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Der Weg ins Ehrenamt : So kannst du in Niedersachsen wirklich etwas bewegen 

Hast auch du den Wunsch, die Welt um uns herum ein bisschen besser zu machen? Ein Ehrenamt kann dafür der richtige Schritt sein. Ob in der Flüchtlingshilfe, im Hospiz, in der Kultur oder Natur: Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und du kannst auch für deine berufliche Laufbahn davon profitieren. Das Ehrenamt bietet Möglichkeiten zum Netzwerken und verschafft dir Einblicke in neue Lebenswelten. Doch das Wichtigste ist, dass du mit deinem Beitrag etwas Gutes tust. Wir stellen dir deshalb ein paar starke Projekte in Niedersachsen vor, verraten, an was du bei ehrenamtlichem Engagement denken musst und wie man mit seinem gemeinnützigen Projekt zum Preisträger wird.

Redakteurin Charlotta Witte OEVB
von Charlotta Witte4 Mai, 2023

10 Projekte in Niedersachsen, die die Welt besser machen

Der KulTour-Begleitungsdienst

Viele Senioren und Seniorinnen sind nicht mehr gut zu Fuß und können nur schwer am sozialen Leben teilnehmen. Die Malteser in Göttingen haben sich deshalb etwas Neues einfallen lassen: Gut geschulte Ehrenamtliche holen die Teilnehmer mit Elektro-Rikschas ab und erleben mit ihnen eine kostenfreie, ein- bis zweistündige Ausfahrt. Wenn ihr zum Rikscha-Piloten werden wollt, braucht ihr Folgendes: Freude am Radfahren und Lust, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Ein hohes Fitnesslevel ist nicht notwendig.

Der Tierschutzverein Lüneburg und Umgebung 

Wenn euch hilfsbedürftige Vierbeiner am Herzen liegen, dann seid ihr hier genau richtig. Der Tierschutzverein braucht nicht nur regelmäßig Freiwillige, die mit den Hunden im Tierheim Gassi gehen oder den Katzen ein paar Streicheleinheiten schenken. Ihr könnt außerdem eure digitalen Skills zur Verfügung stellen und Teil des Social Media-Teams werden. Oder ihr verteilt im Rahmen der Tierfutterhilfe einmal wöchentlich Futter an bedürftige Haustierhalter. 

Sprachcafé Hannover

Die größte Barriere für Migrantinnen und Migranten, die neu in Deutschland landen, ist oft die fremde Sprache. Das Freiwilligenzentrum Hannover möchte den Menschen den Anschluss erleichtern und hat das Sprachcafé ins Leben gerufen. Einmal in der Woche könnt ihr euch hier zum Austausch mit Zugewanderten und Einheimischen treffen. Der Sinn: Im Gespräch mehr Verständnis füreinander schaffen, für Übung in der deutschen Sprache sorgen und neue Freundschaften zwischen Menschen knüpfen, die sich sonst nie begegnet wären.

Watt’n: Freiwillige im niedersächsischen Wattenmeer

Ihr liebt die Küste und seid gern an der frischen Luft? Dann ist dieses Freiwilligennetzwerk das perfekte Projekt für euch. Fast 700 Leute organisieren hier ihr Engagement für den Wattenmeerschutz. Die Aktionen reichen von Brutvogelzählungen über Strandsäuberungen bis hin zur Landschaftspflege. Wie oft und an welchen der Projekte ihr teilnehmt, ist dabei ganz euch überlassen.   

Teamplayer: Kinderpatenschaften

Nicht alle Kinder haben jemanden, der sich intensiv um sie und ihre Interessen kümmert. Dabei ist aufmerksame Zuwendung gerade im Grundschulalter wichtig. Hier kommt das Projekt „Teamplayer“ in Oldenburg ins Spiel. Als Kinderpate übernimmst du eine Art Geschwisterrolle für einen Zweitklässler. Zuerst wirst du geschult und auf die Patenschaft vorbereitet. Dann lernst du dein potenzielles Patenkind bei einem Matching kennen. Für ein Jahr verbringt ihr alle zwei bis drei Wochen einen Nachmittag zusammen. Dabei geht es vor allem darum, eine Bindung aufzubauen, sowie das Potenzial und die Interessen des Kindes spielerisch und kreativ zu fördern. Und keine Sorge, die Projektleiter stehen euch jederzeit mit weiterführenden Workshops und Ideen zur Seite.

Schlau Niedersachsen: Workshops zu LSBTIQ*-Themen in Schulen

Junge Menschen haben viele Fragen. Und die drehen sich zunehmend auch um Themen wie geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung. Beim Schlau-Konzept geht es darum, dass die Schüler in Workshops direkt mit jungen lesbischen, schwulen, bi, trans*, inter* und queeren Menschen ins Gespräch kommen. Wenn ihr mitmachen wollt, könnt ihr euch vom Projektteam ausbilden lassen. Dabei erfahrt ihr, wie ihr unaufgeregt und altersgerecht das Themengebiet behandelt. Ein guter Weg für mehr Aufklärung und weniger Diskriminierung im Schulalltag.

Wolfsburger Elfen

Seit acht Jahren versorgt der von drei Freundinnen gegründete Verein Krankenhäuser mit selbstgenähter Kleidung und Einschlagdecken für Sternenkinder, die kurz vor oder nach der Geburt verstorben sind, für Frühchen und für kranke Kinder, die ums Überleben kämpfen müssen. Dafür suchen sie immer neue nähbegeisterte „Elfen“. Du willst nicht nur zu Hause vor der Nähmaschine sitzen? Kein Problem. Du darfst auch mehrmals im Monat zum Nähtreff kommen, bei dem die ehrenamtlichen Mitglieder zusammenarbeiten.

Lebensmittelausgabe Lindener Tisch

Eine Lebensmittelausgabe, eine Tierfutterausgabe und ein täglicher Mittagstisch – um all dies kümmern sich die Vereinsmitglieder in Hannover. Lebensmittelarmut betrifft mittlerweile viele Menschen in Deutschland und beim „Lindener Tisch“ könnt ihr diesen Leuten unter die Arme greifen. Ihr werdet nicht nur zur Lebensmittel- und Essensausgabe gebraucht, sondern auch zum Sortieren der Sachspenden. Und ein offenes Ohr für Probleme der Gäste ist immer hilfreich und gern gesehen.

Pro:connect

Der gemeinnützige Verein aus Oldenburg bringt arbeitssuchende Geflüchtete und potenzielle regionale Arbeitgeber zusammen. Doch selbst wenn die passende Stelle gefunden ist, können noch viele Hürden warten. Und da kommst du ins Spiel: Als Ausbildungspatin oder Ausbildungspate unterstützt du die Geflüchteten dabei, die neue Sprache zu lernen und die Berufsschule zu bewältigen. Idealerweise begleiten die Paten ihre Schützlinge bis zum Abschluss der Ausbildung oder der Probezeit. 

NLWKN: Natur-Erfassungsprogramme

Du interessierst dich für Pflanzen, beobachtest gern Vögel und andere Tiere in der freien Natur? Dann wird dich dieses Projekt überzeugen! Um zu kontrollieren, wie selten bestimmte Pflanzen- und Tierarten aktuell in Niedersachsen vorkommen, braucht es ehrenamtliche Melderinnen und Melder. Dabei ist es egal, wo ihr in Niedersachsen wohnt. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz versorgt euch mit den Listen bedrohter Arten und den passenden Meldebögen. Ihr schreibt einfach auf, was ihr beobachtet, und reicht den Bogen ein. Einfacher kann man sich nicht im Naturschutz engagieren!

Lust auf Engagement in Bremen?

Die Bremer Tafel sucht helfende Hände, die Sprungbrett Therapiehilfe Bremen freut sich über Anleiterinnen und Anleiter in der Nähwerkstatt und das Stiftungsdorf Osterholz über Menschen, die Filmabende für Seniorinnen und Senioren begleiten. Das sind nur drei von über dreihundert Möglichkeiten, sich in Bremen ehrenamtlich sozial und kulturell zu engagieren. Zu finden sind sie auf der Engagementbörse der Freiwilligen-Agentur Bremen. Einfach ein bevorzugtes Tätigkeitsfeld auswählen und den Stadtbezirk, in dem du aktiv werden möchtest und schon zeigt die Börse dir Initiativen an, die sich über deine Hilfe freuen. Praktisch: Du kannst auf der Website sogar wählen, ob du nur temporär helfen kannst oder ob du von zu Hause aus ein Online-Volunteering übernehmen möchtest. 

Wie finde ich das passende Ehrenamt?

Zunächst solltest du dir gut überlegen, was dir am meisten Spaß macht und am Herzen liegt. Mach dir klar, ob du mit Kindern, Senioren oder Tieren arbeiten oder dich handwerklich oder geistig betätigen möchtest. Wie viel Zeit du investieren kannst und willst, ist die zweite Sache, die du festlegen solltest. Über die regionalen Freiwilligenagenturen und -akademien kannst du dann ein passendes Projekt suchen. Eine Liste der Agenturen und konkreter Projekte findest du hier. Du kannst dich aber auch direkt an wohltätige Einrichtung in deiner Heimat, wie das örtliche Tierheim, das DRK oder die Caritas wenden. Meist gibt es hier viele ehrenamtliche Stellen in den unterschiedlichsten Bereichen zu besetzen.   

Bin ich im Ehrenamt versichert?

Als freiwilliger Helfer bist du im Schadensfall über den Verein versichert. Der Verein ist nämlich gesetzlich dazu verpflichtet, für schuldhaft verursachte Schäden in unbegrenzter Höhe zu haften. Ist ein Verein nicht versichert, haftet er im Schadenfall mit seinem gesamten Vereinsvermögen und der Vorstand sogar mit seinem Privatvermögen. Wenn du also selbst eine gemeinnützige Organisation gründen möchtest, solltest du sofort eine Vereinshaftplicht abschließen. Damit sind alle Vereinsmitglieder auch vor unberechtigten Ansprüchen Dritter abgesichert. Für freiwillige Helferinnen und Helfer ist es trotzdem wichtig, auch eine Privathaftpflicht zu besitzen, falls es mal zu Schäden kommen sollte, die vom Verein nicht abgedeckt sind.

VereinshaftpflichtWENN du Gutes tun möchtest, DANN sichere dein Engagement auch gut ab.

„unbezahlbar & freiwillig“: der Niedersachsenpreis für Bürgerengagement

Mehr als drei Millionen Menschen engagieren sich in Niedersachsen ehrenamtlich. Weil so viel Engagement nicht ohne Anerkennung bleiben soll, verleihen das Land Niedersachsen, die niedersächsischen Sparkassen sowie die VGH Versicherungen seit 20 Jahren Preise im Gesamtwert von 33.000 Euro an zehn ehrenamtliche Projekte. „An den Bewerbern kann man jedes Jahr sehr gut sehen, was die Menschen gerade bewegt“, sagt Alexandra Bartsch von der VGH. „Von 2015-2017 gab es sehr viele Aktionen für Geflüchtete, dann natürlich viele Projekte, die sich mit der Pandemie beschäftigten.“ Gerade werden die Bewerber immer jünger und damit auch die Themen der Vereine: „Wir sehen immer mehr Aktionen, die sich mit Mobbing, LGBT-Themen und Gewalt auseinandersetzen“, sagt Alexandra Bartsch. „Es ist spannend zu sehen, was sich die jungen Leute alles einfallen lassen.“ Jedes Jahr bewerben sich viele Hundert Einzelpersonen, Gruppen und Vereine aus ganz Niedersachsen. Alexandra Bartsch sagt: „So vielfältig die Menschen in diesem Bundesland sind, so vielfältig sind auch die Projekte.“

Zu den glücklichen Gewinnern zählten 2022 „Die Wohn-Erleichterer“ aus Rotenburg (Wümme). Sie sorgen dafür, dass Menschen mit körperlichen Einschränkungen so lange wie möglich in ihrer eigenen Wohnung bleiben können. Die freiwilligen Unterstützer kommen aus unterschiedlichen Gruppen: „Einige sind aus der Pflege, andere sind Architekten oder Handwerker“, erzählt Vereinsmitglied Nina Fischer-Schulz. Zusammen wird dann überlegt, wie Hindernisse in der Wohnung behoben werden können. „Wir wollen auch, dass die pflegebedürftigen Personen und ihre Probleme von der Gesellschaft stärker wahrgenommen werden.“ Schließlich können Stufen oder hohe Wannenränder für uns alle im Alter zum Problem werden.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde das „Queere Netzwerk Gifhorn“. 2022 gründete der Verein das queere Zentrum „Spektrum“ im Ort. Da es in der Stadt und im Landkreis kaum Angebote für Menschen des LSBTIQ*-Spektrums gibt, soll das hier geändert werden. „Es gibt drei Jugendgruppen und fünf Angebote für Erwachsene, die regelmäßig stattfinden“, erklärt Vereinsmitglied Tyler Rehse. Das Zentrum soll vor allem ein Safe-Space sein, in dem sich die Jugendlichen sicher fühlen und sich entfalten können. „Sicherheit und Zusammengehörigkeit stehen für uns an erster Stelle“, so Tyler Rehse. Neben den Gruppentreffs werden Workshops angeboten und monatliche Konzerte organisiert, bei denen jeder willkommen ist. Tyler Rehse erklärt: „Wir wollen durch unsere Aufklärung mehr Toleranz im Landkreis schaffen und Hassverbrechen minimieren“. Eins ist aber das Schönste: „Wenn die jungen Leute hier schüchtern ankommen und man nach einer Weile sieht, wie sie richtig aufblühen.“

Auch ihr macht bereits unbezahlbare Arbeit im Ehrenamt? Dann ergreift die Chance auf eine Auszeichnung mit dem Niedersachsenpreis für Bürgerengagement, der jedes Jahr vergeben wird. 

So könnt ihr euch bewerben

Ihr seid schon ehrenamtlich engagiert und würdet euer Projekt gern für „unbezahlbar & freiwillig“ 2023 ins Rennen schicken? Dann könnt ihr HIER den Bewerbungsbogen ausfüllen. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass euer Projekt schon läuft und nicht erst in der Planungsphase steckt. Aus allen Bewerberinnen und Bewerbern wählen Vertreter der VGH-Versicherungen, der niedersächsischen Sparkasse und des Landes Niedersachsen jeweils 25 aus. Eine Jury aus namhaften Vertreterinnen und Vertretern gesellschaftlicher Institutionen sowie den Projektverantwortlichen des Landes Niedersachsen, der niedersächsischen Sparkassen sowie den VGH Versicherungen wählt dann die zehn Preisträger aus. Zu gewinnen gibt es Preise im Gesamtwert von 30.000 Euro. Darüber hinaus vergibt das Publikum von NDR Niedersachsen einen mit 3.000 Euro dotierten Sonderpreis. Viel Erfolg!

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