vielen emotionalen Eindrücke“, pflichtet David Lampe bei. „Nun befinden wir uns bereits in der zweiten Festivalsaison ohne Planungsmöglichkeiten und werden sehen, wie diese Bedürfnisse dennoch ausgelebt werden können.“

Festivals 2021 in Niedersachsen
Festivals 2021 in Niedersachsen
Festivals 2021 in Niedersachsen

Was dich erwarten wird

Im Frühjahr war die Hoffnung noch groß, dass in diesem Festivalsommer zumindest teilweise wieder Normalität einkehren wird. Dieser Eindruck war auch den enthusiastischen Statements der Veranstalter geschuldet. David Lampe erinnert sich: „Als bundesweit prominente Beispiele von Festivals mit über 15.000 Gästen hatten u.a. das Wacken Festival, das Summer Breeze Festival oder auch das Fusion Festival sehr öffentlichkeitswirksam Konzepte für die Durchführung im Sommer veröffentlicht.“ Doch die dritte Welle kam, sah und siegte. „Zwischenzeitlich mussten alle in der jeweilig ausgearbeiteten Variante abgesagt werden, während aktuell an reduzierten, teils hybriden, Ersatzformaten gearbeitet wird“, erklärt der KlubNetz-Gründer.

Mittlerweile ist klar, dass dieser Festivalsommer vor allem eins wird: kleiner. „Bei den Open-Air-Festivals in Niedersachsen, die noch nicht auf 2022 verlegen mussten, handelt es sich um Veranstaltungen mit einer Gästeanzahl von unter Tausend bis wenigen Tausend", bestätigt Lampe. Auch werden viele der Veranstaltungen als Picknick- oder Sitzkonzerte mit festen Laufwegen oder vorreservierten Festival-Slots stattfinden. Und doch: ein Anfang.

Wer sich langsam in die Normalität zurückfeiern will, muss sich neben verringerten Besucherzahlen auch auf die 3-G-Regel einstellen. Nur genesene, geimpfte oder getestete Personen dürfen sich in die Menge stürzen. Alle, die bisher noch nicht mit einem Impftermin gesegnet wurden oder Corona überstanden haben, müssen sich also auf Schnell- und PCR-Tests einstellen. Auch ein spontanes Vorbeischneien wird auf den Festivals 2021 aufgrund begrenzter Kapazitäten und zu Nachverfolgungszwecken wohl nicht möglich sein.

Doch trotz dieser ganzen Regelungen: Du darfst mit Eskalation rechnen. Nach zwei Jahren Flaute sehnen sich wohl die meisten Festivalgänger danach, den Kopf einfach mal auszuschalten. Wo es Moshpits gibt, sogenannte Kreise, in denen Leute wild tanzen, hast du schnell einmal einen Ellenbogen im Gesicht. Wo getrunken wird, fliegen auch mal Flaschen. Und der Campingkocher stellt bekanntlich immer eine Gefahr für Verbrennungen dar – besonders, wenn viele Leute drum herumsitzen oder stehen. Eine Unfallversicherung bewahrt dich zwar nicht vor schmerzhaften Missgeschicken, sichert entstehende Schäden aber finanziell ab. So kannst du beim Tanzen auch mal den Kopf ausschalten.

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Festivals 2021: Das findet statt

Unter normalen Umständen ist Niedersachsen Festivalland. Doch auch in diesem Jahr wurden fast 90 Prozent der Veranstaltungen coronabedingt abgesagt. Einige Teams und Veranstalter haben sich trotzdem nicht unterkriegen lassen und den Organisationskampf immer neu ausgefochten. Worauf du dich freuen darfst, kannst du hier nachlesen.

Summertime Festival

16./17. Juli 2021, Wolfenbüttel

Genre: Bunte Mischung aus Elektro, Pop und Rock

Das Summertime Festival findet dieses Jahr als gemütliches Picknick-Festival statt. Mit bis zu fünf deiner Liebsten kannst du dich im Park endlich mal wieder von Live-Musik beschallen lassen. Insgesamt wird es fünf Slots mit je drei Konzerten geben, für die ihr euch Tickets holen könnt. Pro Veranstaltung sind 250 Besucher erlaubt.

Watt En Schlick Fest

30. Juli - 1. August 2021, Dangast

Genre: 100% Mischmasch, 100% Nordseeflair

Beim Watt En Schlick wird es diesen Sommer experimentell. Mit 5.000 Besuchern wird es als Modellprojekt eines der größten Festivals 2021 – ein ausgeklügeltes Hygienekonzept und wissenschaftliche Begleitung machen’s möglich. Mit viel Glück werden hier auch in diesem Jahr wieder die Deutschen Meisterschaften im Schlickrutschen ausgetragen. Infos zu den Acts werden im Juli bekannt gegeben.

Rock am Kennel

12.-14. August 2021, Braunschweig

Genre: Deutschrock mit englischsprachigem Bonus

Auch Rock am Kennel lässt es gezwungenermaßen langsam angehen. Freuen darfst du dich auf fünf Sitzkonzerte, eine musikalische Lesung und Sitzgelegenheiten aus Bierkästen.

Hütte Rockt

12.-14. August 2021, Georgsmariehütte

Genre: Erwartungsgetreuer Rockerauflauf

Bisher gibt es noch keine genauen Details für Hütte Rockt im August, dafür aber jede Menge Zuversicht. Schon im Juni wurde mit dem „Hütte rockt Halbgas“ ein Modellversuch für den Balanceakt zwischen Sicherheit und Festivalfeeling gestartet. Die Ergebnisse dazu kannst du in den kommenden Wochen erwarten.

Moyn Moyn

13.-15. August 2021, Oyten

Genre: Magische Technotanzerei

In Oyten bei Bremen begrüßt dich 2021 die zauberhafte Welt des Moyn Moyn Festivals. Auf dem naturnahen und liebesvoll-alternativ dekorierten Gelände wird mit knapp 1.000 Besuchern gerechnet – geradezu eine Sause für den diesjährigen Festivalsommer.

Strandfieber Festival

4. September 2021, Goldenstedt

Genre: Elektro-Allrounder

Beim Strandfieber Festival wartet ein facettenreiches Elekto-Buffet zwischen Wald, Strand und Amphitheater auf dich. Ob und mit welchen Regelungen genau die Veranstaltung in diesem Jahr startet, können die Veranstalter Ende Juni noch nicht sagen. Wir halten dich auf dem Laufenden.

Haste Open Air

10./ 11. September 2021, Osnabrück

Genres: Rockiges Allerlei

Unter dem Dach des Haste Open Air versteckt sich seit vielen Jahren ein Wochenende der Benefizkonzerte. Gespendet wird an die kubanische Partnergemeinde und eine regionale soziale Einrichtung – ein Besuch lohnt sich also auch für Nicht-Rocker. Unklar ist noch, ob das Event regulär und wie im letzten Jahr als Biergartenkonzert stattfinden wird.

Möchtest du schauen, was außerhalb von Niedersachsen und Bremen so los ist? Mit dem Festivalradar von Höme siehst du, welche Veranstaltungen wo in Deutschland stattfinden bzw. abgesagt wurden. Auf Festival-Alarm.de kannst du ebenfalls den aktuellen Stand der Veranstaltungen in deiner Nähe einsehen. Schau bei beiden Portalen aber sicherheitshalber nochmal auf der Festivalwebsite nach, bevor du dir in Wogen des Enthusiasmus ein Ticket bestellst – manchmal dauert es ein wenig, bis die Absagen auf den Webseiten registriert werden.

Warum kleine Festivals die perfekte Übergangslösung sind

Verständlicherweise gibt es einige Festivalfans, die den großen Veranstaltungen wie dem Deichbrand oder Hurricane hinterhertrauern und das Gefühl haben, dass kleine Festivals nicht genügend Ausgleich für die letzten zwei Jahren bieten. Aber es gibt auch viele Gründe dafür, dass sie jetzt genau das Richtige sind.

  1. Sie überfordern uns nicht. Du hast schon eine ganze Weile nicht mehr so viele Menschen an einem Ort gesehen. Tausende von Menschen, die sich nach Eskalation sehnen, sind vielleicht nicht unbedingt das, was du jetzt brauchst. Spare dir Massenpaniken und kollektive Alkoholeskapaden und lass es mit ein paar hundert Feierwütigen (verhältnismäßig) langsamer angehen.
  2. Du probierst mal was Neues aus. Die eingeschränkte Auswahl zwingt uns dazu, aus unserer Komfortzone herauszukommen. 2021 mal ein kleines Festival ausprobieren, auf dem man noch nie war? Oder überhaupt mal ein kleines Festival? Das sind genau die Gelegenheiten, bei denen man neue Vorlieben und Menschen kennen lernt.
  3. Sie sind familiärer. Sind wir ehrlich, unser aller Socialskills sind seit Beginn der Pandemie ein wenig eingerostet. Was gibt es also Schöneres als eine familiäre Atmosphäre voller motivierter Menschen, die man nicht sofort in einer Flut anonymer Gesichter wieder aus den Augen verliert?
  4. Sie setzen die Festivals der kommenden Jahre nicht aufs Spiel.  Die Pandemie hat uns beigebracht vorauszuplanen und gezeigt, dass die Veranstaltungsbranche politisch nicht gerade an erster Stelle steht. Damit wir also im nächsten Jahr wieder zur Normalität finden können, müssen wir uns anpassen. Sind wir heute etwas genügsamer, können wir im nächsten Sommer hoffentlich wieder voll losleben.  

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